Ursachen von Lungenkrebs

Ursachen von Lungenkrebs

Lungenkrebs (englisch: Lung cancer) entsteht, wenn unkontrolliert wachsende Zellen im Körper nicht vom Immunsystem beseitigt werden und nicht selbstständig absterben. Dieses Überleben der abnormen Zellen führt zur Bildung von Tumoren in der Lunge. Wissenschaftler haben mehrere Faktoren identifiziert, die zur Entstehung von Lungenkrebs beitragen können. Im Folgenden sind einige dieser Faktoren aufgeführt:

Genetische Veränderungen

Es ist bekannt, dass Krebserkrankungen oft mit Veränderungen in verschiedenen Genen in Verbindung stehen. In diesen Fällen tritt Lungenkrebs häufig bei jüngeren Personen auf. Diese genetischen Veränderungen können entweder erblich oder erworben sein:

  • Erblich bedingte genetische Veränderungen: Manche Personen erben Mutationen oder genetische Veränderungen von ihren Eltern, was ihr Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, erheblich erhöhen kann.
  • Erworbene genetische Veränderungen: Diese Mutationen entstehen im Laufe des Lebens durch Umweltfaktoren, wie beispielsweise schädliche Chemikalien im Zigarettenrauch. Einige dieser Veränderungen können jedoch auch zufällig innerhalb der Zelle auftreten, ohne dass äußere Ursachen vorliegen. Tatsächlich sind genetische Veränderungen, die Lungenkrebs verursachen, meist erworben.

Rauchen

Rauchen stellt in den meisten Fällen die Hauptursache für Lungenkrebs dar. Dies schließt sowohl aktive Raucher als auch Personen ein, die Passivrauch (englisch: Secondhand smoke) ausgesetzt sind. Zigarettenrauch enthält zahlreiche karzinogene Stoffe (englisch: Carcinogens). Wenn eine Person mit dem Rauchen beginnt, treten sofort Veränderungen im Gewebe der Lunge auf. Zu Beginn ist der Körper in der Lage, diese Schäden selbst zu reparieren. Bei fortgesetztem Rauchen nimmt jedoch die Zahl geschädigter Zellen in der Lungenwand zu, was im Laufe der Zeit dazu führen kann, dass diese Zellen abnormal wachsen und letztendlich Krebs entwickeln. Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, hängt sowohl von der Anzahl gerauchter Zigaretten als auch von der Dauer des Rauchens ab. Nach dem Aufhören sinkt das Risiko, jedoch bleibt es bei ehemaligen Rauchern höher als bei Personen, die nie geraucht haben. Zudem erhöht Passivrauchen das Risiko für Lungenkrebs, selbst wenn die Person selbst nicht raucht.

Zigarettenrauch

Obwohl das Rauchen von Zigaretten der wichtigste Risikofaktor für Lungenkrebs ist und mehr als 60 krebserregende Substanzen enthält, kann der Konsum anderer Tabakerzeugnisse ebenfalls das Risiko erhöhen. Darüber hinaus sind diese Produkte mit einem erhöhten Risiko für andere Krebsarten verbunden, wie z.B. Mund- und Speiseröhrenkrebs. Zu weiteren Tabakprodukten zählen:

  • Zigarren
  • Pfeife
  • Snuff: Eine Tabakform, die inhaliert wird.
  • Kautabak

Haschischrauch

Das Rauchen von Haschisch kann das Risiko für Lungenkrebs erhöhen, da es ebenfalls krebserregende Stoffe enthält. Viele Haschischraucher mischen es zudem mit Tabak. Obwohl sie dadurch insgesamt weniger Tabak konsumieren als bei herkömmlichen Zigaretten, atmen sie den Rauch tiefer ein und halten ihn länger in ihren Lungen. Schätzungen zufolge entspricht das Rauchen von vier Zigaretten aus Haschisch und Tabak dem Schadenspotential von 20 herkömmlichen Zigaretten. Selbst das alleinige Rauchen von Haschisch birgt Risiken und kann ebenfalls Lungenkrebs sowie andere schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen.

E-Zigaretten

Das Risiko, an Lungenkrebs durch E-Zigaretten zu erkranken, wird derzeit untersucht. Viele Forscher sind jedoch der Meinung, dass E-Zigaretten potenziell ebenfalls Lungenkrebs verursachen könnten. Sie ziehen Parallelen zu den krebserregenden Mikropartikeln im Rauch konventioneller Zigaretten, die in den Lungen und insbesondere in den Bronchien verbleiben. Analog dazu wird auch bei E-Zigaretten von einer hochgelagerten Gefährdung ausgegangen.

Risikofaktoren für Lungenkrebs

Einige Risikofaktoren, wie das Aufhören mit dem Rauchen, können kontrolliert werden. Andere, wie die familiäre Krankheitsgeschichte, sind nicht beeinflussbar. Es ist wichtig zu betonen, dass das Vorhandensein eines Risikofaktors nicht zwangsläufig bedeutet, dass eine Person Lungenkrebs bekommt, und umgekehrt, das Fehlen eines Risikofaktors nicht schützt. Hier sind einige Risikofaktoren, die das Risiko für Lungenkrebs erhöhen können:

Exposition gegenüber Radon

Die Exposition gegenüber Radon (englisch: Radon gas) erhöht das Risiko für Lungenkrebs und gilt als die häufigste Ursache für Lungenkrebs bei Nichtrauchern. Bei Rauchern ist Radon der zweitgrößte Risikofaktor. Radon ist ein geruchs- und farbloses Gas, das durch den natürlichen Zerfall von Uran in Böden und Gesteinen entsteht. An der Luft wird seine Konzentration verringert und stellt in der Regel kein großes Risiko dar. Dennoch kann Radon in Gebäude eindringen, insbesondere über Erdreich oder Rissstellen, wo die Konzentrationen in schlecht belüfteten Räumen gefährlich ansteigen können. Radon schadet den Lungenzellen, das Risiko für Lungenkrebs hängt von der Menge des Gases sowie der Dauer der Exposition ab. Bei Rauchern ist das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, durch Radonexposition höher.

