Ungarn
Ungarn war historisch gesehen unter der imperialen Herrschaft der Habsburger, und die Österreichisch-Ungarische Monarchie spielte im 19. Jahrhundert eine wesentliche Rolle in der europäischen Politik, bekannt für ihre Politik der Balance der Mächte. Diese Periode endete mit dem Eintritt in den Ersten Weltkrieg und der anschließenden Zerschlagung des Empires im Rahmen der Verträge nach dem Krieg, die auch das Osmanische Reich betrafen.
Im Zweiten Weltkrieg war Ungarn von der nationalsozialistischen Besatzung betroffen, die bis zum Kriegsende anhielt. Für die Ungarn war das jedoch kein glücklicher Abschluss; nach dem Krieg belagerten sowjetische Truppen das gesamte ungarische Territorium, ähnlich wie in vielen anderen osteuropäischen Ländern. Das Land blieb bis zur Revolution von 1956 unter kommunistischer Herrschaft, doch dieser Aufstand scheiterte. Erst im Jahr 1991 zog sich die sowjetische Armee vollständig aus Ungarn zurück, und die Republik wurde proklamiert.
Geografische Lage von Ungarn
Ungarn liegt in Mitteleuropa und ist ein Binnenstaat ohne maritimen Zugang. Die Region, in der die Republik Ungarn liegt, wird als Karpatenbecken bezeichnet. Im Norden grenzt Ungarn an die Slowakei, im Nordosten an die Ukraine, im Süden an Kroatien, Serbien und Slowenien, während Rumänien im Osten liegt. Im Westen ist Österreich, mit dem Ungarn historisch enge Beziehungen verbindet.
Die Natur in Ungarn
Die ungarischen Landschaften sind trotz des Fehlens großer Wasserflächen naturreich. Viele Flüsse versorgen das Land mit Wasser und ermöglichen eine starke landwirtschaftliche Tätigkeit. Außerdem gibt es große Seen, die für die Errichtung von Fischzuchtanlagen genutzt werden können. Zu den bedeutendsten Flüssen Ungarns gehört die Donau, die das Land in der Mitte durchquert, sowie weitere Flüsse wie Theiß und Dráva. Die Hévíz-See ist bekannt als der größte Thermalsee der Welt, während der Plattensee (Balaton) als der größte künstliche See in Europa gilt.
Wirtschaft in Ungarn
Seit der Unabhängigkeit hat Ungarn ein System der freien Marktwirtschaft angenommen, das sich an dem Modell der westeuropäischen Länder orientiert, die zu dieser Zeit als wohlhabend und industriell fortschrittlich galten. Ungarn hat in dieser Hinsicht erhebliche Fortschritte erzielt und verzeichnet nun ein starkes Wachstum des Lebensstandards, das das höchste in Zentral- und Osteuropa ist. Dies ist vor allem auf massive ausländische Investitionen zurückzuführen, zusammen mit ernsthaften Bemühungen der Regierung zur Senkung der Arbeitslosigkeit und zur Durchführung wirtschaftlicher sowie finanzieller Reformen. Ungarn strebt auch die Einführung des Euro als einheitliche europäische Währung an.
Es gibt zahlreiche große Nationen, die wirtschaftliche Partnerschaften mit Ungarn eingegangen sind, darunter Deutschland, Russland, Frankreich, das Vereinigte Königreich, China, Japan und die Niederlande. Zu den wichtigsten Exportgütern Ungarns zählen landwirtschaftliche Produkte, Maschinen und Geräte für die Landwirtschaft.