Das Gebet – Die erste verpflichtende Anbetung von Allah
Das Gebet gilt als die erste Anbetung, die Allah – der Erhabene – auferlegte. In verlässlichen Überlieferungen wird berichtet, dass es in der Nacht der Himmelfahrt vor der Prophetischen Auswanderung nach Medina verpflichtend wurde. Das Fasten hingegen wurde im Monat Sha’ban im zweiten Jahr der Hijra festgelegt, während die Zakat im selben Jahr ebenfalls eingeführt wurde. Hinsichtlich der Pilgerfahrt (Hajj) gibt es jedoch unterschiedliche Meinungen über den Zeitpunkt ihrer Verpflichtung. Einige Wissenschaftler behaupten, dass sie im sechsten Jahr der Hijra, als der Vers – der Erhabene – offenbarte: (وَأَتِمُّوا الْحَجَّ وَالْعُمْرَةَ لِلَّه), an dem Tag von Hudaybiyyah, festgelegt wurde. Andere wiederum meinen, dass dieses Gebot im siebten, achten, neunten oder sogar zehnten Jahr nach der Hijra offenbart wurde.
Das Gebet zu Beginn des Islam
Die Gelehrten der Umma sind sich nicht einig über die Form des Gebets, bevor es den Muslimen mit fünf täglichen Gebeten auferlegt wurde. Der Gelehrte Al-Harbi hält fest, dass es zu dieser Zeit zwei Gebete am Tag gab: zwei Rak’ahs am Morgen und zwei Rak’ahs am Abend. Der Schafi’i hingegen zitiert einige Wissende, die besagen, dass das ursprünglich verpflichtende Gebet das Nachtgebet war, welches nach dem Offenbarung des Verses – der Erhabene -: (فَاقْرَءُوا مَا تَيَسَّرَ مِنْهُ) abgelöst wurde. Zu diesem Zeitpunkt beteten der Prophet – möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben – und die Muslime in verschiedenen Nachtstunden. Eineinhalb Jahre vor der Hijra, genau in der Nacht der Himmelfahrt, legte Allah den Muslimen fünf Gebete pro Tag und Nacht auf, wobei Engel Gabriel – Frieden sei mit ihm – zur Mittagszeit kam und dem Propheten die Gebetszeiten lehrte.
Die Bedeutung des Gebets
Die Bedeutung des Gebets zeigt sich insbesondere darin, dass es eine der größten Säulen des Islam nach der Schahada ist; es stellt die zweite Säule des Glaubens dar. Es ist die Verbindung des Dieners zu seinem Schöpfer, die ihn von Schändlichem und Unrecht abhält und seine Sünden sühnt. Das Gebet wird für ihn Licht und Erleuchtung in seinem Leben und am Tag der Auferstehung sein. Zudem ist es eine Quelle für Seelenruhe und Augenfrieden. Der Prophet – möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben – sagte: (جُعِلَتْ قُرَّةُ عَيني في الصَّلاةِ), was bedeutet, dass die Ruhe seines Auges im Gebet liegt. Die Wahrung des Gebets und das Hinwenden des Herzens währenddessen sind zudem Gründe für den Eintritt ins Paradies.