Gründe für Sorgen und Traurigkeit
Das irdische Leben ist voller Sorgen, Schwierigkeiten und Herausforderungen. Eine Person wurde einmal gefragt: „Wann findet der Mensch Ruhe?“ Er antwortete: „Bei seinem ersten Schritt ins Paradies.“ Die Herzen der Menschen erfahren unterschiedliche Ausmaße an Sorgen, abhängig von ihrem Glauben oder Ungehorsam. Unbestreitbar findet das Herz eines gläubigen Menschen, der in der Nähe des Schöpfers ist, Freude, Licht und Glück, selbst wenn es Prüfungen und Schwierigkeiten durchlebt. Solche Herausforderungen können durchaus wertvolle Lektionen in sich tragen. Im Gegensatz dazu erlebt ein von Ungehorsam geprägtes Herz Dunkelheit und Traurigkeit. Zu den Hauptursachen für Sorgen und Beschwerden gehören unter anderem die Ansammlung von Schulden, weshalb der Prophet Muhammad (Frieden sei mit ihm) Zuflucht bei Allah vor Schulden suchte. Weitere Gründe sind übermäßiges Nachdenken über die Zukunft sowie die Prüfungen und Leiden des Lebens, die auch Prediger bei der Einladung ihrer Gemeinschaft empfinden.
Gebete zur Linderung von Sorgen und Traurigkeit
Es gibt eine Vielzahl von Gebeten in der sunnitischen Lehre des Propheten Muhammad (Frieden sei mit ihm), die zur Linderung von Sorgen und Kummer beitragen können. Einige davon sind:
- Der Prophet Muhammad (Frieden sei mit ihm) sagte einst zu Asma bint Umays: „Soll ich dir Worte beibringen, die du in Zeiten der Not sprechen solltest? Allah, Allah, mein Herr, ich bete nichts anderes an.“
- Er sagte: „Das Gebet von Dhul-Nun (Jona) lautet: ‚Es gibt keinen Gott außer Dir, gepriesen seist Du, ich gehöre zu den Ungerechten.‘ Wenn ein Muslim dieses Gebet in seinen Anliegen spricht, wird Allah ihm stets antworten.“
- Er berichtete: „Wenn jemand von Sorgen oder Traurigkeit betroffen ist und spricht: ‚O Allah, ich bin Dein Diener, der Sohn Deines Dieners, der Sohn Deiner Dienerin. Mein Schicksal liegt in Deiner Hand, Dein Urteil ist stets gerecht. Ich bitte Dich, mit jedem Namen, den Du Dir gegeben hast, im Deinem Buch und dem Wissen, das Du nur Dir selbst vorbehalten hast, den Koran zur Freude meines Herzens, zum Licht meiner Brust, zum Heil meiner Traurigkeit und zur Linderung meiner Sorgen zu machen.‘ Allah wird dann seine Sorge nehmen und ihn anstelle seiner Traurigkeit mit Freude ersetzen.“ Die Menschen fragten: „O Gesandter Allahs, sollten wir uns diese Worte aneignen?“ Er antwortete: „Ja, wer sie hört, sollte sie lernen.“
- Der Prophet Muhammad (Frieden sei mit ihm) betete in schwierigen Zeiten: „Es gibt keinen Gott außer Allah, dem mächtigen, geduldigen. Es gibt keinen Gott außer Allah, dem Herrn des großen Throns. Es gibt keinen Gott außer Allah, dem Herrn der Himmel, der Erde und des ehrenvollen Thrones.“
- Er sagte: „Die Gebete eines in Not Befindlichen sind: ‚O Allah, Deine Barmherzigkeit erhoffe ich; lass mich nicht auf einen Augenblick zu mir selbst zurückfallen; ordne alles, was mir gehört. Es gibt keinen Gott außer Dir.‘ Einige fügen noch mehr hinzu.“
- Es wird über Abdullah ibn Mas’ud berichtet, dass der Prophet (Frieden sei mit ihm) sagte: „Wenn ihn Sorgen oder Kummer treffen, ruft er: ‚O Lebendiger, O Beständiger, bei Deiner Barmherzigkeit suche ich Hilfe.‘
- Er sagte: „O Allah, ich suche Zuflucht bei Dir vor Traurigkeit, Kummer, Unfähigkeit, Faulheit, Geiz, Feigheit, der Last der Schulden und der Dominanz der Menschen.“
- Es wird über Abdullah ibn Amr berichtet, dass er sagte: „Ein Gebet des Gesandten Allahs (Frieden sei mit ihm) lautete: ‚O Allah, ich suche Zuflucht bei Dir vor dem Verlust Deiner Gaben, der Veränderung Deiner Gesundheit, dem plötzlichen Zorn und all dem, was bereits Deinen Unwillen hervorrufen könnte.‘
Bewältigung von Sorgen und Traurigkeit
Das Leben des Menschen auf dieser Erde ist wechselhaft, geprägt von Traurigkeit und Freude, Gesundheit und Krankheit, Wohlergehen und Prüfungen. Der Gläubige sollte Gott – den Allerhöchsten – danken, wenn er mit Wohlstand gesegnet ist, und Geduld zeigen in Zeiten der Prüfungen. Er sollte um Vergebung für seine Sünden und Übertretungen bitten. Es besteht kein Zweifel, dass die Linderung von Sorgen und Kummer in der Befolgung der Wege zur inneren Freiheit liegt, darunter das Gebet. Der Gläubige sollte Gott stets um Erleichterung seiner Angelegenheiten und um die Linderung seiner Sorgen bitten, und dies mit Nachdruck tun. Auch Aufrichtigkeit spielt eine entscheidende Rolle; ein Gläubiger, der Allah – den Allerhöchsten – aufrichtig anbetet, bleibt innerlich ruhigen Gemüts. Er erwartet keine Anerkennung von anderen, weshalb ihn keine Bedauern plagen, falls er kein Lob oder Dank von Mitmenschen erhält.
Darüber hinaus sollte man über die Segnungen Allahs nachdenken – über Gesundheit, Luft, Sicherheit, Nahrung, Augen, Ohren, Zunge, Hände, Füße, Verstand und viele weitere unzählbare Gaben. Wer sein Herz frei von Sorgen halten möchte, wird seine Energie und Konzentration auf den Tag richten, ohne Zeit mit Sorgen über die Zukunft oder mit der Rückkehr zu den Ängsten der Vergangenheit zu verschwenden. Man sollte auf Allah vertrauen und das Leben mit Geduld und Belastbarkeit bewältigen, wobei der Glaube an Allah – den Allerhöchsten – seine stärkste Waffe ist. Zudem sollte man regelmäßig gute Taten vollbringen.