Das Unrecht des Menschen gegen sich selbst
Bei der Aufzählung der verschiedenen Formen des Unrechts im Islam wird häufig das Unrecht erwähnt, das der Mensch sich selbst antut. Dies geschieht, wenn eine Person sich absichtlich einer Sünde gegen Gott – der Erhabene – aussetzt und damit das Risiko seiner Bestrafung eingeht. Die schwerwiegendste Form des Unrechts gegen sich selbst ist das Beigesellen von Partnern zu Gott – der Erhabene. Anstatt zu sagen, dass dies ein Unrecht des Menschen gegen seinen Schöpfer ist, spricht man von einem Unrecht, das zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer geschieht. Diese Form des Unrechts ist die verwerflichste und schwerste, weil der Mensch Gott einen Partner in der Anbetung und Hingabe zur Seite stellt. Der Grund, warum man nicht sagen kann, dass dies ein Unrecht des Menschen gegenüber Gott ist, liegt darin, dass Unrecht nur von einem Schwachen begangen werden kann, während Gott – der Erhabene – frei von Schwächen ist. Die verbleibenden Formen des Unrechts, die der Mensch sich selbst antut, abgesehen vom Schirk, sind zahlreich und betreffen hauptsächlich das Missachten von Gottes Geboten und das Begehen von Verbotenem und Schändlichem.
Das Unrecht des Menschen gegenüber anderen
Das Unrecht zwischen Menschen wird häufig erwähnt und ist eine Form des Unrechts, vor der der Islam eindringlich warnt, aufgrund der negativen Konsequenzen, die daraus resultieren können. Das Unrecht, das der Mensch anderen zufügt, kann auf vielfältige Weise geschehen, darunter:
- Das unerlaubte Aneignen des Eigentums anderer; ein Unrecht, das ihnen widerfährt.
- Das Überbieten eines Preises durch eine Person über den Preis eines anderen; ebenfalls ein Unrecht.
- Das Verleumden eines Bruders, indem man ihm Dinge nachsagt, die er verabscheut; dies ist ein Unrecht und das Schüren von Streit zwischen den Menschen.
- Das Verletzen der Ehre, des Vermögens, des Körpers oder der Familie einer Person; all dies stellt ein Unrecht dar.
Die schwerwiegenden Folgen des Unrechts
Der Islam hat eindringlich vor Unrecht gewarnt und schlimme Konsequenzen für den Unrechtvollen in dieser und der nächsten Welt angedroht. Zu den Konsequenzen des Unrechts, die den Unrechtvollen betreffen, zählen unter anderem:
- Der Zorn Gottes – der Erhabene – über den Unrechtvollen.
- Die Bestrafung durch verschiedene Arten von Leiden und Entbehrungen; Unrecht führt oft zur Zerstörung von Siedlungen und zum Fall ganzer Staaten.
- Der Ausschluss des Unrechtvollen von der Fürsprache des Propheten – Frieden sei mit ihm – am Tag des Gerichts.
- Die Erniedrigung und Herabwürdigung des Unrechtvollen vor Gott – der Erhabene.
- Der Verlust und die Aufhebung von Segnungen nach ihrer Gewährung und dem Genuss, den man daraus hatte.