Arten von Unterdrückung

Arten der Verdrängung

Verdrängung wird als der Prozess definiert, durch den unerwünschte Gefühle, Erinnerungen, Triebe und Wünsche unterdrückt und in das unbewusste Bewusstsein geschoben werden. Dies geschieht häufig, um die Erfahrung und den Ausdruck dieser Empfindungen zu vermeiden und das positive Selbstbild einer Person zu schützen. Verdrängung fungiert somit als psychologische Abwehrmechanismus, der das Gefühl von Angst und Schuld in Bezug auf diese als negativ erachteten Themen verringert.

Verdrängung stellt eine der psychologischen Abwehrstrategien dar, die Menschen verwenden, um mit negativen Emotionen umzugehen. Sie lässt sich grob in zwei Hauptkategorien unterteilen:

Primäre/Grundlegende Verdrängung

Die primäre Verdrängung, auch als grundlegende Verdrängung bekannt (englisch: Primal/Primary Repression), ist die erste Stufe der psychischen Verdrängung. In dieser Phase schiebt der Geist negative Gedanken und Gefühle oder solche, die mit negativen Ereignissen in Verbindung stehen, automatičnost in den unbewussten Teil des Geistes, ohne dass sich das Individuum dessen bewusst ist. Dadurch bleibt ein Teil der Identität des Individuums vor ihm verborgen.

Sekundäre/Wirkliche Verdrängung

Die sekundäre oder wirkliche Verdrängung (englisch: Secondary Repression/Repression Proper) bezieht sich auf den bewussten Akt des Geistes, negative Gedanken und Gefühle absichtlich in das unbewusste Bewusstsein zu schieben, nachdem man sich ihrer bewusst geworden ist. Der Grund hierfür liegt im empfundenen neurotischen Angstgefühl, das dadurch ausgelöst wird, dass diese Gedanken und Gefühle im bewussten Geist präsent sind. Das Individuum kann dies durch die Leugnung des empfundenen Risikos oder durch die Abstreitung ihrer Zugehörigkeit zur eigenen Identität geschehen lassen, um das eigene Selbstbild zu schützen.

Geschichte der Verdrängung

Der Begriff der Verdrängung wurde erstmals von Sigmund Freud im Rahmen seiner Psychoanalyse eingeführt. Er betrachtete Verdrängung als einen grundlegenden Prozess, der der Entwicklung des Selbst (Ich) und des Über-Ichs (Superego) vorausgeht. Freud argumentierte, dass die meisten psychologischen Entwicklungen in der Kindheit oder im Erwachsenenalter unterdrückt und unbewusst sind, insbesondere wenn Gefühle und Erinnerungen Schmerzen verursachen, die das Individuum unwillkürlich dazu treiben, sie zu verdrängen.

Die Auswirkungen der Verdrängung zeigen sich in verschiedenen Aspekten des Lebens eines Individuums, oft ohne dass es sich dieser Wahrheit bewusst ist. Freud stellte fest, dass seine Patienten während der Hypnose in der Lage waren, Erinnerungen aus ihrem unbewussten Bewusstsein hervorzuholen, die ihnen im wachen Zustand nicht zugänglich waren.

In der modernen Psychologie bezieht sich der Begriff Verdrängung auf unterdrückte Erinnerungen. In Freuds Theorie ist die Anwendung von Hypnose zur Aufklärung nicht mehr ausschlaggebend, da hypnotisierte Personen leicht beeinflussbar sind und es ihnen schwerfällt, tatsächlich stattgefundene Ereignisse präzise zu erinnern. Daher wird angenommen, dass unterdrückte Erinnerungen relativ selten sind und es schwierig ist, sie wieder aufzufinden, wenn sie vollständig vergessen wurden.

Merkmale und Auswirkungen der Verdrängung

Laut Freuds Theorie hat Verdrängung zahlreiche Auswirkungen auf das Leben des Menschen. Sie äußert sich in verschiedenen Bereichen:

  • Träume: Der Inhalt von Träumen, sei es direkt oder symbolisch, spiegelt oft die unterdrückten negativen Emotionen oder Wünsche des Individuums wider.
  • Versprecher: Unabsichtliche Äußerungen zu bestimmten Themen sind Ausdruck der unterdrückten Gedanken und Gefühle, die im unbewussten Geist verweilen.
  • Ödipus-/Elektra-Komplex: Diese Konzepte verdeutlichen die unterdrückten Gefühle von Kindern während der Pubertät, wobei hervorzuheben ist, dass Kinder Gefühle von Eifersucht und Wettbewerb um die Aufmerksamkeit des Geschlechtsgegners des Elternteils empfinden, während sie gleichzeitig die Anziehung zu einem elterlichen Mitglied des eigenen Geschlechts erkennen.
  • Unbegründete Ängste/Phobien: Phobien können als Indikatoren für unterdrückte negative Erinnerungen und Erfahrungen interpretiert werden, die ins unbewusste Bewusstsein geschoben wurden, jedoch weiterhin das Verhalten und die Gefühle des Individuums in Bezug auf bestimmte Dinge beeinflussen, ohne dass die Quelle erkennbar ist.

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