Die Stadt Mossul
Die irakische Stadt Mossul wird als die zweitgrößte Stadt im Irak betrachtet, mit einer Bevölkerungszahl von rund zwei Millionen Einwohnern. Sie ist das Zentrum und die Hauptstadt der Provinz Ninawa und liegt etwa vierhundertfünfundsechzig Kilometer von der irakischen Hauptstadt Bagdad entfernt. Der Dialekt der Einwohner weist Ähnlichkeiten zu den Dialekten der nordwestlichen syrischen Städte auf.
In Mossul leben überwiegend sunnitische Muslime, und innerhalb der Stadtgrenzen befinden sich fünf wichtige Stämme: die Shamar, die Jubur, die Dulaim, die Tayy und die Bakara. Des Weiteren sind in der Stadt auch Angehörige der christlichen Gemeinschaft vertreten, darunter Kurden, Turkmenen und Schabaks. Mossul ist stark vom Handel mit Syrien und der Türkei abhängig.
Mossul trägt mehrere Bezeichnungen, darunter „Al-Hadba“, was sich auf die Biegung des Tigris bezieht, der im Norden von Mossul fließt. Die Stadt wird auch „Um al-Rabein“ genannt, was auf das milde Klima im Frühling und Herbst hinweist. Zudem wird sie aufgrund der weißen Marmorfassade ihrer historischen Gebäude auch als „Al-Khadra“ und „Al-Baida“ bezeichnet.
Klima in Mossul
Das Klima in Mossul ist semiarid, was auf eine Höhe von zweihundertzwanzig Metern über dem Meeresspiegel zurückzuführen ist. Die Sommermonate sind von trockener Hitze geprägt, während der Winter durchschnittlich dreihundertfünfundsiebzig Millimeter Niederschlag bringt, und die Temperaturen können unter den Gefrierpunkt fallen.
Sehenswürdigkeiten in Mossul
- Al-Najafi Straße: Diese Straße gehört zu den ältesten in Mossul und hat eine große kulturelle Bedeutung. Hier wurde die erste Bibliothek und der erste Verlag der Stadt gegründet, was dazu führte, dass die Bewohner von Mossul eine Leidenschaft für das Lesen und die Kultur entwickelten. Die Regale der Bibliotheken in Mossul sind mit Büchern über islamisches Recht, verschiedene islamische Schulen, sowie mit weltliterarischen und arabischen Romanen sowie Geschichtsbüchern gefüllt.
- Moscheen: Die Stadt beherbergt zwei bedeutende Moscheen:
- Die Umayyaden-Moschee: Diese Moschee wurde im Jahr 16 nach der Hidschra (637 n. Chr.) von Atba ibn Farqad al-Salami erbaut und wird von den Einwohnern als „Al-Jami al-Atyaq“ bezeichnet.
- Die Große Moschee: Erbaut im Jahr 668 nach der Hidschra (1172 n. Chr.) unter Anweisung von Nur ad-Din, gilt sie als die zweitgrößte Moschee in Mossul. Leider sind von der Moschee nur noch der berühmte Minarett „Al-Hadba“ erhalten, der als eines der markantesten Wahrzeichen von Mossul gilt.
- Kirchen:
- Die Kirche des heiligen Thomas: Diese syrisch-orthodoxe Kirche gilt als eine der ältesten in Mossul und wurde im sechsten Jahrhundert n. Chr. erbaut. Sie dient als Sitz der syrisch-orthodoxen Erzdiözese von Mossul.
- Die Kirche Mar Ahudama: Diese Kirche wurde im neunten Jahrhundert n. Chr. von den Takritanern errichtet, die nach Mossul migrierten.
- Die Kirche Mar Fethion: Diese Kirche, die im zehnten Jahrhundert erbaut wurde, zählt zu den ältesten Kirchen der Chaldäer.
- Die Uhrkirche: Diese wurde 1873 von den Dominikanern gegründet, wobei ihr bekanntestes Merkmal der Uhrturm ist.