Ursachen der Erschöpfung

Erschöpfung

Erschöpfung (auf Englisch: Fatigue) wird als anhaltende Müdigkeit beschrieben, die konstant und anhaltend ist. Sie führt zu einem Gefühl der unmotivierten und fortdauernden Erschöpfung. Es kann sowohl körperliche als auch geistige Erschöpfung umfassen, wobei Betroffene oft ein Gefühl der Schwere in Körper und Gliedmaßen sowie Schwierigkeiten in der Bewegung empfinden. Energiemangel, ähnlich dem Gefühl, das bei einer Grippe auftritt, ist ebenfalls häufig. Viele Menschen erleben zudem geistige Müdigkeit, insbesondere wenn sie Schwierigkeiten haben, klar zu denken oder sich zu konzentrieren. Manche Menschen berichten auch von emotionaler Erschöpfung, die sie erschöpft, ausgebrannt oder weinerlich fühlen lässt.

Es ist erwähnenswert, dass Erschöpfung ein Teil des Chronischen Erschöpfungssyndroms (auf Englisch: Chronic Fatigue Syndrome) sein kann, eine Erkrankung, bei der die Müdigkeit über einen Zeitraum von sechs Monaten oder länger anhält, ohne dass andere Krankheiten oder Gesundheitszustände dafür verantwortlich sind. Zu den Symptomen des Chronischen Erschöpfungssyndroms gehören Muskelschmerzen, Gedächtnisprobleme, Kopfschmerzen und Schmerzen in den Lymphknoten.

Ursachen der Erschöpfung

Körperliche Ursachen

Zu den medizinischen Ursachen von Erschöpfung zählen:

  • Stoffwechsel- oder endokrine Probleme: Dazu gehören Anämie, Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes, Elektrolytstörungen, Nierenfunktionsstörungen, Lebererkrankungen und das Cushing-Syndrom.
  • Bestimmte Infektionen: Dazu zählen infektiöse Mononukleose, Hepatitis, Tuberkulose, Cytomegalovirus-Infektionen, HIV, Influenza, Malaria und viele andere Infektionskrankheiten.
  • Regelungen von Medikamenten: Hierzu gehören Antidepressiva, angstlösende Medikamente, Beruhigungsmittel sowie Entzugssymptome bestimmter Medikamente, Antihistaminika, Steroide und einige blutdrucksenkende Medikamente.
  • Herz-, Lungen- und Magen-Darm-Erkrankungen: Dazu gehören Pneumonie, Arrhythmien, Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, gastroösophagealer Reflux und entzündliche Darmerkrankungen.
  • Schlafstörungen: Dazu gehören Schlafapnoe, Narkolepsie und Schlaflosigkeit.
  • Einfluss von Chemikalien: Ein Vitamin- oder Mineralstoffmangel, Vergiftungen und übermäßiger Konsum koffein- oder alkoholhaltiger Getränke können den Schlaf beeinträchtigen, insbesondere wenn sie in der Nähe der Schlafenszeit konsumiert werden.
  • Sonstige Erkrankungen und Behandlungen: Dazu zählen Krebs, Chemotherapie, myalgische Enzephalomyelitis, Strahlentherapie, chronisches Erschöpfungssyndrom, Fibromyalgie, systemischer Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis, Adipositas, große Blutverluste und ein geschwächtes Immunsystem.
  • Chronische Schmerzen: Diese können zu Schlafproblemen führen, was wiederum tagsüber zu Müdigkeit führt. Fibromyalgie zählt zu den häufigsten Ursachen chronischer Schmerzen, die den Schlaf beeinträchtigen und Erschöpfung verursachen.

