Ursachen des Komas

Das Koma

Das Koma (auf Englisch: Coma) kann als ein medizinischer Zustand definiert werden, bei dem der Betroffene über einen längeren Zeitraum das Bewusstsein verloren hat. In diesem Zustand erscheint der Patient wie in einem tiefen Schlaf, reagiert jedoch nicht auf äußere Umwelteinflüsse und wird durch keine externen Reize, einschließlich Schmerz, geweckt. In der Regel dauert ein Koma mehrere Tage oder Wochen, kann jedoch auch Monate oder sogar Jahre andauern. Die Dauer, die ein Patient in einem Koma verbringt, hängt von der Ursache ab, die zu diesem Zustand führte, sowie vom Ausmaß der Schädigung, die er erlitten hat. Die Diagnose basiert größtenteils auf den beobachtbaren Anzeichen bei dem Betroffenen, und es ist auch hilfreich, Informationen von Personen, die bei dem Patienten waren, über die Ereignisse vor dem Eintritt in das Koma zu sammeln. Dies trägt erheblich zur Diagnose und zur Identifizierung der unmittelbaren Ursache bei, die zu diesem Zustand führte, und damit zur Festlegung der geeigneten Behandlung für den Patienten.

Ursachen des Komas

Es gibt eine Vielzahl gesundheitlicher Probleme, die dazu führen können, dass eine Person in ein Koma fällt. Einige der häufigsten Ursachen sind:

  • Trauma am Kopf: Kopfverletzungen können Schwellungen des Gehirns oder interne Blutungen verursachen, was zu Druck im Schädel führt. Diese Schwellung kann Druck auf den Hirnstamm ausüben und Teile des Gehirns schädigen, insbesondere das retikuläre Aktivierungssystem (auf Englisch: Reticular Activating System), das für Wachsamkeit und Bewusstsein verantwortlich ist. Dies kann dazu führen, dass der Betroffene ins Koma fällt.
  • Gehirnschwellung: Die Schwellung des Gehirngewebes kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, nicht nur durch bestimmte Verletzungen. Beispielsweise kann sie durch Sauerstoffmangel im Gehirn oder ein Ungleichgewicht von Elektrolyten oder Hormonen im Körper verursacht werden.
  • Hirnblutung: Es gibt mehrere Ursachen für eine Hirnblutung, beispielsweise Bluthochdruck, Tumoren im Gehirn oder Aneurysmen. Druck und Schwellung im betroffenen Bereich können dazu führen, dass der Hirnstamm und das retikuläre Aktivierungssystem geschädigt werden, was schließlich zum Koma führen kann.
  • Schlaganfall: Ein Schlaganfall (auf Englisch: Stroke) kann dazu führen, dass der Blutfluss zu wichtigen Teilen des Hirnstamms unterbrochen wird oder Blutungen und Schwellungen im Gehirn auftreten, was ebenfalls zum Koma führen kann.
  • Sauerstoffmangel im Gehirn: Ein Mangel an Sauerstoff kann verschiedene Ursachen haben, darunter Herzstillstand (auf Englisch: Cardiac arrest), der zu einem plötzlichen Abbruch der Blutversorgung des Gehirns führt und damit auch zu Hypoxie (auf Englisch: Hypoxia), die ebenfalls durch Ertrinken oder Erstickung ausgelöst werden kann.
  • Infektionen: Das zentrale Nervensystem (auf Englisch: Central Nervous System) kann infektiösen Erkrankungen wie Meningitis (auf Englisch: Meningitis) oder Enzephalitis (auf Englisch: Encephalitis) ausgesetzt sein, was ebenfalls zu einem Koma führen kann.
  • Erhöhte Toxinwerte: Toxine sind Substanzen, die natürlich im Körper vorkommen. In einigen Fällen kann sich eine überschüssige Menge dieser Substanzen ansammeln, was zu toxischen Effekten führt, wie zum Beispiel höhere Ammoniakwerte im Blut bei Lebererkrankungen oder erhöhtem Kohlendioxid bei schweren Asthmaanfällen. Auch Medikamente oder Alkohol können die Funktion der Gehirnnerven beeinträchtigen.
  • Krampfanfälle: Insbesondere bei Patienten, die an Status epilepticus leiden, können anhaltende und wiederholte Krampfanfälle dazu führen, dass das Gehirn keine Erholungsphasen zwischen den Anfällen hat, was zu Bewusstseinsverlust und damit zu einem Koma führt.
  • Störungen des Blutzuckerspiegels: Bei Diabetikern kann ein deutlicher Anstieg des Blutzuckerspiegels zu einem diabetischen Koma führen. Aber auch ein drastischer Abfall des Blutzuckers kann ins Koma führen.

Diagnose des Komas

Die Diagnose des Patienten und die Identifizierung der Ursachen für das Koma können durch verschiedene Verfahren und Methoden erfolgen, wie zum Beispiel:

  • Anamnese des Patienten: Es können Informationen zum Gesundheitszustand des Patienten durch Zuschauen, Freunde, Familie oder andere involvierte Personen eingeholt werden, um zu verstehen, wie der Patient ins Koma gefallen ist, welche Symptome er davor hatte und ob er an bestimmten Krankheiten litt oder Medikamente einnahm.
  • Körperliche Untersuchung: Dazu gehört der Reflextest.
  • Blutuntersuchungen: Hierzu werden vollständige Blutbilder (auf Englisch: Blood count), Elektrolyt- und Glukosespiegel sowie Leberfunktionstests durchgeführt. Dabei kann auch nach Drogen oder toxischen Stoffen im Blut gesucht werden.
  • Lumbalpunktion: Diese Analyse hilft, Infektionen oder Störungen im zentralen Nervensystem zu erkennen.
  • Bildgebende Verfahren: Um festzustellen, ob das Gehirn verletzt wurde, können CT-Scans oder Magnetresonanztomografie (auf Englisch: Magnetic Resonance Imaging) oder Elektroenzephalografie (auf Englisch: Electroencephalography) verwendet werden.
  • The Glasgow Coma Scale (GCS): Mit dieser Skala kann das Ausmaß der Schädigung des Gehirns bei einer Kopfverletzung bewertet werden.

Behandlung des Komas

Die Behandlung eines Patienten im Koma hängt in erster Linie von der zugrunde liegenden Ursache ab und kann verschiedene medizinische Maßnahmen umfassen, wie beispielsweise:

  • Überprüfung der Atemwege des Patienten und Sicherstellung einer stabilen zirkulatorischen Situation, einschließlich der Notwendigkeit, Bluttransfusionen durchzuführen oder Maßnahmen zur Unterstützung der Atmung zu ergreifen.
  • Verabreichung von Glukose und Antibiotika intravenös, insbesondere wenn der Patient im diabetischen Koma ist oder an Infektionen der Hirngewebe leidet.
  • Medikamentöse Behandlung zur Verringerung des Drucks im Gehirn, der durch Schwellungen verursacht wird, oder zur Behandlung der Hauptursache des Komas, einschließlich Medikamente für Diabetes, Lebererkrankungen oder zur Kontrolle von Überdosierungen sowie Antikonvulsiva.

Video: Wie kommt es zu einem Koma?

Haben Sie sich jemals gefragt: Wie entsteht ein Koma?

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