Wo liegt Samarra?

Samarra

Samara ist eine der historischen Städte im Irak, die durch ihr ausgeprägtes und reiches Erbe gekennzeichnet ist. Die Stadt liegt am westlichen Ufer des Tigris und gehört zur Provinz Salah ad-Din. Sie befindet sich etwa 125 Kilometer nordwestlich der irakischen Hauptstadt Bagdad und grenzt im Norden an die Stadt Tikrit, im Osten an Baqubah und im Westen an Ramadi.

Die Stadt Samarra erstreckt sich über eine Landfläche von rund 41 Kilometern von Norden nach Süden und hat eine Breite von etwa 4 bis 8 Kilometern. Diese Stadt ist seit der Antike bewohnt, und ihre Wurzeln reichen bis in die Zeit der Sassaniden und der Lakhmiden zurück. In verschiedenen Konflikten und Kriegen diente Samarra vielen als Zufluchtsort gegen die Römer und Perser.

Geschichte von Samarra

Der Kalif Al-Mu’tasim, der während der Abbasiden-Dynastie regierte, gründete die Stadt im Jahr 221 nach der Hidschra und machte sie zur Hauptstadt des Reiches. Samarra, deren Name in etwa „der Ort, den man sieht“ bedeutet, wurde somit zur königlichen Residenz, nachdem Bagdad zuvor diese Rolle innehatte. Im Jahr 245 nach der Hidschra wurde der markante Minarett Malwiya errichtet, das zu den bekanntesten Wahrzeichen der Stadt zählt. Samarra blieb 58 Jahre lang die Hauptstadt des Abbasidenreiches, bevor sie den Angriffen der Mongolen und Safaviden ausgesetzt war. Während der Osmanischen Herrschaft erlebte die Stadt zwar einen gewissen Wiederaufbau, dieser war jedoch begrenzt. 1299 nach Christus wurde die erste Grundschule in Samarra gegründet, während die erste Brücke über den Tigris, die die beiden Stadtteile verband, 1294 n. Chr. erbaut wurde.

Im Zuge der amerikanischen Invasion im Irak fanden blutige Kämpfe zwischen den kämpferischen Einwohnern von Samarra und den amerikanischen Truppen statt, die über mehrere Monate andauerten. Die Bürger konnten die Besatzung schließlich zurückdrängen. Ab 2008 kehrte allmählich Ruhe in die Stadt zurück, unterstützt durch die Kontrolle der Polizei und den Schutz durch irakische Stammesangehörige. Dies führte zur Wiederherstellung und Renovierung der Stadt, ihrer historischen Stätten, Schulen und anderen Einrichtungen, wobei auch die UNESCO zur Wiederaufbauarbeit beitrug.

In der Stadt Samarra befinden sich die Gräber von Imam Ali al-Hadi und Imam Hasan al-Askari, deren Bedeutung für schiitische Muslime hoch ist. Diese beiden zählen zu den zehnten und elften Imamen der Zwölferschiiten. Darüber hinaus gibt es bedeutende Gräber, wie das Grab von Sayyida Hakimah, der Schwester von Imam Ali al-Hadi, sowie das Grab von Sayyida Narges, die von den Schiiten als Mutter des erwarteten Imam Mahdi verehrt wird.

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