Die Chaotischen Verzehrer
Schwarze Löcher sind berüchtigt dafür, alles zu verschlingen, was sich in ihrer Nähe befindet. Viele Objekte, die in Richtung eines Schwarzen Lochs fallen, werden durch die komplexen Wellenbewegungen des Gases nahe dem Ereignishorizont ausgefiltert. Diese als Winde bezeichneten Ausstöße und Gasströme verbreiten die Atome entlang der Galaxie.
Wenn ein Stern sich in eine bestimmte Distanz einem Schwarzen Loch nähert, das heißt, nah genug, um absorbiert zu werden, werden das materielle Sternmaterial gezogen und komprimiert. Wenn ein Stern von einem Schwarzen Loch zerstört wird, nennt man diesen Prozess die „tidal disruption“ (Gezeitenstörung), was eine immense Energiemenge freisetzt und die umgebenden Regionen zum Leuchten bringt. Dies wird als „flare“ (Aufleuchten) bezeichnet, welches entweder die Bildung neuer Sterne begünstigen oder hemmen kann. Somit spielen supermassive Schwarze Löcher eine entscheidende Rolle im Leben der Galaxien, selbst für weit entfernte Galaxien aufgrund ihrer Gravitation.
Forschung zur Quanten-Gravitation
Der britische Physiker Stephen Hawking schätzte 1974, dass quantenmechanische Fluktuationen auf der Oberfläche von Schwarzen Löchern deren langsames Verdampfen verursachen, wobei sie Wärme abstrahlen. Seither hat das Verdampfen Schwarzer Löcher als Inspirationsquelle für die Forschung im Bereich der Quanten-Gravitation gedient.
Zusammen mit Astronomen interessieren sich Physiker für Schwarze Löcher als Labore für die „Quanten-Gravitation“. Diese werden durch Albert Einsteins allgemeine Relativitätstheorie beschrieben, die unsere moderne Theorie der Gravitation darstellt, während die Naturkräfte in der Quantenmechanik beschrieben sind. Obwohl bislang niemand eine vollständige Theorie der Quanten-Gravitation entwickelt hat, wissen wir bereits, dass Schwarze Löcher ein wichtiger Test für jede vorgeschlagene Theorie sein werden.
Erklärungen zur Entstehung von Galaxien
Forscher haben ein Schwarzes Loch entdeckt, das wesentlich schneller wächst als die Galaxie, die es beherbergt. Diese Entdeckung wirft Fragen zu den bisherigen Annahmen über die Evolution und Entstehung von Galaxien auf. Durch das Studium von Schwarzen Löchern können Wissenschaftler mehr Informationen über die Entwicklung von Galaxien gewinnen, möglicherweise sogar über den Prozess des Ursprungs unseres Universums. Es könnte sein, dass diese Galaxien sich ähnlich verhalten wie die Galaxien, die zu den frühesten Zeiten des Universums nach dem Urknall existierten.
Rohstoffbeiträge zur Erde
Schwarze Löcher mit großer Sternmasse hinterlassen Rückstände, wenn sie explodieren, und diese Explosionen setzen essentielle Elemente wie Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff, die für das Leben im All notwendig sind, frei. Ebenso entstehen durch die Fusion zwischen (zwei Neutronensternen, zwei Schwarzen Löchern oder einem Neutronenstern und einem Schwarzen Loch) schwere Elemente, die möglicherweise eines Tages Teil neuer Planeten werden könnten.
Schwarze Löcher tragen zur Bildung neuer Sterne und neuer Sonnensysteme bei; die Stoßwellen, die durch stellare Explosionen erzeugt werden, führen zur Entstehung neuer Sterne und Sonnensysteme. Daher können wir sagen, dass unser Dasein auf der Erde den Explosionen und Kollisionen zu verdanken ist, die vor langer Zeit stattfanden und zur Bildung von Schwarzen Löchern führten.