Der erste Kalif: Abu al-Abbas as-Saffah
Abu al-Abbas Abdullah ibn Muhammad ibn Ali ibn Abdullah ibn Abbas ibn Abd al-Muttalib ist der erste abbasidische Kalif und ist bekannt als as-Saffah, der Stehende, der Revoltierende und der Befreier. Er war der erste, der die abbasidische Bewegung initiierte und zog im Jahr 129 n.H. mit seinen Onkeln, Verwandten und Geschwistern über Dumat al-Jandal nach Kufa.
Die Vereidigung fand im Jahr 132 n.H. in der großen Moschee von Kufa statt, und er hielt eine Rede, in der er die Gründe für die abbasidische Bewegung und den Aufstand gegen die Umayyaden darlegte. Die Herrschaft von Abu al-Abbas as-Saffah dauerte vier Jahre und neun Monate, und er verstarb im Alter von dreiunddreißig Jahren im Jahr 136 n.H. in Anbar.
Der zweite Kalif: Abu Ja’far al-Mansur
Abu Ja’far al-Mansur, dessen eigentlicher Name Abdullah ibn Muhammad ibn Ali ibn Abdullah ibn Abbas ist, wurde nach dem erfolgreichen Verlauf der abbasidischen Bewegung Kalif, nachdem Abu al-Abbas as-Saffah die Macht übernommen hatte. In den frühen Jahren seiner Herrschaft wurde er von seinem Onkel Abdullah ibn Ali herausgefordert, der der Meinung war, dass er ein größeres Anrecht auf das Kalifat habe. Abu Ja’far al-Mansur entsandte Abu Muslim al-Khurasani mit einem großen Heer, was schließlich zur Gefangennahme seines Onkels führte.
Darüber hinaus sah er sich einem weiteren Aufstand gegenüber, angeführt von Muhammad al-Nafs al-Zakiyya, einem Nachfahren von Hasan ibn Ali, der in Medina und Mekka als Kalif und Amir al-Mu’minin anerkannt wurde. Dennoch konnte Abu Ja’far al-Mansur auch diesen Aufstand niederschlagen. Seine Herrschaft dauerte fast einundzwanzig Jahre.
Der dritte Kalif: Al-Mahdi
Kalif Mohammed al-Mahdi übernahm die Herrschaft im Jahr 158 n.H. und sein Regime war geprägt von Weisheit und Sanftmut. Er ließ alle von Abu Ja’far al-Mansur Gefangenen frei und kümmerte sich persönlich um die Beilegung von Ungerechtigkeiten, was den Aufbau und die Stabilität des Staates förderte. Unter seiner Herrschaft führte er Feldzüge nach Khurasan und ins Byzantinische Reich, und seine Herrschaft dauerte zehn Jahre.
Der vierte Kalif: Al-Hadi
Kalif Musa al-Hadi regierte nur ein Jahr und wird häufig nachgesagt, dass er vergiftet wurde. Er war bekannt für seine heldenhafte und großzügige Persönlichkeit sowie für seine politische Klugheit. Sein Führungsstil beruhte auf der Maxime: „Was die Herrschaft verbessert, ist die schnelle Bestrafung des Täters und das Verzeihen von Fehltritten, um die Gier nach Macht zu mindern.“ Er glaubte daran, dass der Kalif sich mit den Menschen um ihn herum verbinden sollte, um Einblick in ihre Anliegen zu bekommen. Er befahl seinen Wachen, den Zugang zu ihm nicht zu versperren und starb im Jahr 170 n.H.
Der fünfte Kalif: Harun ar-Rashid
Abu Ja’far Harun ibn al-Mahdi übernahm die Kalifatswürde im Jahr 170 n.H. und regierte dreiundzwanzig Jahre bis 193 n.H. Seine Zeit war geprägt von militärischen Eroberungen und einem bemerkenswerten wissenschaftlichen Aufschwung. Harun ar-Rashid war bekannt für seine Religiosität, seine häufigen Pilgerreisen und seinen Respekt vor Gelehrten. Politisch gesehen war seine Herrschaft von der Fitna der Barmakiden gekennzeichnet.
Unter den abbasidischen Kalifen des ersten abbasidischen Zeitalters sind ebenfalls:
- Muhammad ibn Harun ar-Rashid al-Amin.
- Abdullah ibn Harun ar-Rashid al-Ma’mun.
- Muhammad ibn Harun ar-Rashid al-Mu’tasim billah.
- Harun ibn Muhammad al-Wathiq billah.
- Ibrahim ibn al-Mahdi.