Abu Nuwas
Abu Nuwas, ein bekannter abbasidischer Dichter mit persischen Wurzeln, ist berühmt für seinen Lebensstil, der von Vergnügen, Aufsässigkeit und einer Vorliebe für Wein geprägt war. Seine Gedichte spiegeln zahlreiche Aspekte seines Lebens wider und liefern Einblicke in seine Gedanken und Überzeugungen. Historiker berichten jedoch, dass er kurz vor seinem Tod zu einem reuigen Leben fand.
Geburt
Abu Nuwas, mit vollem Namen Al-Hasan ibn Hani al-Hakami, wurde im Jahr 763 n. Chr. in Ahvaz, einer Stadt in Khuzestan, geboren. Er wuchs in Basra auf. Sein Vater gehörte zu den Soldaten von Marwan ibn Muhammad, dem umayyadischen Kalifen, und nach dem Fall der Umayyaden suchte die Familie Zuflucht in einem Dorf in der Nähe von Ahvaz, wo er geboren wurde. Sein Großvater war ein Freigelassener von Al-Jarrah ibn Abdullah al-Hakami, dem damaligen Gouverneur von Khurasan, weshalb auch Abu Nuwas diesen Namen trug.
Als Abu Nuwas sechs Jahre alt war, starb sein Vater, und seine Mutter schickte ihn zu einem Parfümhändler, um dort zu arbeiten. Trotz seiner Arbeit besuchte er regelmäßig die Lehrveranstaltungen und Gedichtlesungen. Der Parfümhändler kümmerte sich um seine Erziehung und ermutigte ihn, in die Schule zu gehen, um den Koran zu lernen und die Kunst des Dichtens zu erlernen. Durch das Schicksal lernte er den Dichter Al-Wabba ibn al-Habbab kennen, und die beiden reisten gemeinsam nach Kufa, wo Al-Wabba ihn in die Kunst des Dichtens einführte. Sie besuchten akademische und literarische Versammlungen, die alte Poesie, Interpretationen und literarische Kritik beinhalteten.
Lebensweg
Nachdem Abu Nuwas seine Ausbildung in Kufa abgeschlossen hatte, zog er nach Basra, um Al-Khalil al-Ahmar kennenzulernen. Dieser forderte ihn auf, viele Gedichte auswendig zu lernen, nur um sie dann wieder zu vergessen, um Platz für neue Gedichte zu schaffen. Nach einiger Zeit intensiven Lernens war Abu Nuwas in der Lage, selbst Gedichte zu verfassen. Daraufhin reiste er nach Bagdad und trat in Kontakt mit dem Kalifen Harun al-Rashid, den er in seinen Gedichten lobte und dabei den Fokus auf religiöse Themen und die Errungenschaften des Kalifen legte. Später wechselte er sein Lob auf die Barmakiden, was Harun al-Rashid erzürnte. Aus Angst vor Konsequenzen floh Abu Nuwas nach Ägypten, um den Statthalter Al-Khasib ibn Abd al-Hamid al-Ajami zu preisen.
Nach dem Tod von Harun al-Rashid kehrte Abu Nuwas nach Bagdad zurück, wo der neue Kalif Al-Amin, ein alter Freund von ihm, die Herrschaft übernommen hatte. Abu Nuwas suchte sofort den Kontakt zu ihm und lobte ihn. Jedoch kritisierten die Feinde Al-Amins seine Freundschaft zu einem als verderblich geltenden Dichter und machten diesen Vorwurföffentlich. Daraufhin sah sich Al-Amin gezwungen, Abu Nuwas ins Gefängnis zu werfen. Vergebliche Vermittlungsversuche seines Ministers einen Ausweg aus der Haft zu finden, zogen sich über einen langen Zeitraum hin. Nach dem Tod von Al-Amin widmete Abu Nuwas dem Kalifen einige bewegende Trauergedichte, die seine tiefen Gefühle und die Stärke seiner Emotionen zeigten.
Reue und Tod
Das Leben von Abu Nuwas war stark mit Vergnügen und Laszivität verbunden, was sich deutlich in seinen Gedichten niederschlug, in denen er viel Raum für die Beschreibung von Wein einräumte. Zudem war er in eine Affäre mit einem Sklavenmädchen namens Jinan verwickelt, die in zahlreichen seiner Gedichte thematisiert wird. Dennoch berichten Historiker, dass er in seinen letzten Lebensjahren Reue zeigte, was sich besonders in einem Gedicht widerspiegelte, das bei seinem Tod unter seinem Kopfkissen gefunden wurde. Darin schrieb er:
O Herr, wenn meine Sünden zahlreich und groß sind,
so ist mir bewusst, dass Deine Vergebung noch größer ist.
