Natürlicher Haarzyklus
Schwangere Frauen genießen oft eine verbesserte Haarpracht, die sich durch Dicke und Länge auszeichnet. Dies ist auf die während der Schwangerschaft erhöhten Hormone zurückzuführen, insbesondere auf Progesteron, das die Haarfollikel in der Wachstumsphase schützt. Während dieser Zeit führt ein Anstieg des Progesteronspiegels zu einer Förderung des Haarwachstums und einer Steigerung sowohl der Haarlänge als auch der -dichte, während der Haarausfall gehemmt wird. Der natürliche Haarzyklus umfasst drei Hauptphasen:
- Wachstumsphase: Diese Phase dauert etwa drei Jahre, in denen das Haar mit einer Geschwindigkeit von ungefähr einem Zentimeter pro Monat wächst.
- Ruhephase: Diese Phase erstreckt sich über drei Wochen, in denen der Haarausfall bis zu zwei Prozent der Gesamthaarmenge auf dem Kopf ausmachen kann.
- Ausfallphase: In dieser Phase fallen die alten Haare aus. Sie dauert etwa drei Monate, wobei es als normal gilt, täglich 50 bis 100 Haare zu verlieren. Bei Männern ist die genetische Veranlagung der Hauptgrund für den Haarausfall, während bei Frauen hormonelle Veränderungen eine zentrale Rolle spielen.
Haare nach der Geburt
Nach der Geburt können sich die Hormonspiegel rasch ändern, wodurch das Haar entweder in die Ruhe- oder Ausfallphase eintritt. Postpartal sinkt der Östrogenspiegel, und einige Haarsträhnen bewegen sich in die Ausfallphase, während andere in der Ruhephase verbleiben. Es gibt jedoch keine begleitende Wachstumsphase, die etwa drei bis sechs Monate nach der Geburt zu gesteigertem Haarverlust führt. Der Haarausfall nach der Geburt ist in der Regel physiologisch, nicht besorgniserregend und erfordert keine Behandlung. Der Haarzyklus stabilisiert sich normalerweise nach etwa sechs Monaten. In seltenen Fällen kann der Haarverlust jedoch anhalten, was auf Hormonschwankungen hinweisen könnte. Daher ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um mögliche andere Ursachen auszuschließen.
Ursachen für Haarausfall nach der Geburt
Zu den möglichen Ursachen zählen:
- Haarpflegeprodukte: Es gibt eine Vielzahl von Haarpflegeprodukten. Obwohl diese Produkte kurzfristig Glanz und Schönheit verleihen, kann übermäßiger Gebrauch zu Schädigungen und Trockenheit führen, was letztendlich zu Haarbruch und Haarausfall führen kann.
- Antibabypillen: Verhütungsmittel erhöhen den Östrogenspiegel, was zwar das Haarwachstum und die Dichte steigert, jedoch auch dazu führen kann, dass der Haarzyklus in die Ruhephase und anschließend in die Ausfallphase übergeht. Dies geschieht, da das zusätzliche Östrogen diesen Prozess beschleunigt, sodass das Haar schneller als normal ausfällt.
- Psychischer Stress: Nach der Geburt durchlebt die Frau oft eine stressige Zeit, die als Wochenbett bekannt ist, und muss sich intensiv um das Baby kümmern. Dies kann zu Schlafmangel führen und den Stresshormonspiegel (wie Noradrenalin und Cortisol) erhöhen, was die natürliche Haarwachstumsphase stören kann.