Die Geburt und Kindheit von Al-Hadschdsch
Al-Hadschdsch ibn Yusuf al-Thakafi, auch bekannt als Abu Muhammad al-Hadschdsch ibn Yusuf ibn al-Hakam ibn Abu Sa’d ibn Auf ibn Thakif, wurde im Jahr 41 AH, was dem Jahr 661 n.Chr. entspricht, in Ta’if geboren. Sein Vater, al-Hakam ibn Abu Aqil ibn Mas’ud ibn Amir, und seine Mutter, Far’a ibn Humam ibn Urwa ibn Mas’ud, waren Teil einer gebildeten Familie. Al-Hadschdsch wuchs in einem Umfeld auf, das ihm eine ausgezeichnete Bildung ermöglichte. Er war bekannt als ein eloquenter und gebildeter junger Mann, der den Koran auswendig kannte. Einige der früheren Gelehrten berichteten, dass er jede Nacht den Koran las. Abu Amr ibn al-Ala‘ bemerkte, dass er kein eloquenterer Mensch als al-Hadschdsch und al-Hasan al-Basri war, wobei letzterer tatsächlich als der eloquenteste angesehen wurde.
Die Berufe von Al-Hadschdsch
Zusammen mit seinem Vater unterrichtete Al-Hadschdsch die Kinder in Ta’if im Koran. Sie erhielten dafür eine bescheidene Entlohnung in Form von verschiedenen Brotarten. Al-Hadschdsch strebte jedoch nach Höherem und verließ die Lehrerposition in Ta’if, um nach Damaskus zu gehen. Dort traf er auf Minister Abd al-Malik und Ruh Ibn Zunba’a. Abd al-Malik klagte Ruh, dass die Armee nicht ordnungsgemäß mobilisierte. Ruh empfahl Abd al-Malik, jemanden mit Führungsqualität zu wählen, und so ernannte Abd al-Malik Al-Hadschdsch zum Kommandeur der Armee. Seit diesem Zeitpunkt ließ die Armee nie wieder auf sich warten. Später übernahm Al-Hadschdsch auf Befehl des umayyadischen Kalifen Abd al-Malik ibn Marwan die Herrschaft über Irak. Zu seinen bedeutendsten Leistungen zählt die Einführung von diakritischen Zeichen im Koran, die den Text verständlicher machten.
Al-Hadschdsch al-Thakafi in der Geschichte
Die Ansichten über die Persönlichkeit von Al-Hadschdsch ibn Yusuf al-Thakafi variieren stark unter alten und modernen Historikern. Während einige ihm Anerkennung zollten, kritisierten andere seine Taten. Es gab sowohl Unterstützung als auch Ablehnung seiner politischen Maßnahmen. Jedoch ist es entscheidend, Al-Hadschdsch nicht isoliert zu betrachten, sondern im Kontext seiner Zeit, die von vielen Unruhen geprägt war. Viele Historiker verurteilten ihn für sein beharrliches Vorgehen gegen Aufständische, was ihnen zufolge zu einer übermäßigen Gewalt führte.
Der Tod von Al-Hadschdsch al-Thakafi
Al-Hadschdsch ibn Yusuf al-Thakafi verstarb am 9. Juni 714 n.Chr. in der Stadt Wasit. Ibn Kathir, ein angesehener alter Historiker, versuchte, ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, indem er feststellte: „Das größte Vergehen, das Al-Hadschdsch vorgeworfen wird, ist das Blutvergießen, und dies allein ist eine Strafe von Gott. Dennoch war er sehr engagiert im Dschihad und der Eroberung von Ländern. Zudem war er großzügig gegenüber den Koranschülern und gab viel für den Koran aus. Bei seinem Tod hinterließ er lediglich 300 Dirham.“ Al-Hadschdsch wurde Gegenstand zahlreicher Studien und wissenschaftlicher Arbeiten, die versuchten, ihm gerecht zu werden und sein wahres Bild zu vermitteln.