Standort des Atlasgebirges
Das Atlasgebirge ist eine bedeutende Gebirgskette, die im Nordwesten Afrikas liegt und sich von Südwesten nach Nordosten erstreckt. Es bildet das geologische Rückgrat der Maghreb-Staaten, einschließlich Marokko, Algerien und Tunesien. Die Gebirgskette erstreckt sich über mehr als 2000 Kilometer, beginnend vom Hafen Agadir im Südwesten bis zur tunesischen Hauptstadt im Nordosten. Die Höhenlage der Gebirgszüge bildet eine bedeutende Barriere, die das Mittelmeer im Norden von der Sahara im Süden trennt, was die Interaktion zwischen diesen beiden Regionen erschwert. Dennoch erleichtern die Berge die Fortbewegung hauptsächlich in östlicher und westlicher Richtung. Das Atlasgebirge ist ein beliebtes Touristenziel und beherbergt zahlreiche Wanderungen, wie etwa den höchsten Gipfel Nordafrikas, den Toubkal, der sich im Hohen Atlas erhebt und auf eine Höhe von 4.167 Metern aufragt. Die Besteigung kann an einem Tag von der Stadt Imlil aus erfolgen, jedoch empfiehlt es sich, die Wanderung über drei Tage zu planen, um die beeindruckenden Landschaften ausgiebig zu genießen.
Die natürliche Geographie des Atlasgebirges
Die Atlasgebirge nehmen eine langgestreckte, rechteckige Form an und beinhalten eine Vielzahl von Hochflächen und Ebenen. Der nördliche Teil des Atlas ist als Mittlerer Atlas bekannt und empfängt reichlich Niederschlag, was ihn mit üppigen Wäldern ausstattet. Von Westen nach Osten findet man mehrere Gebirgszüge, darunter das Rif-Gebirge, das einen halbmondförmigen Bogen in Marokko zwischen den Städten Ceuta und Melilla bildet, mit Gipfeln, die mehr als 1500 Meter über dem Meeresspiegel liegen. Im Osten dieser Region verläuft der Moulouya-Fluss, gefolgt von den algerischen Gebirgsschnitten, einschließlich der rauen Fortsetzung des Bou Rhras-Massivs, dessen Höhe etwa 1980 Meter beträgt. Der südliche Teil hingegen ist stark von Wüstenklima beeinflusst und wird als Saharischer Atlas bezeichnet. In der Mitte dieses Bereichs finden sich kurze Gebirgshindernisse wie die Ksar-Berge und die Ouled Naoual. Diese Gebirgen vereinen sich, um die großen Gebirgsgruppen des Hohen Atlas im Westen und die Aurès-Berge im Osten zu bilden. Zudem engagiert sich die Hochfläche der Atlas und der Saharische Atlas im Westen in langen Faltungen des Mittleren Atlas, welche sich im Osten in den Gebirgen von Tebessa und Medjugorje treffen.
Natürliche und strategische Bedeutung des Atlasgebirges
Das Atlasgebirge hat sowohl eine strategische als auch eine natürliche Bedeutung. Zu den wichtigsten Aspekten gehören:
- Die geologischen Formationen des Atlas zeichnen sich durch eine Vielfalt an Mineralien aus. Der Hohe Atlas in Marokko beherbergt bedeutende Vorkommen wie Phosphat, Blei, Zink, Kupfer, Silber und Mangan in anderen Teilen des Atlas.
- Kohle wird in Oujda abgebaut, während Eisenerz aus dem Gebirge Siba Shiyukh gewonnen wird. Die Hügel von Haute Tils sind reich an Phosphat, das in Küstenstädten weiterverarbeitet wird und zur Blüte der Industrie beiträgt.
- Die Gebirgszüge des Atlas dominieren die Landschaft der Länder, in denen sie sich befinden, und heben sich deutlich von anderen Ländern Nordafrikas ab.
- Die Wüstengebiete in der Nähe der Berge wirken als orographische Barrieren gegen die feuchthalte Winterstürme vom Atlantik und dem Mittelmeer, was dazu führt, dass Niederschläge auf den tiefer gelegenen Küstengebieten fallen.
- Das Atlasgebirge wirkt als riesiges Wasserspeicher, das Regen und Schnee aufnimmt, wodurch es zur Bildung zahlreicher Flüsse und Bäche beiträgt.