Lifestyle-bezogene Ursachen

Zu den typischen lifestylebezogenen Faktoren, die Erschöpfung verursachen können, gehören:

  • Schlafmangel: Erwachsene benötigen etwa acht Stunden Schlaf pro Nacht, und ein Mangel daran ist eine der Hauptursachen für Erschöpfung.
  • Übermäßiger Schlaf: Mehr als 11 Stunden Schlaf pro Nacht kann tagsüber zu übermäßiger Schläfrigkeit führen.
  • Schlafstörungen: Diese können durch Lärm von Nachbarn, das nächtliche Aufwachen von kleinen Kindern, Schnarchen und eine unangenehme Schlafumgebung verursacht werden.
  • Sitzender Lebensstil: Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Fitness, die Gesundheit und das Wohlbefinden, reduziert Stress und erhöht die Energieniveaus; sie fördert auch den Schlaf.
  • Ungesunde Ernährung: Zu wenig Kalorien, kohlenhydratarme Diäten und Fast-Food-Produkte wie Schokoladenriegel oder koffeinhaltige Getränke können zu Müdigkeit führen, da sie nicht ausreichend Energie liefern.
  • Persönliche Faktoren: Übermäßige Verpflichtungen wie das Arbeiten an mehreren Jobs oder finanzielle Probleme können ebenfalls zur Erschöpfung beitragen.

Arbeitsbezogene Ursachen

Zu den häufigen arbeitsbezogenen Ursachen für Erschöpfung gehören:

  • Nachtschichten: Der menschliche Körper ist auf den Schlaf in der Nacht eingestellt, was durch das biologische Uhrensystem gesteuert wird, und Nachtschichten können die Funktion dieser inneren Uhr stören und tagsüber Müdigkeit verursachen.
  • Lange Arbeitszeiten: Physisch anstrengende Arbeit, unregelmäßige Arbeitszeiten, beanspruchende Arbeitsumgebungen wie übermäßiger Lärm oder extreme Temperaturen, Alleinarbeit oder wenig bis gar kein sozialer Austausch und monotone Aufgaben können ebenfalls zu Müdigkeit führen.
  • Arbeitsstress: Unzufriedenheit mit der Arbeit, hohe Arbeitslast, Konflikte mit Vorgesetzten oder Kollegen, Mobbing, kontinuierliche Veränderungen und Unsicherheiten in der Beschäftigung können zur Erschöpfung führen.
  • Arbeitslosigkeit: Arbeitslosigkeit kann finanzielle Belastungen, Gefühle des Versagens oder der Schuld sowie emotionale Erschöpfung mit sich bringen, die zu Stress, Angstzuständen, Depressionen und Müdigkeit führen können.

Psychologische Ursachen

Studien zeigen, dass psychologische Faktoren etwa 50 % der Menschen betreffen, die unter Erschöpfung leiden. Zu diesen Faktoren gehören:

  • Depression: Diese Erkrankung ist durch starke und langanhaltende Gefühle von Traurigkeit, Antriebslosigkeit und Verzweiflung gekennzeichnet. Menschen mit Depressionen leiden häufig unter chronischer Müdigkeit.
  • Angst und Stress: Chronischer Stress und Angst führen zu einem übermäßigen Müdigkeitsgefühl, da das Adrenalin-Hormon im Körper freigesetzt wird, was den Körper erschöpft.
  • Trauer: Trauer, die durch den Verlust eines geliebten Menschen verursacht wird, kann eine Vielzahl von Emotionen hervorrufen, darunter Schock, Schuld, Depression, Verzweiflung und Einsamkeit.

Arztbesuch

Ein Arzt sollte konsultiert werden, wenn die Erschöpfung von einem oder mehreren der folgenden Symptome begleitet wird:

  • Es gibt keine anderen Ursachen, die das Gefühl von Ermüdung erklären.
  • Körpertemperatur ist über dem Normalbereich.
  • Ungeklärter Gewichtsverlust.
  • Starke Empfindlichkeit gegenüber Kälte.
  • Schlafprobleme.
  • Gefühle von Depression.
  • Anhaltende Müdigkeit über mindestens zwei Wochen, trotz wiederholter Anstrengungen zur Beseitigung der häufigsten Ursachen wie Schlafmangel, schlechte Essgewohnheiten und Stress.
  • Blutiges Erbrechen.
  • Starke Kopfschmerzen.
  • Schmerzen im Brustbereich.
  • Ohnmacht.
  • Herzrhythmusstörungen.
  • Atembeschwerden.
  • Starke Schmerzen im Bauch-, Rücken- oder Beckenbereich.
  • Suizidgedanken oder Selbstverletzungsverlangen.
  • Gefühle, anderen Schaden zufügen zu wollen.

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