Ahmad Rida Houhou
Ahmad Rida Houhou ist eine bedeutende Persönlichkeit aus Algerien und gilt als Vertreter des mutigen Wortes während der algerischen Volksrevolution. Seine Beiträge trugen entscheidend zur Mobilisierung der Bevölkerung und zur Stärkung des nationalen Bewusstseins bei, insbesondere in Zeiten, in denen die französischen Kolonialherren versuchten, die französische Sprache den Algeriern aufzuzwingen. Ahmad Rida Houhou wurde am 15. Dezember 1910 in der Stadt Sidi Okba, Bezirk Biskra, Algerien, geboren.
Das Leben von Ahmad Rida Houhou
Bereits in jungen Jahren trat Ahmad Houhou in eine Koranenschule ein und begann im Alter von sechs Jahren mit der Grundschule. 1928 sendete ihn sein Vater zur Fortsetzung seines Studiums in die Region Skikda, jedoch verhinderten die damaligen französischen politischen Gegebenheiten in Algerien eine erfolgreiche Fortsetzung seiner Oberschulbildung. Daraufhin kehrte Houhou in den Süden zurück und arbeitete in der Post in Sidi Okba. Diese Tätigkeit ermöglichte ihm, den Unterschied zwischen ländlichen Wüstengebieten und urbanen Zentren zu erkennen. Im Jahr 1934 heiratete Ahmad Houhou und wanderte 1935 mit seiner Familie nach Hijaz aus. In Medina ließ er sich nieder, um sein Studium an der Fakultät für Scharia abzuschließen. 1937 veröffentlichte er seinen ersten Artikel mit dem Titel „Der Weg der Kolonialisierung“ in der Zeitschrift al-Rabita, und 1938 schloss er die Fakultät für Scharia mit höchsten Ehren ab.
Berufliche Laufbahn von Ahmad Rida Houhou
Aufgrund seines hervorragenden Abschneidens wurde Ahmad Houhou als Professor an der Fakultät für Scharia eingestellt. Im Laufe seiner Karriere bekleidete er zahlreiche Positionen und führte diverse Tätigkeiten durch, darunter:
- Redakteur der Zeitschrift Al-Manhal.
- Nach seinem Umzug nach Mekka arbeitete er im internationalen Bereich des Telefondienstes.
- Nach seiner Rückkehr nach Algerien trat er der Gesellschaft der muslimischen Gelehrten in Algerien bei.
- Zwei Jahre lang war er Direktor einer Bildungs- und Erziehungsanstalt und arbeitete dann als kommissarischer Direktor an der Schule für Erziehung in der Stadt Chattouda.
- Er wurde Sekretär am Institut Ibn Badis in Konstantinopel.
- Nach seiner Wahl wurde er 1948 Mitglied des Verwaltungsrats der Vereinigung der muslimischen Gelehrten Algeriens.
- Er gründete die El-Mahzar-Gesellschaft in Konstantinopel, die verschiedene Theaterstücke wie „Der Geizige“ und „Die Blumenverkäuferin“ präsentierte.
- Gemeinsam mit seinen Freunden gründete er 1949 die Zeitung „Chouala“ und übernahm die Chefredaktion.
Denkweise und Schriften von Ahmad Rida Houhou
Sein erster Artikel „Der Weg der Kolonialisierung“ zeigte Ahmad Rida Houhous große Begabung für Analyse, Schreiben und Redaktion. Er entwickelte dabei klare Positionen gegen den Kolonialismus und äußerte seine Ansichten zum Aufbau und zur Entwicklung der Gesellschaft. In diesem Artikel bekräftigte Houhou seine Neigung zu modernem islamischem Denken und seine Reformorientierung. Zudem präsentierte er ausführlich die Arbeiten des orientalischen Künstlers Nasreddin Deni, der für seine Bewunderung der algerischen Wüstenlandschaften bekannt war. Houhous Bekanntheit wuchs zusätzlich durch seinen Artikel „Anmerkungen eines muslimischen Orientalisten zu einigen Meinungen und Schriften orientalischer Forscher über den Islam“, der aus vier Teilen bestand.
Ahmad Houhou setzte seine Veröffentlichungen in der Zeitung Al-Basa’ir, die zur Gesellschaft der muslimischen Gelehrten Algeriens gehört, fort. Sein erster Artikel dort trug den Titel „Zerrissene Gedanken“, in dem er über seine Perspektive auf die Zukunft und die Verwirrung der Jugend in Algerien sprach. Zu seinen umstrittensten Artikeln gehören „Warum schweigen sie?“ und „Warum plappern sie?“. Zudem veröffentlichte er Übersetzungen französischer Literatur und eine Sammlung von Kurzgeschichten mit dem Titel „Menschliche Modelle“, die 1955 im Rahmen der tunesischen Wiederbelebung veröffentlicht wurde, nach Ausbruch des algerischen Befreiungskriegs. Ahmad Houhou gilt als Pionier der algerischen Kurzgeschichte, und einige seiner bedeutendsten Werke sind:
- „Ghada, die Mutter der Städte“: Eine der ersten Erzählungen von Ahmad Houhou, die in einem separaten Buch veröffentlicht wurde und sich mit der Rolle der Frau in der arabischen Halbinsel befasst.
- „Mit dem weisen Esel“: Eine satirische Erzählreihe, die in der Zeitung Al-Basa’ir in Konstantinopel veröffentlicht wurde und die Einflüsse von Tawfiq al-Hakim, insbesondere aus seiner Erzählung „Mein Esel sagte mir“, widerspiegelt.
- „Die Hüterin der Offenbarung“: Eine emotionale Sammlung von Geschichten, die sich durch typisches, traditionelles Erzählen und einfache Sprache auszeichnet. Diese Sammlung gilt als wichtige literarische Dokumentation einer sozialen Zeitperiode und stellt eine entscheidende Phase in der Entwicklung der Kurzgeschichte in der algerischen Literatur dar.
Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählen auch Porträts, die er über berühmte Lehrer und Wissenschaftler am Ibn Badis Institut verfasste. Diese Gelehrten, darunter Abdul Qader El-Yajouri, Ahmed Hamani, Hamza Bakoush, Najim Al-Naimi, Abd al-Rahman Shiban und Abbas Ben Sheikh Al-Hussein, wurden von ihm mit einer Mischung aus tiefem psychologischen Verständnis und karikaturistischen Elementen dargestellt. Einige Forscher glauben, dass diese sechs Porträts die andere Seite dieser Gelehrten visuell darstellten. Ahmad Houhou war zudem aktiv im Theater und verfasste zahlreiche bekannte Stücke, darunter „Anabisa“ und die Übersetzung von Molières „Der Geizige“, einem der berühmtesten französischen Theaterstücke.
Der Tod
Ahmad Houhou wurde am 29. März 1956 verhaftet und von dem Gefängnis al-Kadiya zum Berg al-Wahsh, der mit der Stadt Konstantinopel verbunden ist, gebracht, wo er von der französischen Armee hingerichtet wurde, insbesondere nach dem Anschlag auf die zentrale Polizeidienststelle, bei dem der Polizeidirektor von Konstantinopel ums Leben kam. Nach der Unabhängigkeit Algeriens wurde Houhous Leichnam zusammen mit acht weiteren Leichnamen in einem Massengrab im Wadi Hammimin gefunden. Er wurde daraufhin in der Helbrov-Friedhof für Märtyrer beigesetzt.