Die Ruinen von Sabrata
Archäologische Ausgrabungen in Sabrata haben über die Hälfte der Fläche der antiken Stadt freigelegt. Dazu zählen die Ruinen im Bereich des Platzes, zahlreiche Bauwerke entlang des Hafens, ein großes Wohnviertel aus dem zweiten Jahrhundert in der Nähe des Theaters sowie viele weitere römische Bauwerke wie Bäder, Tempel und Brunnen. Auch christliche Überreste, wie Katakomben und vier Kirchen, sind hier zu finden.
Wichtige Sehenswürdigkeiten der Stadt Sabrata
Die libysche Stadt Sabrata ist bekannt für ihre herausragenden Ruinen, darunter:
- Das römische Theater: Es stellt einen markanten und zentralen Punkt in der Stadt dar, dessen Bau auf das späte 2. Jahrhundert nach Christus datiert wird. Das Theater verfügt über eine mit Marmorverzierungen geschmückte Holzbühne, Säulen, deren Enden mit Delfinmotiven verziert sind, sowie eine Vielzahl von Ornamenten und Darstellungen historischer sowie dramatischer Szenen. Des Weiteren sind zahlreiche nischenartige Gestaltungselemente wie rechteckige und halbrunde Formen sowie Figuren, die in Kostüme von Amazonen gekleidet sind, vorhanden.
- Tempel der Götter Hercules, Liberator und Serapis: Dazu gehören auch die berühmten Tempel der Basilika des Apuleius im Forum, die später zu einer christlichen Kirche umgewandelt wurde.
- Der Antoninus-Tempel: Dieser wurde zu Ehren des römischen Kaisers Marcus Aurelius zwischen 90 und 95 n. Chr. erbaut.
- Die byzantinische Justinian-Kirche: Auch bekannt als „Basilika Justinian“, ist diese Kirche berühmt für ihre Mosaiken, die im Museum von Sabrata ausgestellt sind. Das Museum beherbergt die bedeutendsten Kunstwerke und Artefakte aus verschiedenen historischen Epochen.
- Das punische Grabmal: Dies stammt aus den Jahrhunderten III und II vor Christus.
Historischer Überblick über die Ruinen von Sabrata
Archäologische Beweise deuten darauf hin, dass Sabrata bereits im 5. Jahrhundert vor Christus existierte. Zu dieser Zeit war die Stadt eine saisonale Kolonie des Karthagischen Reiches. Nach einem Jahrhundert entwickelte sich Sabrata zu einer echten Stadt, in der die ersten steinernen Ruinen errichtet wurden. Der karthagische Markt verwandelte sich in ein römisches Forum.
Archäologen entdeckten Kindergräber und zahlreiche Obelisken des Tanit-Kults. Im Süden der Stadt fand man einen großen Friedhof mit einem dreifachen Grab, während sehr wenige punische Inschriften entdeckt wurden.
Es ist bemerkenswert, dass die Stadt Sabrata nach dem Fall Karthagos eine Zeit der Entwicklung und des Wohlstands erlebte. Der Hafen wurde zu einem Handelszentrum, und während der Antoninischen Zeit erreichte die Stadt ihren Höhepunkt. In den Jahren 165-166 n. Chr. wurde sie unter Marcus Aurelius eine römische Kolonie, und im Jahr 253 n. Chr. wurde sie zu einer Bischofsstadt.
Die Bedeutung der Stadt begann aufgrund von Erdbeben und barbarischen Überfällen zu sinken, beginnend mit dem Jahr 365 n. Chr. In der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts fanden die letzten Restaurierungen der Gebäude statt. Außerdem wurde die Stadt sowohl von den Byzantinern als auch von Vandalen besetzt. Während der Herrschaft von Justinian wurden zahlreiche Kirchen erbaut, und im 8. Jahrhundert wurde Sabrata von den Arabern erobert, die Tripolis als Handelszentrum nutzten.