Die Auswirkungen psychischer Belastungen durch Eltern

Folgen psychischer Belastung durch Eltern

Trotz der UN-Kinderrechtskonvention, die das Recht von Kindern auf Schutz vor Gewalt festlegt, sind jährlich über eine Milliarde Kinder verschiedenen Formen von Gewalt ausgesetzt, darunter emotionale, physische und sexuelle Gewalt. Alle fünf Minuten stirbt ein Kind aufgrund dieser Gewalt.

Eltern spielen eine entscheidende Rolle für die psychische Gesundheit ihrer Kinder. Der Erziehungsstil und das Verhalten der Eltern haben einen direkten Einfluss auf die Psyche und Persönlichkeit der Kinder. Das Aufwachsen ohne Liebe und Geborgenheit, in einer Atmosphäre von Feindseligkeit, Drohungen oder unrealistischen Erwartungen, führt dazu, dass das Kind sich als Feind oder unerwünschte Person empfindet.

Zusammenhang zwischen der psychischen Gesundheit von Eltern und Kindern

Die klinische Psychologin Dr. Marcy Burstein, die am amerikanischen Institut für psychische Gesundheit arbeitet, erklärt, dass es einen langfristigen Zusammenhang zwischen psychischen Problemen der Eltern und deren Auswirkungen auf die Kinder gibt. Kinder von Eltern mit Angststörungen haben ein vier- bis sechsmal höheres Risiko, ebenfalls an einer Angststörung zu erkranken. Ebenso sind Kinder von depressiven Eltern dreimal bis viermal so gefährdet, selbst an Depressionen zu leiden. Diese Störungen zeigen sich häufig bereits in der Kindheit oder Jugend, wobei die Ursachen noch unklar sind.

Formen und Erscheinungsbilder psychischer Gewalt

Die Arten psychischer Gewalt, denen Kinder durch ihre Eltern ausgesetzt sind, sind vielfältig. Dies umfasst unter anderem:

  • Herabwürdigung des Kindes und Zerschlagung seines Selbstwertgefühls
  • Inkonsequente Erziehung, wie zum Beispiel wechselnde Bestrafungen für dasselbe Fehlverhalten
  • Einschüchterung des Kindes und Schaffung eines Klimas von Angst und Schrecken
  • Die Ablehnung eines Elternteils gegenüber dem Kind
  • Vergleich der eigenen Kinder mit anderen Kindern

Statistiken zu psychischer Gewalt gegen Kinder

Unicef hat die Prävalenz psychischer Gewalt gegen Kinder in Jordanien dokumentiert:

  • In der Altersgruppe von 8 bis 17 Jahren erfahren 58,3 % der Kinder in der nationalen Stichprobe mindestens eine Form psychischer Gewalt in ihrem Leben.
  • In der Altersgruppe von 8 bis 17 Jahren in syrischen Flüchtlingslagern sind 58 % der Kinder mindestens einer Form psychischer Gewalt ausgesetzt.
  • Unter den Kindern mit Behinderungen in der Altersgruppe 8 bis 17 Jahre sind 51,1 % mindestens einer Form psychischer Gewalt begegnet.

Folgen psychischer Misshandlung durch Eltern

Die wichtigsten Folgen, die Eltern auf die Psyche ihrer Kinder ausüben, sind wie folgt:

  • Ständige Anspannung und Angst: Kinder empfinden Stress und Angst durch enge Bezugspersonen wie ihre Eltern, was häufig zu sozialer Isolation führt.
  • Mangelnde Konzentration: Die Fokussierung eines Kindes auf das Verhalten seiner Eltern kann zu allgemeinen Konzentrationsproblemen führen.
  • Aggressives Verhalten: Die Aggressivität der Eltern überträgt sich oft auf die Kinder, die ebenfalls aggressiv werden, da sie ihre Wut nicht adäquat ausdrücken können.
  • Depressive Zustände: Kinder, die in einem Umfeld voller Konflikte und Traurigkeit aufwachsen, können depressiv und unglücklich werden, ohne die Gründe dafür zu verstehen.
  • Suizidale Tendenzen: Die meisten weltweit verzeichneten Suizidfälle betreffen Kinder, die psychischer Gewalt durch ihre Eltern ausgesetzt sind.
  • Zusätzlich gibt es viele weitere negative Auswirkungen, wie einen Rückgang des schulischen Leistungsniveaus, Abneigung gegenüber Lehrern, Schüchternheit, Schlafstörungen, Angstgefühle, soziale Isolation, Nagelkauen, Rückzug von Aktivitäten und häufige Wutausbrüche.

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