Agrararten

Arten der Landwirtschaft

Subsistenzlandwirtschaft

Die Subsistenzlandwirtschaft (auf Englisch: Subsistence Agriculture) stellt ein weit verbreitetes Agrarsystem in Lateinamerika, Asien und Afrika dar. In diesem System produziert der Landwirt eine geringe Menge an Nahrungsmitteln, um seine Familie zu ernähren, und verkauft etwaige Überschüsse an andere Familien, um ein bescheidenes Einkommen zu erzielen. Die Subsistenzlandwirtschaft weist folgende Merkmale auf:

  • Sie basiert auf dem Anbau einer Vielzahl von Pflanzen in einem begrenzten Gebiet.
  • Es wird ein hoher Arbeitsaufwand benötigt, da die Arbeit ausschließlich von Menschen und Tieren erbracht wird. Dabei kommen keine modernen landwirtschaftlichen Maschinen zum Einsatz, sondern nur einfache Handwerkzeuge und Geräte.
  • Es werden keine chemischen Düngemittel verwendet; stattdessen wird tierischer Mist zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit eingesetzt.
  • Auf den Einsatz von Pestiziden wird verzichtet; anstelle dessen wird auf natürliche Fressfeinde der Schädlinge zurückgegriffen.

Brandrodungslandwirtschaft

Die Brandrodungslandwirtschaft (auf Englisch: Slash-And-Burn Agriculture) gilt als eine Form der Subsistenzlandwirtschaft und ist eine uralte Praxis, die weltweit verbreitet ist. Sie ist auch unter dem Begriff Wanderfeldbau bekannt. Bei dieser Methode werden Bäume in einem bestimmten Bereich des Waldes gefällt, um dort mehrere Vegetationsperioden zu bewirtschaften, bevor das Gebiet brachliegt, um sich zu regenerieren, während die Landwirte an einen anderen Ort im Wald umziehen.

Die gefällten Bäume werden einige Tage lang zum Trocknen gelassen und anschließend verbrannt, um die Erde mit Nährstoffen anzureichern, was den Einsatz von chemischen Düngemitteln überflüssig macht. Auch der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden ist nicht notwendig, da das Feuer bereits viel der unerwünschten Vegetation beseitigt hat.

Intensive Landwirtschaft

Intensive Landwirtschaft (auf Englisch: Intensive Agriculture) ist ein Agrarsystem, das auf einen hohen Einsatz von Arbeitskräften und Kapital im Verhältnis zu den bewirtschafteten Flächen basiert, um große Erntemengen zu erzielen. Hohe Investitionen sind in dieser Form der Landwirtschaft notwendig, um Bewässerungsanlagen und hochleistungsfähige landwirtschaftliche Geräte für Pflanzung, Bearbeitung und Ernte anzuschaffen und zu mainten. Des Weiteren werden große Mengen an Düngemitteln, sowie Pestizide, Fungizide und Herbizide eingesetzt, was diese Art der Landwirtschaft auszeichnet.

Extensive Landwirtschaft

Extensive Landwirtschaft (auf Englisch: Extensive Agriculture) ist ein Agrarsystem, das auf den minimalen Einsatz von Arbeitskräften und Kapital im Verhältnis zu den angebauten Flächen setzt. Hierbei hängt der Ertrag stark von natürlichen Faktoren ab, wie z. B. der natürlichen Bodenfruchtbarkeit, der Topographie, dem Klima und der Wasserversorgung.

Ökologische Landwirtschaft

Ökologische Landwirtschaft (auf Englisch: Organic Agriculture) ist ein System, das darauf abzielt, die organischen Eigenschaften des Bodens zu erhalten, Bodenerosion zu minimieren und die Risiken für Menschen, Tiere und die Umwelt durch toxische Stoffe zu reduzieren. Dies geschieht durch die Einschränkung des Einsatzes von synthetischen Materialien, einschließlich chemischer Düngemittel, Pestizide, tiermedizinischer Produkte, Konservierungsmittel, Zusatzstoffe, Bestrahlung und gentechnisch veränderter Organismen.

Die ökologische Landwirtschaft hat jedoch einige Nachteile, darunter höhere Lebensmittelpreise für Verbraucher und generell geringere Erträge – bis zu 25% niedriger als bei konventionellen Anbaumethoden. Daher steht die ökologische Landwirtschaft vor Herausforderungen wie der Erhaltung ihrer ökologischen Vorteile, der Steigerung der Erträge, der Reduzierung der Kosten sowie der Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels und des Wachstums der Weltbevölkerung.

Hydroponik

Die Hydroponik, auch als bodenlose Landwirtschaft bekannt (auf Englisch: Hydroponics), ist eine Technik, bei der Pflanzen in einem Medium ohne Erde angebaut werden, das eine Lösung aus essenziellen Nährstoffen in Wasser enthält. Das verwendete Medium kann entweder anorganisch sein, wie Sand, Kies, Perlit oder Steinwolle, oder organisch wie Sphagnum, Kiefernrinde oder Kokosnuss. Es gibt verschiedene Techniken der Hydroponik, darunter:

  • Das Wickelsystem (auf Englisch: The Wick System) gilt als eine der einfachsten Hydroponik-Techniken, bei der die Pflanze in einem Behälter platziert wird, der in einem anderen Behälter mit einer Nährlösung steht. Ein Docht oder ein Stück Stoff verbindet die beiden Behälter und leitet die Nährlösung zu den Wurzeln der Pflanze.
  • Das aeroponische System (auf Englisch: The Aeroponic System) ist eine der komplexeren Hydroponik-Techniken. Hierbei werden die Pflanzen und deren Wurzeln in der Luft gehalten, ohne ein Wachstumsmedium. Nährstofflösungen werden als Sprühnebel in die Luft versprüht, um die Wurzeln zu befeuchten, während die nicht verwendete Feuchtigkeit aus der Lösung abgeleitet und wiederverwendet wird.

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