Die Insel Waq Waq
Die Inselgruppe Waq Waq wird in den alten arabischen Erzählungen erwähnt. Bislang gibt es jedoch keine Beweise, die bestätigen könnten, ob sie tatsächlich existiert oder ob sie das Produkt der Fantasie ist. Einige historische Werke haben ihren Standort im Indischen Ozean oder dem Südchinesischen Meer verortet.
Herkunft des Namens Waq Waq
Einige Quellen legen nahe, dass der Name dieser Inseln auf eine bestimmte Frucht zurückzuführen ist, die der Form von Frauenköpfen ähnelt, deren lange Haare über die Zweige der Bäume hängen. Wenn diese Früchte reif sind und vom Baum fallen, ertönt ein Geräusch, das an das Wort „Waq Waq“ erinnert, da der Wind durch ihre Hohlräume weht. Eine andere Erklärung geht auf den arabischen Reisenden Ibn Battuta zurück, der angibt, dass die Chinesen den Begriff „Koku“ verwendeten, was im Arabischen als „Waq Waq“ übersetzt wurde.
Der Begriff Waq Waq wurde von den Arabern auf zwei verschiedene Länder angewandt, die von arabischen Seeleuten und Händlern frequentiert wurden. Das erste Land liegt im fernöstlichen Raum, wo es von Orientalisten als Region an der Ostküste Asiens, nördlich von China, beschrieben wurde.
Das zweite Land ist die Insel Madagaskar, die die Araber auf ihren Reisen zu mehreren Regionen an der Ostküste Afrikas häufig besuchten. Hier wurde der Begriff „Safala“ verwendet, da in dieser Region viele Goldvorkommen entdeckt wurden. Es ist wichtig zu beachten, dass der Name Waq Waq mit einer mythischen Farbe assoziiert wird, die von arabischen Geographen wie Muhammad ibn Zakariya al-Biruni, die an die Existenz dieser Länder glaubten, in fantastischer Weise beschrieben wurde.
Waq Waq in den klassischen Texten
Der Geograf Abu Abdullah Muhammad al-Idrisi erstellte 1145 eine Weltkarte, auf der er die Position der Inseln Waq Waq nach dem Land Safala festlegte. In dem Werk „Al-Rawd al-Mu’tar fi Khabar al-Aqtar“ von Ibn Abd al-Mun’im al-Hamiri wird der Name Waq Waq fünfmal erwähnt. Auch in der Einleitung von Ibn Khaldun wird Waq Waq genannt, und Muhammad ibn Ahmad ibn Mansur al-Abshihi verweist in seinem Buch „Al-Mustatraf fi Kulli Fun wa Mustatraf“ auf diese Inseln.
Waq Waq in der Literatur
Waq Waq findet sich in „Tausendundeine Nacht“, wo es als mythisches Land beschrieben wird. Auch im Buch „Alice im Wunderland“ von Kayat al-Yaqout wird erwähnt, dass Alice im Land Waq Waq lebte, anstatt im Land der Wunder.
Der Autor Muhammad Mahmoud al-Zubairi hat seine Erzählung „Die Tragödie von Waq Waq“ betitelt, die als ein klassisches jemenitisches Werk gilt, in dem soziale und religiöse Themen behandelt werden.