Bedeutung der Menschlichen Geographie
Die Menschliche Geographie konzentriert sich auf die räumliche Organisation, in der Menschen leben, ihre Aktivitäten ausüben und mit der Natur interagieren. Sie beschäftigt sich mit der Analyse der wechselseitigen Beziehungen zwischen Menschen und ihrer Umgebung. Diese Disziplin ist eng mit den Geistes- und Sozialwissenschaften verbunden und teilt ähnliche wissenschaftliche Ansätze und philosophische Methoden. Die Menschliche Geographie betont, dass die Welt sowohl zeitlich als auch räumlich funktioniert und dass soziale Beziehungen stark mit Raum und Umwelt verknüpft sind. Mithilfe von Konzepten, die mit globalen Phänomenen in Verbindung stehen, zeigt die Menschliche Geographie ihre Einzigartigkeit im Vergleich zu anderen Disziplinen. Zudem spielt sie eine entscheidende Rolle im Kartografieren, in Feldforschungen sowie in der Analyse von räumlichen Statistiken und Geoinformationssystemen. Sie trägt auch dazu bei, die Veränderungen in unserer Umgebung besser zu verstehen.
Definition der Menschlichen Geographie
Die Menschliche Geographie ist ein Teilbereich der Geographie, der sich auf Menschen und deren Beziehungen zu Gemeinschaften, Kulturen, Wirtschaften und der Umwelt spezialisiert. Sie untersucht die Interaktionen der Menschen an und durch verschiedene Orte und analysiert die Muster des sozialen Austausches und der Interaktion der Menschen mit ihrer Umgebung, wobei quantitative und qualitative Forschungsmethoden angewendet werden.
Äste der Menschlichen Geographie
Die Menschliche Geographie befasst sich mit der Untersuchung, wie menschliche Gesellschaften durch die Erdoberfläche und Umwelt beeinflusst werden und inwiefern anthropologische Aktivitäten den Planeten formen. Ebenso konzentriert sie sich auf die am weitesten entwickelten Lebewesen auf Erden – den Menschen und die Umwelt. Die Menschliche Geographie lässt sich in verschiedene Zweige unterteilen, je nach Schwerpunkt der Studie:
- Bevölkerungsgeographie: Dieser Zweig der Menschlichen Geographie konzentriert sich darauf, wie die Eigenschaften eines Ortes die Bevölkerungsverteilung, -wachstum, -struktur und -migration bestimmen.
- Historische Geographie: Sie behandelt die Veränderungen geographischer Phänomene im Laufe der Zeit. Obwohl sie als Teil der Menschlichen Geographie gilt, beleuchtet sie spezifische Aspekte der physischen Geographie. Historische Geographie hilft dabei zu verstehen, warum, wie und wann sich ein Ort oder eine Region auf der Erdoberfläche verändert und wie diese Veränderungen die menschliche Gesellschaft beeinflussen.
- Kulturelle Geographie: Dieser Bereich befasst sich mit den Unterschieden in kulturellen Produkten und Standards, die je nach Ort variieren. Kulturelle Geographie analysiert die räumlichen Unterschiede menschlicher Kulturen, einschließlich Religion, Sprache, Lebensstile und Politik. Bereiche wie Religionsgeographie und Sprachgeographie sind Teil dieser Disziplin.
- Gesundheitsgeographie: Ein wichtiger Zweig der Menschlichen Geographie, der die Auswirkungen geografischer Standorte auf die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden untersucht. Die Gesundheitsgeographie betrachtet das Thema aus einer ganzheitlichen Perspektive, einschließlich des Einflusses von Gemeinschaft und Raum auf Gesundheit und Krankheit.
- Wirtschaftsgeographie: Dieser bedeutende Zweig der Menschlichen Geographie untersucht, wie wirtschaftliche Aktivitäten im geografischen Raum bestimmt, verteilt und organisiert werden. Teilbereiche wie Marketing- und Verkehrswirtschaft können ebenfalls als Teilgebiete der Wirtschaftsgeographie betrachtet werden.
- Siedlungsgeographie: In diesem Bereich wird die Erdoberfläche untersucht, die menschliche Siedlungen umfasst, einschließlich städtischer und ländlicher Siedlungen, wirtschaftlicher Strukturen, Infrastruktur und alle Aspekte menschlicher Siedlungen sowie deren dynamische Muster in Bezug auf Raum und Zeit.
- Politische Geographie: Ein wichtiger Zweig der Menschlichen Geographie, der sich mit den politischen Grenzen von Nationen und der Verteilung von Ressourcen sowie mit der Beziehung zwischen räumlichen Strukturen und politischen Funktionen beschäftigt. Zu den Teilbereichen der politischen Geographie gehören militärische Geographie und Wahlgeographie.
- Tiergeographie: Als Teilbereich der Menschlichen Geographie befasst sich die Tiergeographie eng mit der Umweltgeographie und untersucht die Lebenswelten von Tieren sowie die Interaktionen zwischen Mensch und Tier.
- Entwicklungsgeographie: Dieser Zweig der Menschlichen Geographie untersucht die Lebensqualität und den Lebensstandard der globalen Bevölkerung und analysiert, wie und warum diese Standards je nach Ort variieren.
Die Menschliche Geographie zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Die Entwicklung der Menschlichen Geographie begann an der University of California, Berkeley, unter der Leitung von Professor Carl Sauer, der die Landschaft als feste Einheit für geografische Studien nutzte. Seine Idee war, dass sich Kulturen aufgrund der Landschaften entwickeln und umgekehrt. Sauers Arbeiten und die gegenwärtigen kulturellen geographischen Studien, die sich durch qualitative Ansätze auszeichnen, stehen im Gegensatz zur quantitativen Methodik der physischen Geographie. Heutzutage ist die Menschliche Geographie nach wie vor präsent und es haben sich spezialisierte Teilbereiche gebildet, die dabei helfen, kulturelle Praktiken und menschliche Aktivitäten im räumlichen Kontext zu analysieren. Zu diesen neuen spezialisierten Bereichen gehören feministische Geographie, Kindgeographie, Tourismusforschung, Stadtgeographie und viele mehr.