Definition der rhetorischen Stilmittel
Rhetorische Stilmittel sind Techniken, die Schriftsteller nutzen, um ihre Gefühle und Emotionen auszudrücken und beim Leser einen Einfluss auszuüben. Ihre Schönheit liegt darin, dass sie oft spontan und natürlich erscheinen, was sowohl den Ausdruck der Worte als auch ihren Sinn bereichert. Diese Stilmittel gehören zur Rhetorik, die von Ibn al-Mu’tazz systematisiert wurde.
Arten der rhetorischen Stilmittel
Zu den verschiedenen Arten der rhetorischen Stilmittel zählen:
Wortstilmittel
Diese gehören zu den arabischen Rhetorik und beziehen sich darauf, dass die Verschönerung durch den Klang der Worte selbst erfolgt. Bedeutungen werden durch wohlklingende Ausdrücke vermittelt, die den beabsichtigten Sinn hervorheben. Sie werden wie folgt klassifiziert:
- **Homophonie (Jinas)**: Wenn zwei Wörter ähnlich klingen, aber unterschiedliche Bedeutungen haben.
- **Gleichklang (Saja)**: Wenn die Endungen zweier Satzteile auf denselben Buchstaben enden.
- **Widerspruch (Red al-‚ajz ‚ala al-sadr)**: Wenn ein Wort, das wiederholt wird, sowohl am Anfang als auch am Ende eines Satzes gleich ist, aber in Bezug auf die Bedeutung nicht übereinstimmt.
- **Parallelismus (Tassri‘)**: Wenn das letzte Wort des ersten Verses mit dem letzten Wort des zweiten Verses übereinstimmt.
- **Schönheit des Anfangs (Husn al-ibtida)**: Wenn der Schriftsteller den Anfang seiner Rede ansprechend und stilistisch schön gestaltet, ohne abrupten Wechsel im Text.
Bedeutungsstilmittel
Diese sind ebenfalls eine Kategorie der rhetorischen Wissenschaft und lassen sich in folgende Arten unterteilen:
- **Antithese (Tabaq)**: Die Kombination eines Begriffs mit seinem Gegenteil im Text.
- **Gegensatz (Muqabala)**: Hierbei wird mit zwei oder mehr nicht entgegengesetzten Bedeutungen gearbeitet, die dann in umgekehrter Reihenfolge präsentiert werden.
- **Schöne Begründung (Husn al-ta’leel)**: Wenn der Sprecher den tatsächlichen Grund für etwas entweder explizit oder implizit leugnet und stattdessen eine humorvolle oder poetische Begründung bietet, die dem beabsichtigten Zweck entspricht.
- **Hyperbel (Mubalaghia)**: Die Beschreibung einer Sache auf eine übertriebene oder unmögliche Weise.
Die Wirkung der stilistischen Mittel besteht darin, den Text sowohl klanglich als auch inhaltlich zu verschönern, was es dem Schriftsteller ermöglicht, den Leser zu überzeugen und seine Argumente akzeptiert zu finden.
Außerdem kann der Schriftsteller diese rhetorischen Stilmittel nutzen, um das Memorieren für den Leser zu erleichtern, indem er zum Beispiel den Klang und das Metrum in seinen Sätzen koordiniert. Dadurch entsteht eine innere Musik und Harmonie in den Sätzen, die den Leser anzieht und im Gedächtnis verankert.
Die rhetorischen Stilmittel besitzen eine immense Wirkung für den Schriftsteller oder Redner. Sie ermöglichen es ihm, seine Botschaft klar zu kommunizieren und die emotionale Reaktion von Lesern und Zuhörern zu gewinnen; dies fördert die Erreichung von Zielen, das Wecken von Interesse und die Vertiefung des beabsichtigten Sinns des Textes.
Beispiele für rhetorische Stilmittel
- **Homophonie (Jinas)**: Abu al-Fath al-Busti sagt:
ناظراه بما جنى ناظراه
أو دعاني أمت بما أودعاني
- **Antithese (Tabaq)**: {وَمَا يَسْتَوِي الْأَعْمَى وَالْبَصِيرُ}.
- **Gegensatz (Muqabala)**: {إنَّ الأَبرارَ لَفي نَعيم (13) وإن الفُجّارَ لَفي جَحيم}.
- **Gleichklang (Saja)**: „الحرُّ إذا وعد وفى، وإذا أعان كفى“.
- **Parallelismus (Tassri‘)**: امرؤ القيس sagt:
قفا نبك من ذكرى حبيب ومنزل
بسقط اللوى بين الدخول فحومل
- **Widerspruch (Red al-‚ajz ‚ala al-sadr)**: يقول الأرجاني:
دعاني من ملامكما سفاهًا
فدعاني الشوق قبلكما دعاني
- **Schöne Begründung (Husn al-ta’leel)**: يقول أحد الشعراء:
ما زلزلت مصر من ألم ألمّ بها
لكنها رقصت من عدلكم طربًا
- **Hyperbel (Mubalaghia)**: عمرو بن كلثوم sagt:
إذا بلغ الفطام لنا رضيع
تخرّ له الجبابر ساجدينا