Wichtige Arten von Managementmodellen
Die Auswahl des geeigneten Managementmodells für ein Unternehmen hängt von mehreren Faktoren ab. Ein entscheidender Aspekt ist das Verständnis des Entscheidungsträgers für die Bedürfnisse und Sorgen der Mitarbeiter. Welche Anliegen haben sie in ihrem Arbeitsumfeld? Welche Anforderungen müssen erfüllt werden? Basierend auf diesen Überlegungen kann das passende Managementmodell ausgewählt werden. Im Folgenden werden die bedeutendsten Arten von Managementmodellen vorgestellt:
Situatives Managementmodell
Dieses Modell wurde in den 1960er Jahren von Dr. Paul Hersey entwickelt und legt den Fokus auf die Beziehung zwischen Führungskräften und Mitarbeitern. In diesem Modell gibt es vier Ansätze, die Führungskräfte im Umgang mit ihren Mitarbeitern verfolgen:
- Delegation:
Bei dieser Methode überträgt der Manager den Mitarbeitern die Verantwortung für die Durchführung von Aufgaben und beschränkt sich in der Regel auf die Bewertung der Ergebnisse. Eine aktive Beteiligung an Entscheidungsprozessen findet oft nicht statt.
- Beteiligung:
Hier arbeitet der Manager gemeinsam mit den Mitarbeitern an den Aufgaben. Beide Seiten teilen sich Verantwortung und treffen Entscheidungen zusammen.
- Einflussnahme:
In dieser Variante präsentiert der Manager seine Ideen an die Mitarbeiter, um deren Unterstützung zu gewinnen. Dies geschieht durch gezielte Anleitung während der Aufgabenerledigung.
- Anweisung:
In diesem Ansatz übernimmt der Manager die volle Verantwortung und gibt den Mitarbeitern klare Anweisungen zu den Aufgaben sowie deren Ausführung.
Zielorientiertes Managementmodell
Dieses Modell bewertet die Leistung von Mitarbeitern anhand der erreichten Ergebnisse in Bezug auf vorher festgelegte Ziele. Ein zentraler Aspekt ist, dass das Management den Mitarbeitern die Möglichkeit bietet, an der Festlegung von Arbeitszielen teilzunehmen, um sie zu motivieren, ihre Produktivität zu steigern.
Allerdings bringt dieses Modell auch einen Nachteil mit sich: einige Mitarbeiter könnten sich stärker damit beschäftigen, Ziele zu definieren, anstatt diese zu erreichen. Es sei erwähnt, dass dieses Modell erstmals 1954 von Peter Drucker vorgestellt wurde.
Maslow’s Bedürfnishierarchie
Dieses Modell wird häufig als Bedürfnisspyramide bezeichnet. Es betrachtet die verschiedenen Bedürfnisse der Mitarbeiter, die in einer priorisierten Reihenfolge erfüllt sein müssen, um optimale Arbeitsleistungen zu gewährleisten. Maslow unterteilte diese Bedürfnisse in fünf Kategorien:
- Physiologische Bedürfnisse, die Nahrung und Ruhe umfassen.
- Der Bedarf an Sicherheit und Stabilität.
- Emotionale und soziale Bedürfnisse, die sich auf zwischenmenschliche Beziehungen beziehen.
- Der Bedarf nach Wertschätzung und respektvoller Anerkennung von anderen.
- Der Bedarf zur Selbstverwirklichung, der nach Erfüllung aller vorherigen Bedürfnisse eintritt.
Kotters Änderungsmodell
Die Relevanz dieses Modells zeigt sich, wenn ein Unternehmen Änderungsbedarf hat, um mit den Anforderungen des Marktes Schritt zu halten. Der Erfinder dieses Modells definiert acht Phasen, die zur Umsetzung erforderlich sind, die wie folgt zusammengefasst werden können:
- Erkennung des Änderungsbedarfs: Dies geschieht durch die Identifizierung potenzieller Risiken in der Zukunft.
- Bildung eines Teams: Nachdem der Änderungsbedarf festgestellt wurde, wird ein Team von Mitarbeitern gebildet, die die Idee des Wandels unterstützen.
- Entwicklung einer Strategie: Hierbei handelt es sich um die Ideen und Werte, die den Wandel im Unternehmen vorantreiben.
- Diskussion der Strategie: Nach der Festlegung der Strategie sollte diese mit den Mitarbeitern diskutiert werden, um deren Zustimmung und das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Wandels zu fördern.
- Überwindung von Hindernissen: Hindernisse wie Widerstand gegen den Wandel müssen identifiziert und überwunden werden.
- Setzen kurz- bis mittelfristiger Ziele und deren Erreichung: Schnelle Erfolge motivieren sowohl Mitarbeiter als auch Management, weiterhin an Veränderungen festzuhalten.
- Nachhaltigkeit: Nach jedem erreichten Erfolg sollten neue Ziele gesetzt werden, um den Veränderungsprozess aufrechtzuerhalten.
- Bestätigung der Wichtigkeit von Veränderungen: In der letzten Phase, nach dem Erreichen mehrerer vom Wandel abhängiger Ziele, sollten die positiven Ergebnisse des Wandels im Unternehmen sichtbar werden.
Die Bedeutung von Managementmodellen
Managementmodelle beschreiben die Ansätze, die ein Geschäftsführer zur Leitung eines Unternehmens verfolgt. Sie sind entscheidend, um Unternehmensziele zu definieren, die Koordination zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten zu verbessern sowie die Motivation der Angestellten zu steigern. Zudem beinhalten sie alles, was mit der Unternehmensführung in Zusammenhang steht. Die Notwendigkeit, Geschäftsprozesse zu optimieren, hat zur Entwicklung verschiedener Managementmodelle geführt, die mittlerweile weit verbreitet sind.