Die Ruinen von Palmyra
Palmyra, gelegen in der Wüste im Herzen Syriens, erlebte ihre glanzvollsten Zeiten zwischen dem ersten und dritten Jahrhundert nach Christus. In dieser Blütezeit transportierten Karawanen eine Vielzahl kostbarer Waren, die nicht nur den Handel, sondern auch kulturelle Einflüsse förderten, die Nord und Süd sowie Ost und West miteinander verbanden. Diese Einflüsse sind deutlich im architektonischen Stil der Stadt sichtbar, der von einem hellenistischen Design geprägt ist. Die Stadt ist auf der Grundlage eines rechteckigen Rasters mit geraden Hauptstraßen und kleineren Seitenstraßen geplant, was sie aus der Vogelperspektive wie ein Schachbrett erscheinen lässt. In Palmyra wurden zahlreiche Tempel errichtet, die den alten heidnischen Göttern wie Baal und Al-Lat gewidmet waren, daneben gab es prächtige Paläste und Gärten. Die Gräber wurden außerhalb der Stadtmauern angelegt.
Wichtigste archäologische Stätten in Palmyra
Innerhalb von Palmyra finden sich zahlreiche archäologische Stätten, darunter:
- Das römische Theater: Das römische Theater wurde in zwei Phasen im zweiten und dritten Jahrhundert n. Chr. erbaut. Die erste Bauphase des Auditoriums begann im ersten Halbjahr des zweiten Jahrhunderts, während die Fertigstellung der Bühne im frühen dritten Jahrhundert erfolgte. Das Theater wurde in halbrunder Form gebaut und verfügt über eine gepflasterte Fläche für Aufführungen sowie drei Tore, von denen das südliche für die Einfahrt von kämpfenden Tieren genutzt wurde. Für den Bau wurde Kalkstein verwendet.
- Der Tempel des Nebo: Nebo, der im römischen Pantheon mit Apollo gleichzusetzen ist, gilt als Gott der Weisheit und Vorhersage in der alten syrischen Kultur. Er war bei der Bevölkerung so beliebt, dass sein Name oft zusammen mit dem des höchsten Gottes Bel-Marduk erwähnt wurde. Der Bau des Nebo-Tempels begann im späten ersten Jahrhundert n. Chr. und umfasste mehrere Erweiterungen bis in die frühen Jahre des dritten Jahrhunderts. Rund um das Heiligtum des Tempels wurden mehr als dreißig Säulen im griechischen Stil errichtet, und eine Treppe führt zum Zentrum des Heiligtums.
Geschichte von Palmyra
Der Name Palmyra könnte aus einer der alten arabischen Dialekte stammen und leitet sich vom Verb „dama“ ab, was „Schutz“ bedeutet. In westlichen Sprachen wird die Stadt als „Palmira“ bezeichnet, ein Name, der aus dem Lateinischen stammt und sich auf die Dattelpalmen bezieht. In Palmyra wurden Spuren entdeckt, die auf Vorgeschichten aus der Jungsteinzeit hinweisen. In der Zeit vor Christus war Palmyra während der römischen Besatzung Syriens eine unabhängige Stadt, bevor sie Teil des römischen Imperiums wurde, als die Handelsmacht von Petra nach Palmyra überging, nach dem Fall des nabatäischen Staates zu Beginn des zweiten Jahrhunderts n. Chr. Während dieser Zeit erhielt Palmyra besondere Privilegien im Römischen Imperium, bis Königin Zenobia schließlich in einen Konflikt mit der Kaiserzeit verwickelt wurde, welcher im Fall der Stadt im Jahr 272 n. Chr. gipfelte.