Die Regeln der Verlängerungen in der Sure Al-Mu’minun

Definition von Al-Madd

Im linguistischen Sinne bedeutet „Madd“ eine Verlängerung des Tons. Fachlich beschreibt es die Verlängerung des Lauts durch die sogenannten Madd- oder Lin-Harms, die bei Vorliegen eines bestimmten Grundes auftreten. Diese Buchstaben werden so genannt, weil der Ton sich in ihnen ausdehnt. Sie werden auch als Lin-Harms bezeichnet, da sie leicht und ohne großen Aufwand ausgesprochen werden können. Es gibt drei solche Buchstaben: das ruhende Alef, das vor einem geöffneten Buchstaben steht, das ruhende Waw, das vor einem gerundeten Buchstaben steht, und das ruhende Yā, das vor einem gebrochenen Buchstaben steht. Diese werden vereinfacht in dem Wort (نُوحِيهَا) zusammengefasst.

Regelungen des Al-Madd in der Sure Al-Mu’minun

Natürliches Al-Madd

Das natürliche Al-Madd wird so genannt, weil es ohne spezielle Anforderung bei der Aussprache der Buchstaben auftritt. Es hat die Dauer von zwei Bewegungen und wird in drei Arten unterteilt:

  • Erste Art

Hierbei bleibt der Madd-Buchstabe sowohl in der Verbindung als auch im Halt erhalten, egal ob er mittendrin steht, wie in (الْمُؤْمِنُونَ), (صَلَاتِهِمْ), (خَاشِعُونَ), (مُعْرِضُونَ), (فَاعِلُونَ), oder am Satzende, wie in (فِي), (ما), (عَلَى), (فِيهَا).

  • Zweite Art

In diesem Fall bleibt der Madd-Buchstabe nur im Halt bestehen und fällt in der Verbindung weg, wie beim Madd des Alef, das aufgrund des fatha-Tanween verwendet wird, in Beispielen wie (عِظَامًا), (لَحْمًا), (خَلْقًا), (نُوحًا), (رَسُولًا). Auch die Alif, die am Ende einen rechteckigen Punkt im Halt hat, wird genannt: (وَأَنَا رَبُّكُمْ).

  • Dritte Art

Hierbei bleibt der Madd-Buchstabe nur in der Verbindung erhalten und nicht im Halt. Diese Art nennt man auch das Al-Madd der Verbindung, das speziell für die He von Kinnar (die für die dritte Person gesteigerte Form steht) verwendet wird. Es gibt zwei Unterarten:

    • Kleine Verbindung: Hier folgt auf die He kein Hamzah und sie wird mit der Dauer von zwei Bewegungen verlängert, wie in (قَوْمِهِۦ مَا), (بِهِ جَنَّاتٍ), (بِهِ جِنَّةٌ).
    • Große Verbindung: Sie zählt als sekundäres Madd und wird mit einer Dauer von vier oder fünf Bewegungen verlängert, Beispiele hierfür sind: (غَيْرُهُ أَفَلَا), (وَأُمَّهُ آيَةً), (هَـذِهِ أُمَّتُكُمْ).

Zweckgebundenes Al-Madd

Dieses Al-Madd ist eine zusätzliche Verlängerung über das natürliche Al-Madd hinaus und entsteht durch bestimmte Gründe, entweder durch Hamzah oder Sukun. Die Arten von Al-Madd, die aufgrund von Hamzah entstehen, sind drei:

  • Verbundenes Al-Madd

Hierbei kommt der Madd-Buchstabe und die Hamzah innerhalb eines Wortes vor, wobei er auf vier oder fünf Bewegungen verlängert wird, wie in (فَأُولَـئِكَ), (وَرَآءَ), (طَرَآئِقَ).

  • Getrenntes Al-Madd

In diesem Fall erscheint der Madd-Buchstabe am Ende des ersten Wortes und die Hamzah am Anfang des zweiten Wortes. Hier kann er auf vier Bewegungen verlängert werden, wie in (عَلَى أَزْوَاجِهِمْ), (فِيٓ ءَابَآئِنَا).

  • Al-Madd des Ersetzens

Hier tritt die Hamzah vor dem Madd-Buchstaben auf und wird sowohl beim Halt als auch in der Verbindung für zwei Bewegungen verlängert, wie in (ءَاخَرَۚ), (بِآيَاتِنَا).

Die Al-Madd-Formen, die sich aufgrund von Sukun bilden, sind:

  • Temporäres Al-Madd; hier findet sich nach dem Madd-Buchstaben ein temporäres Sukun, das im Halt vorkommt. Es kann auf zwei, vier oder sechs Bewegungen verlängert werden. Bei der Verbindung fällt das Madd weg und wird natürlich. Beispiele sind (الْمُؤْمِنُونَ), (مَلُومِينَ).
  • Fester Al-Madd; hierbei folgt nach dem Madd-Buchstaben ein notwendiges stilles Zeichen, das sowohl im Halt als auch in der Verbindung Längen von sechs Bewegungen hat, wie in (ضَآلِّينَ).

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