Berufsberatungswerkzeuge
Berufsberatungswerkzeuge werden von Berufsberatern eingesetzt, um Individuen bei der Auswahl des passenden Berufes zu unterstützen. Der Berater fungiert als Brücke, die es dem Einzelnen ermöglicht, zu einem Ort zu gelangen, an dem er berufliche Zufriedenheit und Glück erfahren kann und gleichzeitig eine anerkannte Position in der Gesellschaft einnimmt. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Werkzeuge der Berufsberatung näher erläutert:
Das Interview
Zu Beginn des Beratungsprozesses führt der Berufsberater ein persönliches Gespräch mit dem Klienten (Beratungssuchenden), der Unterstützung bei seiner beruflichen Entscheidung benötigt. Dieses Interview findet an einem geeigneten Ort statt, der die Vertraulichkeit und Privatsphäre des Einzelnen gewährleistet. Der Zeitpunkt wird so gewählt, dass er für sowohl den Berater als auch den Klienten passend ist. Während des Gesprächs werden Informationen vom Klienten gesammelt, und es findet ein Dialog statt. Der Berater nutzt dabei verschiedene Beratungstechniken, wie das Spiegeln von Gefühlen, das Erklären, Zusammenfassen und das Geben von Rückmeldungen an den Klienten.
Tests
Der Berater führt berufliche Tests mit dem Klienten durch, um dessen Neigungen und Fähigkeiten zu erfassen sowie den passenden Beruf zu definieren. Hierzu zählen unter anderem der Berufsneigungstest von John Holland und der Selbstgesteuerte Test.
Fallstudie
In dieser Methode werden detaillierte Informationen über den Klienten gesammelt, wobei verschiedene Beteiligte einbezogen werden. Informationen werden sowohl vom Klienten selbst als auch von dessen Familie, Freunden und anderen relevanten Personen eingeholt.
Berufliche Tests, die in der Berufsberatung eingesetzt werden
Im Folgenden werden einige Tests vorgestellt, die in der Berufsberatung verwendet werden können:
Der Berufsneigungstest von John Holland
Dieser Test wurde entwickelt, um Individuen dabei zu helfen, ihre Interessen und Neigungen zu erkennen sowie die richtige Studienrichtung und den zukünftigen Beruf zu wählen. Er wird von Berufsberatern eingesetzt, um die beruflichen Präferenzen der Klienten zu bestimmen und um Eigenschaften sowie persönliche Merkmale mit den passenden beruflichen Umgebungen zu verknüpfen. Dies wirkt unterstützend bei der beruflichen Entscheidungsfindung. Der Test umfasst 160 Berufe, die auf 11 Skalen verteilt sind. Die ersten sechs Skalen messen die beruflichen Persönlichkeitsmuster laut Hohlands Theorie, wobei jede Skala 14 Fragen enthält. Die fünf zusätzlichen Skalen, die Holland für Persönlichkeitsmuster erstellt hat, erhöhen die Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen über die getestete Person. Die Persönlichkeitsmuster, die erfasst werden, sind: realistisch, intellektuell, künstlerisch, sozial, abenteuerlich und konventionell. Zu den Eigenschaften der Personen zählen Selbstregulation, Maskulinität und Femininität, Status, Seltenheit und Unterwerfung. Nach der Durchführung des Tests und der Befolgung der Anweisungen wird der Test vom Berufsberater ausgewertet, der den Klienten basierend auf den erzielten Ergebnissen klassifiziert.
Der Selbstgesteuerte Test
Dieser Test ist ein weiteres Modell, das von Holland entwickelt wurde, um Individuen bei der Selbstentdeckung ihrer beruflichen Neigungen und Interessen zu unterstützen. Ziel ist es, sie in eines der sechs Persönlichkeitsmuster und die dazu passende berufliche Umgebung einzuordnen: realistisch, intellektuell, künstlerisch, sozial, abenteuerlich und konventionell. Der Selbstgesteuerte Test ist ein Beratungsinstrument, das in Selbstverwaltung durchgeführt und interpretiert wird. Er umfasst zwei Broschüren: (ein Bewertungsbuch und ein Klassifikationsbuch) und die Testdurchführung dauert etwa 40-45 Minuten. Der Test besteht aus einer Reihe von Fragen zu Bestrebungen, Aktivitäten, Fähigkeiten und beruflichen Präferenzen. Anhand der Antworten wird das Persönlichkeitsmuster bewertet und mit einem dreidimensionalen Code gekennzeichnet.