Gewichtsverlust
Der Gewichtsverlust oder -zunahme ist das Resultat mehrerer Faktoren. Der entscheidendste Faktor ist das Ungleichgewicht zwischen der Menge an Energie und Kalorien, die eine Person durch die Nahrungsaufnahme erhält, und der Menge, die sie durch verschiedene körperliche Aktivitäten verbrennt. Es gibt zahlreiche Programme, die darauf abzielen, Gewichtsverlust freiwillig zu unterstützen, wobei die Geschwindigkeit des Gewichtsverlusts von Person zu Person variieren kann. Dies ist hauptsächlich auf genetische Unterschiede zurückzuführen, die die Geschwindigkeit des Stoffwechsels beeinflussen. Ungeplanter Gewichtsverlust wird als Verlust von etwa 5 % des Körpergewichts innerhalb von sechs Monaten bis zu einem Jahr definiert, ohne dass eine bewusste Gewichtsreduzierung angestrebt wird. Dies könnte auf ein gesundheitliches Problem hinweisen, das medizinische Intervention erfordert; daher ist es ratsam, in solch einem Fall einen Arzt aufzusuchen und die notwendigen Untersuchungen durchführen zu lassen.
Ursachen des Gewichtsverlusts
Es gibt viele verschiedene Gründe für ungewollten Gewichtsverlust. Es ist wichtig zu betonen, dass ungewollter Gewichtsverlust nicht zwangsläufig auf ein gesundheitliches Problem hinweist; er kann auch durch Änderungen im Lebensstil oder durch Stress, sowohl psychisch als auch physisch, verursacht werden. Zu den weiteren Ursachen, die zu einem Gewichtsverlust führen können, gehören:
- Muskelschwund: Diese Bedingung kann festgestellt werden, wenn eine Veränderung in der Größe oder Muskelmasse zwischen den Körperseiten auffällt. Dies kann aufgrund von längerer Inaktivität einer bestimmten Muskelgruppe, dem natürlichen Alterungsprozess oder durch bestimmte medizinische Zustände wie Frakturen, Verbrennungen oder Schlaganfälle auftreten.
- Hyperthyreose: Diese Erkrankung zeichnet sich durch eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen aus, was zu einer erhöhten Stoffwechselrate und Kalorienverbrennung führt, und somit zu Gewichtsverlust.
- Rheumatoide Arthritis: Diese Autoimmunerkrankung führt dazu, dass das Immunsystem die Gelenkinnenhaut angreift, was Entzündungen verursacht. Chronische Entzündungen können den Stoffwechsel beschleunigen und zu Gewichtsreduktion führen.
- Typ-1-Diabetes: Hierbei greift das Immunsystem die Zellen der Bauchspeicheldrüse an, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind, was dazu führt, dass der Körper Zucker nicht für die Energiebereitstellung nutzen kann, was zu Gewichtsverlust führt.
- Depression: Gewichtsverlust kann ein Nebeneffekt von Depressionen sein, die sich negativ auf die Bereiche im Gehirn auswirken, die für den Appetit zuständig sind, was zu Appetitlosigkeit und damit zu Gewichtsverlust führt.
- Entzündliche Darmerkrankungen: Diese beziehen sich auf eine Gruppe chronischer Entzündungszustände des Verdauungstrakts, mit den häufigsten Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Diese Störungen sind oft mit Symptomen wie Gewichtsverlust verbunden und beeinflussen die Hormone Ghrelin und Leptin, was ebenfalls den Appetit reduzieren kann.
- Endokarditis: Diese Erkrankung beschreibt eine Entzündung der inneren Auskleidung des Herzens. Patienten erfahren häufig Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust als Symptome dieser Erkrankung.
- Krebs: Ungeplanter Gewichtsverlust von mehr als 4,5 Kilogramm kann eines der häufigen frühen Anzeichen für bestimmte Krebsarten sein, wie Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Speiseröhren- und Lungenkrebs.
- Morbus Addison: Diese Erkrankung ist durch niedrige Cortisolspiegel gekennzeichnet, was zu Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust führen kann.
- HIV: Bei fortschreitendem Verlauf der HIV-Infektion verlieren Betroffene oft Gewicht. Symptome wie Halsschmerzen, Mundgeschwüre und Müdigkeit können das Essen erschweren, und sekundäre Infektionen erhöhen den Energiebedarf des Körpers in Ruhe.
- Herzinsuffizienz: Gewichtsverlust kann eine häufige Komplikation dieser Erkrankung sein, da bei einer Herzinsuffizienz die ausreichende Blutzufuhr zum Verdauungssystem behindert wird, was zu Übelkeit und frühem Völlegefühl führt. Patienten erfahren zudem Schwierigkeiten beim Essen, insbesondere wenn entzündetes Herzgewebe den Stoffwechsel beschleunigt und somit zu Gewichtsverlust führt.
Diagnose des Gewichtsverlusts
Bei der Diagnose von ungewolltem Gewichtsverlust interessiert sich der Arzt zunächst für die Krankheitsgeschichte des Patienten und untersucht mögliche Risikofaktoren für diverse Erkrankungen. Es folgt eine körperliche Untersuchung, und je nach den gewonnenen Ergebnissen können weitere diagnostische Tests empfohlen werden. Hier sind einige der häufigsten Tests aufgelistet:
- Blutuntersuchungen: Diese hängen von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Art anderer begleitender Symptome. Dazu gehören:
- Ein vollständiges Blutbild zur Erkennung von Problemen wie Infektionen und Anämie.
- Schilddrüsenuntersuchungen.
- Tests zur Überprüfung der Leber- und Nierenfunktion.
- Blutzuckermessung.
- Urinanalyse.
- Entzündungstests, die eine Blutkörperchen-Senkungsrate und den C-reaktiven Protein-Test umfassen.
- Elektrolyttests, einschließlich Natrium, Kalium und Kalzium.
- Bildgebende Verfahren: Hierzu zählen:
- Eine Computertomographie des Brustkorbs oder Bauches.
- Magnetresonanztomographie (MRT).
- Positronen-Emissions-Tomographie (PET), um Tumormetastasen nachzuweisen.
- Weitere Tests: Andere durchführbare Tests sind:
- Endoskopien, z. B. zur Untersuchung des oberen Verdauungstrakts oder des Dickdarms.
- Echokardiogramm.