Die Grabeskirche
Die Grabeskirche, auch bekannt als die Kirche des Heiligen Grabes, gehört zu den heiligsten Stätten des Christentums weltweit. Gläubige glauben, dass sie das Grab Jesu Christi beherbergt, was auch der Grund für ihren Namen „Grabeskirche“ ist. Zudem wurde sie in der Nähe des Ortes oder über dem Ort der Felsklippe errichtet, an der Jesus gekreuzigt wurde. Doch wo befindet sich diese bedeutende Kirche und wie verlief der Bauprozess?
Lage und Namensherkunft
Die Grabeskirche liegt im nordwestlichen Teil von Jerusalem, im christlichen Viertel der Altstadt von Palästina. Wie bereits erwähnt, gehört sie zu den ältesten und heiligsten Kirchen des Christentums, und Pilger besuchen sie jährlich, da sie über dem sogenannten „Golgatha“ erbaut wurde, dem Ort, an dem Jesus laut christlichem Glauben gekreuzigt wurde. Ihr Name leitet sich von der Auferstehung Christi nach drei Tagen ab, nachdem er am Kreuz gestorben war.
Der Bau
Die Grabeskirche wurde etwa im Jahr 326 n. Chr. von Königin Helena, der Mutter des Kaisers Konstantin des Großen, errichtet, was sie in die byzantinische Zeit einordnet. Der Bau dauerte zehn Jahre und wurde unter der Aufsicht des arabischen Architekten Zunubius aus Tadmor sowie eines Priesters namens Astatios aus Konstantinopel durchgeführt. Die Kirche hat eine Länge von etwa 80 Metern und eine Breite von 66 Metern.
Einige wichtige Ereignisse in der Geschichte der Kirche: Die Grabeskirche ist durch verschiedene bedeutsame historische Ereignisse betroffen, darunter die persische Invasion Palästinas im Jahr 628 n. Chr., die viele heilige Stätten in Palästina, einschließlich der Grabeskirche, beschädigte. Der Mönch Modestus war dann verantwortlich für die Reparatur und Restaurierung der Kirche. Während der arabisch-islamischen Eroberung Jerusalems blieb die Kirche jedoch unberührt, und die Christen genossen religiöse Freiheit und Sicherheit für ihre Kirchen gemäß dem Umari-Edikt, das ihnen nach der Eroberung Jerusalems gewährt wurde. Der Kalif Umar weigerte sich, in der Grabeskirche zu beten, um zu verhindern, dass diese von Muslimen als Moschee genutzt wird. Im Jahr 926 n. Chr. wurde die Grabeskirche von Juden während der Unruhen in Jerusalem zwischen Christen und Juden in Brand gesteckt.
Besondere Merkmale
Die Kirche wird sowohl von der orientalisch-orthodoxen als auch von der katholisch-orthodoxen Kirche gemeinsam genutzt. In ihrem Inneren beherbergt die Grabeskirche das Grab des heiligen Josef mit seiner Familie, sowie zahlreiche Kapellen und Räume. Unter den weiteren Kirchen in der Grabeskirche ist die der römisch-orthodoxen Gemeinschaft besonders hervorzuheben, deren Eingang sich gegenüber der Fassade der Heiligen Grabeskirche befindet. Diese Kirche verfügt über zwei große Altäre und beherbergt antike liturgische Gefäße, zu denen auch Kapellen für andere Konfessionen gehören.