Quranverse über die Strafe des Gebetsverlusts
Das Gebet ist das Fundament des Glaubens und bildet die zweite Säule des Islam. Es hat eine besondere Bedeutung in der islamischen Scharia. Allah – der Erhabene – und sein Gesandter, Muhammad (Friede sei mit ihm), haben vor dem Vernachlässigen oder dem verspäteten Vollzug des Gebets gewarnt. Der Qur’an hat mehrere Verse, die sich mit dem Gebet befassen und die Strafe für diejenigen, die es unterlassen, verdeutlichen. Im Folgenden werden einige dieser Verse erläutert:
Das Unterlassen des Gebets gehört zu den großen Sünden
Allah – der Erhabene – sagt: (Fakhala fa min ba’dihim khalfun ada’u al-salata wa ataba’u al-shahawat fa sawfa yalqawna ghayya). Al-Qurtubi erklärt zu diesem Vers vier Punkte:
- (Fakhala fa min ba’dihim khalfun): Nach den rechtschaffenen Nachkommen der Umma Muhammad (Friede sei mit ihm) kommen schlechte Nachkommen.
- (Ada’u al-salata): Dieser Text verurteilt und verdeutlicht, dass das Vernachlässigen des Gebets zu den großen Sünden gehört. Wer das Gebet vergisst, der vernachlässigt auch die ihm übergeordneten Pflichten. Die Gelehrten sind sich uneinig darüber, ob das Versäumnis als Unglauben oder als das Nichtbeachten der Gebets-Zeiten und Pflichten verstanden werden sollte. Jeder Mensch sollte sein Pflichtgebet und seine freiwilligen Gebete gut erfüllen, um sich durch das zusätzliche Gebet Gott zu nähern.
- (Wa ataba’u al-shahawat): Alles, was einen Menschen interessiert, was ihn anzieht und was ihm vertraut ist, ist oft das, was ihm verboten ist, und er meidet es nicht, obwohl die Hölle von solchen Gelüsten umgeben ist.
- (Fa sawfa yalqawna ghayya): Ghayy ist ein Tal in der Hölle, das am tiefsten liegt und am heißesten ist. In ihm befindet sich ein Brunnen namens al-Bahim. Wann immer die Hölle erlischt, öffnet Allah – der Erhabene – diesen Brunnen, um die Hölle erneut zu entflammen. Ibn Abbas (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: „Ghyy ist ein Tal in der Hölle, zu dem man sich vor seiner Hitze fürchten sollte.”
Al-Qurtubi erklärt, dass diejenigen, die das Gebet versäumen, entweder das Judentum oder das Christentum repräsentieren oder Muslime sind, die ihr Gebet leichtfertig verrichten und dabei die Riten und Zeiten nicht einhalten. Wer jedoch den Zustand der Umma betrachtet, wird verstehen, dass diese Verse sich auf Muslime beziehen, die das Gute gegen das Schlechte eintauschen und sich für Lustbarkeiten statt für Gebetsriten entscheiden.
Die Engel fragen: Was hat euch in Saqar gebracht?
Allah – der Erhabene – sagt: (Ma salakum fi saqar? Qalu lam nakun mina al-musallin). Das Unterlassen des Gebets ist einer der Gründe, ins Saqar zu kommen. Saqar bezeichnet eine Schicht in der Hölle. Ibn Abbas (möge Allah mit ihm zufrieden sein) erklärte, dass es sich um die sechste Schicht der Hölle handelt, die keinerlei Gnade zeigt.
Wehe dem, der das Gebet aufschiebt
Allah – der Erhabene – sagt: (Fa wailun lil-musalleen* Alladhina hum an salatihim sahun). Das Wehe den Gebetshandlungen ist mit dem verbunden, was danach kommt. Wail ist ein Tal in der Hölle, und es gilt für diejenigen, die das Gebet so lange hinauszögern, bis die Zeit abgelaufen ist. Diese Menschen zeigen ihren Glauben nur, wenn andere sie sehen, und beten nicht, wenn sie alleine sind. Sie beten nur aus Ansehen und Ruhm.
Die Ermutigung zum Gebet und die Vorzüge davon
Allah – der Erhabene – sagt: (Wa aqimu al-salata wa atu al-zakata wa ruk’u ma’a al-raki’een* Ata’muruna al-nasa bil-birri wa tansauna anfusakum wa antum tatluna al-kitab afala ta’qilun* Wa ista’inu bi al-sabri wa al-salata wa innaha lakabiratun illa ala al-khashi’een* Alladhina yazunnuna annahum mulaqu rabbihim wa annahum ilayhi raji’oon). Aus diesem Vers können zahlreiche Vorteile abgeleitet werden, die folgend aufgeführt sind:
- Die Suche nach Hilfe durch Geduld und Gebet zur Zufriedenheit Allahs – des Erhabenen – ist von großer Bedeutung in der Gehorsam zu Ihm.
- Das Gebet unterstützt bei der Standhaftigkeit im Glauben.
- Während das Gebet für die Ungläubigen eine Mühsal darstellt, ist es für die Demütigen eine Quelle der Ruhe und des Trostes.