Persönliche oder familiäre Krankheitsgeschichte

Bei Personen, die zuvor an Lungenkrebs erkrankt waren, kann das Risiko erneut erhöht sein, insbesondere bei Rauchern. Das Risiko ist auch höher, wenn Verwandte ersten Grades, wie Eltern oder Geschwister, an Lungenkrebs erkrankt sind. Dies kann sowohl auf genetische Faktoren als auch auf gemeinsame Risikofaktoren, wie das Zusammensein in rauchintensiven Umgebungen, zurückzuführen sein. Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten Lungenkrebsfälle keine familiäre Häufung aufweisen. Zudem haben Personen, die bereits an Mund- oder Rachenkrebs erkrankt sind, ein höheres Risiko für Lungenkrebs.

Exposition gegenüber bestimmten Stoffen und Chemikalien

Die Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien kann das Risiko für Lungenkrebs erhöhen, insbesondere bei langfristiger Einwirkung. Beispielsweise kann eine Langzeitexposition gegenüber Dieselabgasen das Risiko erhöhen. Ebenso ist das Risiko höher, wenn jemand in Gebieten mit hohem Stickoxidanteil lebt, häufig verursacht durch Fahrzeuge. Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien in verschiedenen Industrien und Berufen kann ebenfalls das Risiko erhöhen. Zu diesen Stoffen zählen:

  • Arsen
  • Beryllium
  • Cadmium
  • Silica
  • Nickel
  • Kohlenrauch und Koksrauch
  • Asbest

Schwaches Immunsystem

Eine Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV), dem Erreger von AIDS, kann das Immunsystem schwächen. Menschen mit HIV/AIDS haben ein erhöhtes Risiko, an verschiedenen Krebsarten, einschließlich Lungenkrebs, zu erkranken. Auch Personen, die immunsuppressive Medikamente einnehmen, beispielsweise nach Organtransplantationen, haben ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs.

Luftverschmutzung

Es gibt starke Hinweise darauf, dass Luftverschmutzung und ihre Bestandteile Lungenkrebs verursachen können. Je länger die Exposition gegenüber Luftverschmutzung, desto höher ist das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Luftverschmutzung wird definiert durch Chemikalien, Partikel und andere Stoffe in der Luft, die schädliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen haben können. Zu den Quellen gehören Diesel- und Benzinausstoß sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Diese Schadstoffe variieren je nach Ort und Quellen der Emissionen.

Weitere Risikofaktoren

Zusätzlich zu den zuvor genannten Faktoren gibt es zahlreiche andere Risikofaktoren, die das Risiko für Lungenkrebs erhöhen können, darunter:

  • Frühere Strahlenbehandlung: (englisch: Radiation Therapy) kann das Risiko für Lungenkrebs erhöhen, wenn Individuen zuvor einer Strahlenbehandlung im Brustbereich unterzogen wurden, um eine andere Krebsart zu behandeln. Es sollte jedoch beachtet werden, dass der Nutzen der Strahlenbehandlung in der Regel die damit verbundenen Risiken übersteigt, insbesondere wenn sie von einem Spezialisten verordnet wurde.
  • Alter: Lungenkrebs wird häufig bei Personen über 60 diagnostiziert, kann jedoch auch jüngere Menschen betreffen. Das Durchschnittsalter bei Diagnose liegt bei 71 Jahren.
  • Geschlecht: Männer haben ein höheres Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, verglichen mit Frauen.
  • Ethnie: Afroamerikanische Männer haben ein höheres Risiko für Lungenkrebs im Vergleich zu Männern anderer ethnischer Gruppen.
  • Erkrankungen der Lunge: Bestimmte Erkrankungen, die zu Vernarbungen der Lunge führen, können das Risiko für Lungenkrebs erhöhen. Zu diesen Erkrankungen zählen:
    • Chronic Obstructive Pulmonary Disease (COPD), eine Krankheit, die chronische Schäden an der Lunge verursacht und häufig durch Rauchen bedingt ist.
    • Emphysem und chronische Bronchitis, welche Formen der COPD darstellen.
    • Lungeninfektionen, einschließlich solcher, die durch Chlamydophila pneumoniae oder durch Tuberkulosebakterien verursacht werden.
  • Systemischer Lupus erythematodes (SLE), allgemein bekannt als Lupus, ist eine Autoimmunerkrankung, die verschiedene Körperteile betreffen und Entzündungen in den Lungen auslösen kann. Patienten mit Lupus haben ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs.
  • Beta-Carotin-Ergänzungen: Es wurde festgestellt, dass die Einnahme von Beta-Carotin-Ergänzungen insbesondere bei Rauchern das Risiko für Lungenkrebs erhöhen kann.

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