Einführung
Der muslimische Gelehrte Ibn al-Haytham gilt als erster, der die Struktur des Auges umfassend und detailliert erklärte, was ihm den Ruf als Pionier der Optik einbrachte. Sein Engagement für die Weiterentwicklung der optischen Wissenschaften führte zu einem bemerkenswerten Aufschwung in diesem Fachgebiet.
Ibn al-Haytham
Ibn al-Haytham, mit vollem Namen Alhassan ibn al-Hassan ibn al-Haytham, auch bekannt als Abu Ali, wurde am 1. Juli 965 in Basra geboren. Er hinterließ bedeutende Beiträge in den Bereichen Mathematik, Optik, Physik, Astronomie und Ingenieurwesen. Zu seinen Errungenschaften zählt die Entdeckung des Augenheilkunde und der visuellen Wahrnehmung sowie die Anwendung der wissenschaftlichen Methode bei Experimenten. Er verfasste zahlreiche wissenschaftliche Entdeckungen und Werke. Ibn al-Haytham wuchs im goldenen Zeitalter des Islam auf und erhielt seine Bildung in den islamischen Glaubenslehren sowie in wissenschaftlichen Texten in seiner Heimatstadt Basra. Bekannt ist, dass der fatimidische Kalif Al-Hakim ihn nach Ägypten rief, nachdem er von seinen Ideen zur Regulierung von Nilüberschwemmungen gehört hatte. Ibn al-Haytham schlug vor, einen Damm zu bauen, erkannte jedoch nach einer eingehenden Prüfung des Plans und des Standortes, dass dies aufgrund fehlender Ressourcen nicht umsetzbar war. Aus Furcht vor dem Kalifen gab er vor, wahnsinnig zu sein, was dazu führte, dass er zehn Jahre lang in seinem Haus unter Hausarrest steht. Diese Zeit nutzte er, um sein berühmtes Werk „Die Perspektive“ zu schreiben. Schließlich gelang ihm die Flucht nach Syrien, wo er eine enge Verbindung zur Al-Azhar-Universität entwickelte.
Werke von Ibn al-Haytham
Zu seinen bemerkenswerten Leistungen zählen:
- Die erste Entwicklung der Optik.
- Das Pionierwerk in der Optik.
- Die erste detaillierte Erklärung der Augenstruktur.
- Der Nachweis der Eigenschaften von konvexen Linsen.
- Studien über die Vergrößerung von Linsen.
- Die Erklärung des Sehvorgangs.
- Die Formulierung einer Theorie über die Bewegungen der Planeten.
- Die Entwicklung einer Methode zur Bestimmung der Höhe des Pols.
- Das verfasste Werk „Die Perspektive“.
- Ein Buch über die Lösung geometrischer Probleme.
- Das umfassende Werk über die Grundlagen der Mathematik.
- Eine Erklärung der Prinzipien von Euklid in Geometrie und Zahlentheorie.
- Die Schrift über die Zweifel an Ptolemäus.
- Die Lösung von Euklids Zweifeln.
Die Erklärung der Augenstruktur
Ibn al-Haytham ging der Struktur des Auges tiefgehend nach und gab eine detaillierte Erklärung ab. Er zeichnete die Teile des Auges und führte ihnen spezifische Begriffe zu, darunter:
- Die Retina (Netzhaut); diese Bezeichnung wurde in westliche Sprachen als „Retina“ übersetzt.
- Die Hornhaut (Cornea).
- Das Glaskörper (Vitreous Humor).
- Das Kammerwasser (Aqueous Humor).
Gemäß seiner Erklärung bewies er, dass Lichtstrahlen von Objekten emittiert werden, die durch das Auge dringen und ein Bild auf der Netzhaut erzeugen. Die Netzhaut überträgt dieses Bild über den Sehnerv an das Gehirn, das dann ein erstes Bild des Objekts formt – auf diese Weise entsteht das Sehen. Mit der Bestätigung seiner Theorie konnte Ibn al-Haytham überzeugende Beweise und Argumente vorlegen, die die gegenteiligen Theorien der griechischen Philosophen Ptolemäus und Euklid widerlegten, die postulierten, dass das Licht von den Augen ausgeht und auf die Objekte trifft, um das Sehen zu ermöglichen.