Die Kanaanäische Zivilisation
Die Kanaanäer waren ein semitisches Volk, das von der Arabischen Halbinsel auswanderte und sich an den Küsten des Nahen Ostens, insbesondere im Süden Syriens, Palästina, der Mittelmeerküste und im westlichen Jordanien, niederließ. Dort etablierten sie ihren Einfluss und ihre Herrschaft über diese Regionen.
Sie gründeten zahlreiche Städte, die noch heute Zeugnis ihrer reichen Kultur ablegen. Ihre Sprache war eine semitische Variante, die der der Amoriter ähnelte. Während ihrer Blütezeit erlebten Handwerken wie die Herstellung von Tonfiguren, Goldschmuck, Keramik und kunstvoll verzierten Gefäßen aus Gold, Silber und Bronze eine große Entwicklung. Die kanaanäische Zivilisation reicht bis etwa 3000 v. Chr. zurück.
Die Edomitische Zivilisation
Viele Quellen belegen, dass die Edomiter im 13. Jahrhundert v. Chr. im Südwesten Jordaniens an der Grenze zu Palästina siedelten. Diese Zivilisation florierte dank ihrer strategischen Lage entlang der Handelsrouten zwischen der Arabischen Halbinsel und dem Mittelmeer. Besonders bekannt waren sie für ihre Kupferverarbeitung.
Die Moabitische Zivilisation
Die Moabiter gehörten ebenfalls zu den semitischen Stämmen, die in Jordanien lebten. Ihr Königreich erstreckte sich von Wadi al-Hasa bis Wadi al-Mujib, wobei sie Dhiban zu ihrer Hauptstadt ernannten. Sie erzielten bedeutende Fortschritte im Bau von Festungen, Tempeln, Palästen und landwirtschaftlichen Dörfern. Zudem wird ihnen ein hohes Maß an Zivilisation und Kultur zugeschrieben. Zu den bedeutendsten moabitischen Städten, die in Jordanien entdeckt wurden, zählen Umm al-Amd, Khirbat al-Mudayn, Ma’in, Madaba, Khirbat al-Najjar und Al-Arar. Einer der bekanntesten Könige der moabitischen Zivilisation war König Mescha, der seine Taten auf einem großen Stein festhielt, der als Mescha-Stele bekannt ist.
Die Ammonitische Zivilisation
Die Ammoniter waren ein semitisches Volk, das im nordöstlichen Gebiet von Moab lebte. Ihre Hauptstadt war Rabat Ammon (heute Amman), wo sie einen wohlhabenden Staat gründeten. Ihnen verdankt man den Bau zahlreicher Vertehtigungsanlagen und Städte. Einige der wichtigsten archäologischen Stätten der Ammoniter sind Tall al-Siran, Iraq al-Emir, Qasr al-Abd, Tall al-Umeiri und das Gelände von Jallul.
Die Nabatäische Zivilisation
Die Nabatäer waren arabische Stämme mit beduinischen Ursprüngen von der Arabischen Halbinsel. Ihr Königreich erstreckte sich von Syrien bis zur Arabischen Halbinsel und von Westirak bis zur Sinai-Wüste. Sie wählten die Stadt Petra in Jordanien zu ihrer Hauptstadt. Die Nabatäer sind bekannt für ihre vielseitigen Künste, beeindruckenden Denkmäler und ihren blühenden Handel sowie ihr Engagement für Wissenschaft. Besonders hervorzuheben ist ihre Architektur, das Schnitzen von Wohnräumen in die aus Felsen bestehenden Landschaft und der Bau von Amphi-Theatern und Klöstern für religiöse Praktiken. Auch die Konstruktion von Wasserkanälen und Dämmen war ein bemerkenswerter Aspekt ihrer Zivilisation. Eines der bekanntesten Erbe, das bis heute erhalten geblieben ist, ist die antike Stadt Petra, die zahlreiche Merkmale der nabatäischen Kultur aufweist.