Arten der Sufi-Literatur

Arten der Sufiliteratur

Der Sufismus stellt eine islamische Denkweise dar, die sich auf die Beachtung der göttlichen und prophetischen Gebote sowie auf die Einhaltung der edlen Sunnah konzentriert. Er beinhaltet Selbstlosigkeit und das Aufopfern von sinnlichen Freuden für ewige Werte. Dies ist ein natürlicher Drang zum menschlichen Vollkommenheit, Erhebung und Wissen, das durch spirituelle Einsicht oder gewisses Wissen erlangt wird.

Der sufische Poesie

Die Sufis wandten sich der Literatur und der kunstvollen Sprache zu, um die tiefen Gedanken und Empfindungen, die sie bewegten, zum Ausdruck zu bringen und ihre Erfahrungen sowie die Phasen ihrer spirituellen Entwicklung abzubilden. Die Literatur stellte seit der Abbasidenzeit ein Spiegelbild ihres Denkens dar, sei es in Form von Poesie oder Prosa. Die sufische Literatur hat produktive Ergebnisse und einen neuen, entwickelten Stil hervorgebracht, der sich von der Askese-Literatur unterscheidet.

Ein herausragendes Merkmal der sufischen Literatur sind Gedichte über die göttliche Liebe und Hymnen, die in verschiedenen Formen des Ausdrucks verfasst wurden, insbesondere durch Symbolik als prägendes Element. Darüber hinaus sind auch die philosophischen Ansichten und die Weisheit der Sufis von Bedeutung.

Das erste literarische Genre, in das der Sufismus eindrang, war die Poesie. Bereits zu Beginn der Abbasidenzeit formte sich die sufische Poesie, insbesondere durch die Dichterin der göttlichen Liebe, Rabia al-Adawiyya, die exquisite poetische Beispiele zu Themen wie Liebe und Hingabe schuf. Ein solches Beispiel ist:

Ich liebe dich mit zwei Liebesarten, die eine ist die Liebe des Begehrens

und die andere, weil du des Lobes würdig bist.

Was die Liebe des Begehrens anbelangt,

so hält mich dein Gedenken von anderen ab.

Und was du verdienst,

so sehe ich das Universum nicht, bis ich dich sehe.

Wer die obigen Verse betrachtet, erkennt die Tiefe und Reinheit der sufischen Liebe zur göttlichen Wesenheit und die Erhebung des menschlichen Seins, wie sie in der Figur von Rabia al-Adawiyya sichtbar wird, die vom Liebe zu Geschöpfen zu der Liebe zum Schöpfer übergeht. In diesen Versen offenbart Rabia implizit einen philosophischen Aspekt des sufischen Denkens.

Dabei zeigt sich, dass die Anbetung für die Sufis aus Liebe besteht und nicht aus Angst oder Gier. Liebe bildet die Grundlage der Anbetung, und die göttliche Wesenheit ist dieser Liebe durch ihre unzähligen Gnaden würdig. Die sufische Philosophie beruht auf dem Konzept des Ihsan, was bedeutet, dass man Gott so anbetet, als ob man ihn sieht – wenn man ihn nicht sieht, so sieht er dich.

Sufische Prosa und ihre Arten

Die Sufis wandten sich auch der kunstvollen Prosa zu, um ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken. Besonders bemerkenswert sind die ergreifenden Elogen, wie die von Ibn al-Samak an Daoud ben Nasr al-Ta’i, die als ein herausragendes Beispiel der künstlerischen Prosa im thematischen Bereich der Trauer gilt.

Ibn al-Samak konzentrierte sich in dieser Trauerrede auf die Tugenden von Daoud al-Ta’i und seine Abwendung von irdischen Begierden. In seiner Eloge widmete er sich nicht den körperlichen Eigenschaften oder den Attributen von Großzügigkeit, Schönheit oder Macht, sondern hob hervor, wie sehr Daoud sich von den Vergänglichkeiten des Lebens abwendete, wie bescheiden er war und seine reine Seele.

Die Sufis sind auch für ihre Kunst des Vermächtnisbriefschreibens bekannt, eines der beliebtesten und produktivsten Genres unter ihnen. In diesen Briefen bedienten sich die Sufis einer analytischen und erklärenden Herangehensweise, wie es in den Ratschlägen von Dhun-Nun al-Misri zu beobachten ist, sowie in den weisheitlichen Ratschlägen von Muhyiddin Ibn Arabi an Sultan al-Ghalib bi-Amr Allah.

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