Die Familie als Fundament der Gesellschaft
Die Familie ist das grundlegende Element in der Struktur muslimischer Gemeinschaften. Sie basiert auf einer rechtmäßigen Verbindung zwischen Mann und Frau, die durch einen gültigen Ehevertrag besiegelt wird. Damit trägt die Familie die Verantwortung für die Erziehung der Kinder sowie deren Anleitung zu einem guten und verantwortungsbewussten Leben, um sie auf die verschiedenen Aufgaben und Pflichten vorzubereiten, die sie in verschiedenen Lebensphasen erwarten.
Die Familie erstreckt sich über vielfältige Verwandtschaftsbeziehungen, wobei jedes Mitglied der Gruppe sowohl Rechte als auch Pflichten hat. Gemäß dieser Definition umfasst der Begriff „Familie“ das Ehepaar, deren Söhne und Töchter, Großeltern, Onkel, Tanten, sowie weitere Verwandte. Diese Auffassung entspricht den islamischen Lehren, die den Mitgliedern der Familie spezifische Rechte und Pflichten sowie Bedeutung in unterschiedlichen Kontexten zuweisen.
Erfüllung der natürlichen Bedürfnisse des Menschen
Die Familie ist das natürliche Gefüge, das Gott – der Erhabene – zufriedenstellt. Durch diese heilige Bindung werden die sexuellen Bedürfnisse, die Gott in den Mann und die Frau gelegt hat, auf angemessene Weise befriedigt. Die Früchte dieser Verbindung sind gut geratene Nachkommen, wodurch das Ziel, für das der Mensch erschaffen wurde, erfüllt wird: die Bewahrung und Belebung der Erde sowie die Fortdauer der Menschheit. Das rechtmäßige Zusammenleben, auf dem die Familie beruht, unterscheidet den Menschen von anderen Geschöpfen.
Gewährleistung einer gesunden Entwicklung des Individuums
Die Familie stellt das erste Nest zur Pflege und Betreuung der Kinder dar. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Anleitung der Kinder, der Kontrolle ihres Verhaltens und der Vermittlung von Werten. Es ist unerlässlich, diese Entwicklungsphase optimal zu nutzen, da sie die Basis für die Persönlichkeitsbildung der Kinder bildet, einschließlich der klaren Festlegung ihres Glaubens und ihrer Werte. Zudem ist es wichtig, die Fähigkeiten der Kinder zu erkennen, zu fördern und sie gezielt zu lenken.
Die Erziehung der Kinder zählt zu den bedeutendsten Aufgaben der Familie im Islam. Dies wird durch das Wort Gottes belegt: (O die ihr glaubt, schützt euch und eure Familien vor dem Feuer, dessen Brennstoff die Menschen und Steine sind).
Die Familie hat die Hauptverantwortung für die Betreuung und Erziehung ihrer Kinder, da diese als ein kostbares Vermächtnis gelten. Die Erziehung ist ein Weg, um sich Gott – dem Erhabenen – zu nähern. Im Folgenden sind einige der wichtigsten Pflichten der Eltern gegenüber ihren Kindern aufgeführt:
- Fürsorge vom frühesten Kindesalter an, da sie rein und unbefleckt geboren werden und das Formen ihrer Werte und Ideen somit leichter fällt.
- Der Glaube an Gott und seine Einheit in ihren Herzen entsprechend ihren intellektuellen Fähigkeiten zu fördern.
- Die Liebe zu Gott – der Erhabene – zu vermitteln und die Bedeutung seines Namens „der Wächter“ und dessen Anwendung im Alltag zu erläutern.
- Eine konsequente Begleitung bei der Einhaltung der fünf täglichen Gebete.
- Die Schaffung eines sicheren Umfeldes, frei von verschiedenen Druckformen.
Stärkung von Werten und Ethik im Individuum
Die Familie spielt eine entscheidende Rolle bei der Verankerung und Stärkung von Werten und ethischem Verhalten in ihren Mitgliedern. Die Eltern haben die Aufgabe, gutes Verhalten zu fördern und schlechtes Verhalten abzulehnen, während sie den Kindern die negativen Aspekte aufzeigen. Auf diese Weise entwickeln die Kinder ihre eigene Perspektive und ihr Urteilsvermögen in Bezug auf verschiedene Lebenssituationen. Die Familie bietet ihnen die Orientierung, da sie die Leitlinie für die Bewertungen und Entscheidungen der Kinder in ihrem Leben darstellt.