Abu Nuwas und der Wein

Abu Nuwas: Der Dichter des Weins

Abu Nuwas, bekannt als Al-Hasan bin Hani, wuchs in der goldenen Ära der Abbasiden in Bagdad auf, einem Zentrum für Wissenschaft und Kultur. Diese Stadt war nicht nur ein Ort des Wissens und der Wissenschaftler, sondern auch ein Zentrum des Vergnügens und Übels, in dem sich Gelehrte und Literaten aus aller Welt versammelten. Abu Nuwas hob sich von anderen Dichtern ab, nicht durch Lob oder Schmähungen, sondern durch seine einzigartigen Weinsprüche, die ihn zum bekanntesten Wein-Dichter der arabischen Literatur machten. Er gilt als Begründer der sogenannten ‚Khimeriyat‘, einem poetischen Genre, das sich dem Thema Wein widmet. Wein hatte für ihn eine erhebliche symbolische Bedeutung, und durch seine Gedichte schuf er eine Welt, in der er seine spirituelle und kreative Energie sowie eine tiefgreifende Perspektive auf das Leben und das Dasein zum Ausdruck bringen konnte. Seine Weinsprüche waren ein Spiegel, in dem die Veränderungen seiner Gesellschaft und der Welt um ihn herum sichtbar wurden, und zudem ein Mittel für seinen Widerstand gegen die Konventionen und Traditionen seiner Umgebung.

Die ‚Khimeriyat‘

Der Begriff ‚Khimeriyat‘ bezieht sich auf Gedichte und Verse, die die Welt des Weins, seine verschiedenen Arten, Gefäße und seine Auswirkungen auf Körper und Geist thematisieren. Sie beschreiben, wie er in das Wesen und die Glieder eindringt und das Gefühl der Ekstase hervorruft. Diese Gedichte behandeln auch die Geschichten und Anekdoten aus den Weintrinkgemeinschaften sowie die entsprechenden Zeremonien, was den ‚Khimeriyat‘ einen besonderen Platz in der arabischen Poesie verleiht. Sie scheinen eine eigene Gedichtgattung zu bilden, da sie sich durch ihre einzigartigen Eigenschaften in Beschreibung, Erzählung und philosophischen Reflexionen von anderen Gedichtformen abheben.

Ausgewählte Weinsprüche von Abu Nuwas

Abu Nuwas ist für viele seiner Weinsprüche bekannt, darunter die folgenden Werke:

  • Preise den Wein in seinen Prachtformen.
  • Sie schenkte mir Wein, als der Morgen die Nacht zerfurchte.
  • Oh, schenke mir Wein und sag mir: „Das ist der Wein“, wobei folgende Zeilen aus diesem Gedicht stammen:

Oh, schenke mir Wein, und sag mir: „Das ist der Wein“,

und schenke mir nicht im Geheimen, wenn es öffentlich sein kann.

Denn das Leben ist nur ein Rausch nach dem anderen,

und wenn dies lange dauert, verkürzt die Zeit sich.

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