Arten der Arbeitslosigkeit

Arten der Arbeitslosigkeit

Strukturelle Arbeitslosigkeit

Die strukturelle Arbeitslosigkeit entsteht aufgrund von zwei Hauptfaktoren: erstens der Diskrepanz zwischen den erforderlichen Fähigkeiten der Arbeitgeber und den Fähigkeiten der Arbeitnehmer, und zweitens der geographischen Komponente, die sich auf die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen in schwer erreichbaren Regionen bezieht. Diese Schwierigkeiten können durch komplexe gesetzliche Regelungen sowie durch Herausforderungen wie das Erhalten von Reisevisa verursacht werden. Wenn die strukturelle Arbeitslosigkeit lokale wirtschaftliche Auswirkungen hat, wird sie als regionale Arbeitslosigkeit bezeichnet.

Die Diskrepanz zwischen den Fähigkeiten der Arbeitnehmer und den benötigten Qualifikationen minimalisiert sich häufig durch den Mangel an modernen Fertigkeiten, wie zum Beispiel den Umgang mit zeitgemäßen Maschinen. In solchen Fällen benötigen die Arbeitnehmer ausreichend Zeit, um das notwendige Training zu absolvieren. Langfristige Rezessionen im Arbeitsmarkt können zur Obsoleszenz der vorhandenen Fähigkeiten führen, was eine Form der strukturellen Arbeitslosigkeit zur Folge hat, die als saisonale Arbeitslosigkeit bekannt ist. Diese tritt auf, wenn sich der Wirtschaftsstrukturwechsel auf den Arbeitskräftebedarf auswirkt.

Zyklische Arbeitslosigkeit

Die zyklische Arbeitslosigkeit ist eng verbunden mit den wirtschaftlichen Auf- und Abschwüngen eines Landes und wird oft auch als Nachfrageschock-Arbeitslosigkeit oder allgemeine Arbeitslosigkeit bezeichnet. In Phasen des wirtschaftlichen Rückgangs zeigt sich ein Anstieg der Arbeitslosenquote, während diese in Phasen des Wachstums sinkt. Um zyklische Arbeitslosigkeit während einer Rezession zu verringern, können wirtschaftliche Analysen und staatliche Instrumente zur Wirtschaftsförderung genutzt werden.

Die zyklische Arbeitslosigkeit kann zudem zu einer weiteren Form führen, die als versteckte Arbeitslosigkeit bekannt ist. Hierbei handelt es sich um Arbeitnehmer, die zwar in einem Job sind, jedoch nicht ihre volle Kapazität ausschöpfen oder in einer Position arbeiten, die ihren Qualifikationen nicht entspricht, weil sie gezwungen sind, unter ihren Möglichkeiten zu arbeiten.

Friktionale Arbeitslosigkeit

Die friktionale Arbeitslosigkeit bezieht sich auf vorübergehende Veränderungen im Leben eines Individuums, die dazu führen, dass es auf Jobsuche geht. Mögliche Ursachen sind der Abschluss eines Studiums und das Streben nach einer ersten Anstellung oder ein Umzug, der die Suche nach einer neuen Stelle erforderlich macht. Manche Menschen entscheiden sich auch bewusst, ihren aktuellen Job zu verlassen, um eine bessere Arbeitsstelle zu finden, was als freiwillige Arbeitslosigkeit bezeichnet wird.

Manchmal verlieren Arbeitnehmer ihre vorherige Anstellung und sind gezwungen, eine neue Recherche zu starten, was als Sucharbeitslosigkeit bekannt ist. Diese Form der Arbeitslosigkeit kann durch verbesserte Informationen über den Arbeitsmarkt und verfügbare Stellen verringert werden, was wiederum den Zeitaufwand für die Jobsuche reduziert. Dennoch ist eine Nullarbeitslosigkeit aufgrund der permanenten Veränderungen im Leben der Arbeitnehmer kaum erreichbar.

Institutionelle Arbeitslosigkeit

Die institutionelle Arbeitslosigkeit tritt aufgrund einer Vielzahl von langfristigen institutionellen Faktoren und Anreizen auf, die die Wirtschaft eines Landes beeinflussen. Oft wird sie von staatlich verordneten Richtlinien geprägt, wie zum Beispiel dem Anstieg des Mindestlohns oder der Einführung bestimmter Vorschriften zur Berufslizenzierung, die die Unternehmen belasten. Zu den Faktoren können auch verbreitete Phänomene im Arbeitsmarkt gehören, wie leistungsgerechte Einkommen oder diskriminierende Einstellungspraktiken. Zudem können die Gründe auch in den Strukturen des Arbeitsmarkts selbst zu finden sein, wie zum Beispiel der hohe Anteil an Gewerkschaften.

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