Wo liegt das Land zwischen den Flüssen?

Mesopotamien

Mesopotamien, oft als „Land zwischen den Flüssen“ bezeichnet, ist eine historische Region im südwestlichen Teil Asiens und gilt als eine der Wiegen der frühesten Zivilisationen der Welt. Zu den bedeutenden Kulturen, die in dieser Region entstanden, gehören die sumerische, akkadische, babylonische, assyrische und chaldäische Zivilisation, deren Spuren größtenteils im heutigen Irak zu finden sind.

Mit dem Aufstieg dieser Kulturen erstreckte sich der Einfluss Mesopotamiens auf umliegende Gebiete. Im Osten wurde ein Teil des heutigen Iran (darunter Arabiestan) und im Westen syrische Gebiete bis hin zum heutigen Palästina kontrolliert. In dieser Zeit war die babylonische Gefangenschaft unter König Nebukadnezar I. weit verbreitet. Nach seinem Tod erlebte die Zivilisation in dieser Region einen Rückgang, was den Aufstieg der Perser zur Folge hatte, die Babylon eroberten. Später brachten die islamischen Eroberungen, insbesondere unter dem Kalifen Umar ibn al-Khattab, einen Wendepunkt, und Bagdad wurde zur Hauptstadt des abbasidischen Kalifats während dessen goldenen Zeitalters.

Lage und Geographie

Heute umfasst Mesopotamien Teile des Irak, der Türkei und der Syrischen Arabischen Republik, wobei es sich um die Gebiete zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris handelt. Beide Flüsse entspringen in den armenischen Bergen der Türkei und werden von mehreren Nebenflüssen gespeist.

Über Landwege ist hauptsächlich der Euphrat zugänglich, da das Ufer des Tigris oft in schwierigem und unwegsamem Gelände verläuft. Das Klima in Mesopotamien ist überwiegend semi-arid und feucht, besonders in den nördlichen Wüstengebieten. Die Region zeichnet sich durch zahlreiche Seen und Sumpfgebiete aus, und im Süden vereinigen sich die beiden Flüsse zum Shatt al-Arab, der ins Arabische Meer mündet.

Geschichte

In der Bibel wird erwähnt, dass die Arche von Noah in der Nähe von Babylon landete. Ähnliche Erzählungen finden sich in den islamischen Kommentaren, die besagen, dass die Arche in der Nähe von Kufa, unweit von Babylon, anlegte, nachdem alle Menschen in der Sintflut vernichtet worden waren. So entstand nach dieser Katastrophe die erste menschliche Gemeinschaft in Mesopotamien, das als Wiege der Menschheit und aufeinanderfolgender Zivilisationen gilt.

Etwa 6000 v. Chr. führte der Bedarf an Bewässerung sowie der Schutz der Städte zur Entwicklung der ersten Zivilisation in Mesopotamien durch ihre frühen Bewohner. Sie errichteten Stadtmauern und schufen Bewässerungskanäle. Später entstanden Siedlungen, die zu Städten wurden, wie etwa Tell al-Hul und Uruk. Die Sumerer waren maßgeblich an der Verbreitung der Kultur in dieser Region beteiligt.

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