Was ist das Fasten und warum fasten Muslime?
Das Fasten kann als eine Form der Anbetung Allahs – gepriesen sei Er – definiert werden, bei der von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang weder Nahrung noch Getränke zu sich genommen werden. Muslime fasten aus zahlreichen Gründen, die im Folgenden aufgeführt sind:
- Das Fasten erfüllt das Recht Allahs auf Anbetung.
- Es stärkt den Körper und fördert die Gesundheit.
- Das Fasten lässt den Menschen die Gaben Allahs – gepriesen sei Er – wahrnehmen. Täglicher Nahrungsmittelkonsum führt oft dazu, dass man die eigene Fülle nicht erkennt, während das Fasten und das Gefühl von Hunger einem die Bedeutung und den Wert dieser Gaben bewusst machen.
- Das Fasten schult den Menschen in Geduld und Selbstkontrolle und hilft ihm, vom Verbotenen Abstand zu nehmen.
- Während des Fastens wird der Einfluss des Satans geschwächt, da er weniger Gelegenheit hat, den Menschen zu verleiten, verbotene Taten zu begehen.
- Das Fasten fördert Mitgefühl und Barmherzigkeit gegenüber den Armen und Bedürftigen. Wenn ein Fastender den Schmerz des Hungers verspürt, wird er daran erinnert, dass viele Menschen täglich in einer ähnlichen Lage sind, was ihm ermöglicht, Empathie zu entwickeln und den Bedürftigen zu helfen.
Was sind die Regeln des Fastens und welche Belohnungen erwarten den Fastenden?
Das Fasten im Monat Ramadan ist eine verpflichtende Pflicht und einer der Grundpfeiler des Islams. Allah – gepriesen sei Er – sagt: (O die ihr glaubt, das Fasten ist euch vorgeschrieben). Der Prophet Muhammad (Frieden sei mit ihm) erklärt: (Der Islam beruht auf fünf Säulen: das Zeugnis, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, das Gebet, die Almosen, die Pilgerfahrt und das Fasten im Ramadan). Die Belohnungen für den Fastenden sind vielfältig und beinhalten:
- Das Fasten schützt den Menschen vor dem Feuer der Hölle.
Der Prophet Muhammad (Frieden sei mit ihm) sagt: (Wer einen Tag im Namen Allahs fastet, dem wird Allah seinen Abstand von der Hölle um siebzig Jahre vergrößern).
- Das Fasten wird am Tag der Auferstehung für den Menschen Fürsprache einlegen.
Der Prophet Muhammad (Frieden sei mit ihm) berichtet: (Das Fasten und der Quran werden am Tag der Auferstehung für den Diener Fürsprache einlegen. Das Fasten sagt: „O mein Herr, ich habe ihn tagsüber von Nahrung und Gelüsten abgehalten, so gewähre mir Fürsprache für ihn“; der Quran sagt: „O mein Herr, ich habe ihn nachts von Schlaf abgehalten, so gewähre mir Fürsprache für ihn“, und beide werden ein Fürsprecher sein).
- Das Fasten bietet Vergebung der Sünden an.
Der Prophet Muhammad (Frieden sei mit ihm) sagt: (Wer im Ramadan fastet, mit Glauben und in der Hoffnung auf Belohnung, dessen vergangene Sünden werden ihm vergeben).
Wer muss fasten und was sind die Dinge, die das Fasten ungültig machen?
Das Fasten ist für jeden gläubigen Muslim verpflichtend. Ungläubige müssen nicht fasten, werden jedoch am Tag der Auferstehung dafür zur Rechenschaft gezogen. Erwachsene sind zum Fasten verpflichtet, während Kinder nicht dazu verpflichtet sind, es jedoch hilfreich finden können, wenn ihre Eltern sie dazu anregen. Personen, die fähig sind zu fasten und gesund sind, müssen ebenfalls fasten, während kranke Menschen die Erlaubnis haben, das Fasten zu brechen. Reisende können ebenso auf das Fasten verzichten.
Zu den Dingen, die das Fasten ungültig machen, gehören:
- Nahrung und Getränke. Wird dabei versehentlich gegessen oder getrunken, bleibt das Fasten intakt und muss fortgesetzt werden.
- Nahrungsinjektionen. Diese sind für den Fastenden ungültig, da sie dem Körper ähnlich wie Nahrung und Getränke Energie zuführen.
- Bewusst herbeigeführtes Erbrechen. Wenn das Erbrechen absichtlich erfolgt, ist das Fasten ungültig; geschieht es unbeabsichtigt, bleibt das Fasten gültig.