Abu Shujaʿ al-Isfahani
Abu Shujaʿ, mit vollem Namen Ahmad ibn al-Husayn ibn Ahmad Shihab al-Din Abu al-Tayyib al-Isfahani, ist eine herausragende Figur unter den Gelehrten der schafiitischen Rechtsschule. Er verfasste zahlreiche Werke, darunter das Werk „Al-Taqreeb“, auch bekannt als „Al-Ghayat al-Ikhthisar“, sowie eine ausführliche Erklärung des „Iqnāʿ“ von al-Mawardi. Geboren im Jahr 533 nach der Hidschra in Basra, widmete er fast vierzig Jahre seinem Studium. Er erlangte schnell Bekanntheit für seine umfassenden Kenntnisse, sein juristisches Verständnis und seine Frömmigkeit. Im Jahr 447 nach der Hidschra wurde er zum Richter ernannt und galt als Vorbild für andere Richter, die seine Fairness und Gerechtigkeit schätzten. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Medina, wo er dem Propheten-Moschee diente, bis er verstarb. Seine Beisetzung erfolgte in der Moschee, die er in der Nähe der Propheten-Moschee errichtet hatte.
Der Text von Abu Shujaʿ al-Isfahani
Abu Shujaʿ al-Isfahani war ein bedeutender islamischer Jurist der schafiitischen Schule und verfasste ein bekanntes juristisches Werk, das als „Matn Abi Shujaʿ“ bekannt ist. Dieses Werk besteht aus sechzehn Kapiteln, die verschiedene rechtliche Themen abdecken. Es beginnt mit einem Kapitel über die rituelle Reinheit, gefolgt von Kapiteln über das Gebet, die Zakah (Almosen), das Fasten, die Pilgerfahrt (Haddsch) sowie über Kauf und Verkauf. Zudem behandelt es die Themen der Erbschaft und Testamente, die Eheschließung und verwandte Rechtsfragen, die Straftaten, die rechtlichen Grenzen, den Dschihad, die Jagd und die Schlachtung, sowie Wetten und Gelübde. Das Werk schließt mit Kapiteln über Gerichtsurteile und Zeugenaussagen sowie über die Freilassung von Sklaven.
Der Tod von Abu Shujaʿ al-Isfahani
Die genauen Umstände seines Todes sind unter den Gelehrten umstritten. Ein bekanntes Ereignis, das in diesem Zusammenhang zitiert wird, ist das Treffen mit dem Gelehrten Abu Tahir al-Silafi, einem seiner Lehrer, in Basra im Jahr 500 nach der Hidschra. Al-Silafi merkte an, dass Abu Shujaʿ noch eine Zeit lang nach diesem Treffen lebte. Laut dem Historiker al-Zarkali starb Abu Shujaʿ jedoch im Jahr 593 nach der Hidschra. Die meisten Quellen deuten jedoch darauf hin, dass der Tod des Richters al-Isfahani im Jahr 500 nach der Hidschra stattfand.