Wenn nur die Tugenhaften Dich anrufen,
wer dann kann einem Sünder Hoffnung geben?
Ich rufe Dich, Herr, wie Du es geboten hast,
und wenn Du meine Hände zurückweist, wer wird dann erbarmen?
Ich habe kein Mittel zu Dir, nur die Hoffnung,
und Deine schöne Vergebung. Und ich bin Muslim.
Über seinen Tod gibt es unterschiedliche Meinungen. Einige sagen, er starb im Gefängnis, während andere berichten, dass er im Haus von Ismail ibn Nubah, der ihm Gift verabreichte, starb, um ihn loszuwerden.
Poetischer Stil
In seinen Gedichten behandelte Abu Nuwas die meisten poetischen Themen, darunter Lob, Satire, Trauer, Tadel und Liebe. Besonders hervorsticht seine Kunstfertigkeit in der Beschreibung des Weins, weshalb er oft als „Dichter des Weins“ bezeichnet wird. Sein Stil zeichnet sich durch eine einfache und geschmeidige Sprache mit flüssigen und zugänglichen Bedeutungen aus, fern von Komplexität und grobem Ausdruck. Zudem trug er zur Bereicherung der arabischen Dichtung bei, indem er neue Bilder und Begriffe einbrachte und die Darstellung des Weins neu gestaltete. Bemerkenswert ist auch sein Bruch mit den traditionellen Gedichtformen der arabischen Lyrik, indem er die künstlichen und übertriebenen Beschreibungen ablehnte.
Sein Werk und ausgewählte Gedichte
Abu Nuwas selbst verfasste kein Gedichtband, jedoch sammelten viele Historiker seine Werke und katalogisierten sie. Unter ihnen ist Al-Subki, der sie in zehn Kapitel gliederte, und Al-Asfahani, während Al-Muhalilim ibn Yamut ibn Muzarrad sich bemühte, seine Poesie in einem Buch mit dem Titel „Die Diebstähle von Abu Nuwas“ zu ordnen.
Zu den bemerkenswertesten Gedichten von Abu Nuwas zählen folgende:
Gedicht: Lass die Tadel hinter dir
LASS DAS TÄDELN, DENN DAS TÄDELN IST VERLOCKUNG
HEILE MICH MIT DEM, WAS DIESE DROGE IST.
GELB, DAS ZU HEILANDEN IM KAHN IST,
EBEN SO WIE EINEN STEIN, DER ALS DRUCKMINDERUNG FÜR TRAUERN DIENT.
WIE EINEN KÜNSTLER IN EINEM WEIBLICHEN FORM,
DER ZWEI GEFÄLLE HAT, EINEN MALE UND EINEN FÄHNER,
STAND MIT DEM KARAFFE, WÄHREND DIE NACHT NACHT IST,
DER LÄSSTE STERN VOM GLANZ SEINER HAUT.
UND EINEN JUGENDLICHEN BLICK GEBEN TATEN 大?
WIE EINE KJÄNGEBIRNE, DIE DAS KÄLTE ÜBERWUNDEN HAT
UM DAS LEBEN ZU MAGARREN STRAÄDRAIN.
Gedicht: Ich preise den Wein mit seinen Vorzügen
ICH LOBE DEN WEIN FÜR SEINE SCHÖNEN ANGEBOTE
UND GEBE IHM DEN BESTEN NAMEN.
ÜBERLASS DEM WASSER SEINE SCHWÄCHE
UND MACH ES NICHT ZUR HERRSCHAFT ÜBER SEINEN FLUSS.
WIE EIN GEFÄSS, DAS EINE LANGANHALTENDE GESCHICHTE TRÄGT,
WÜHREND EIN TEIL DER MEMORIES VERBLASST.
Gedicht: O Herr, bei einem Arrangement von Jungen, das ich genoss
O HERR, BEIM ARRANGEMENT VON JUNGEM MÄNNERN, WOHIN ICH GING,
UND DIE NACHT IST EIN SCHLEIER AUS FINSTERNIS.
BIS ZU GEBRAUTEM WEIN AUS DEM BAUCH EINES EINGESCHLOSSENEN SERVER,
SIE LIEGEN UNTER DEN AUGEN DER TRAURIGEN VERZEIHUNG.
ES IST SO, ALS OB DAS BILD UND DAS WASSER SIE ANKLINGEN.
WIE TREMBER INDIE, WENN DIESE ENDEBLICHE WIRRSAUFUNG SOFT IST.