Die Schlaf- und Wachrituale im Islam
Der Islam lehrt die Gläubigen, in ständigem Kontakt mit ihrem Schöpfer zu stehen, indem sie die islamischen Adab (Benimmregeln) zu jeder Zeit einhalten. Er hat bestimmte Erinnerungen (Dhikr) für verschiedene Lebenssituationen festgelegt, sei es beim Schlafen, Aufstehen, Essen, Trinken, Ankleiden oder Reisen. Das Leben des Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) war ein Beispiel für ständige Gottesbewusstsein, Anstand und Gebet.
Schlafrituale im Islam
Es gibt eine Reihe von Ritualen, die der Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm) vor seinem Schlafen pflegte, unter anderem:
- Das Liegen auf der rechten Seite: Der Prophet (Friede sei mit ihm) ermahnte seine Gefährten mit den Worten: „O Allah, ich habe mein Gesicht dir zugewandt, und ich habe mein Anliegen dir anvertraut, und ich habe mein Rücken an dich gelehnt, aus Hoffnung und Furcht zu dir; es gibt keinen Schutz und keinen Rettungsort vor dir außer zu dir. O Allah, ich glaube an dein Buch, das du herabgesandt hast, und an deinen Propheten, den du gesandt hast.“ Er erklärte, dass jemand, der dies sagt und danach stirbt, im Einklang mit der natürlichen Neigung (Fitra) stirbt.
- Die Hand unter das rechte Wange zu legen.
- Die Hände vor dem Schlafen zu waschen, besonders wenn sie schmutzig sind.
- Die Lichter vor dem Schlafen auszuschalten: Es wurde berichtet, dass ein Haus in Medina nachts bei einem Brand verbrannt ist, daraufhin erklärte der Prophet (Friede sei mit ihm), dass Feuer ein Feind der Menschen ist und man es vor dem Schlafen auslöschen sollte.
- Die Türen zu schließen und Gefäße zu bedecken: Laut einem überlieferten Hadith, den der Imam Muslim von Jabir ibn Abdullah (möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtet, sagte der Prophet: „Bedeckt das Gefäß, schließt die Wasserkrüge, schließt die Türen und löscht die Lichter, denn der Teufel öffnet keine Türen, keinen Krug und deckt kein Gefäß auf. Falls einer von euch nichts findet, um sein Gefäß zu bedecken, soll er ein Stück Holz darauflegen und den Namen Allahs erwähnen; denn die Maus bringt Unglück über die Menschen.“
- Nicht auf dem Bauch zu schlafen: Der Prophet (Friede sei mit ihm) wies ausdrücklich darauf hin, dass dies von Allah (Erhaben sei Er) missbilligt wird.
- In einem reinen Zustand zu schlafen: Dies wird durch einen Hadith des Propheten (Friede sei mit ihm) unterstützt, der von al-Bukhari und anderen überliefert wird und in dem steht: „Wenn du dich zur Ruhe legst, mache Wudu wie für das Gebet.“
Wachrituale im Islam
Es gibt bestimmte Verhaltensweisen, auf die ein Muslim beim Aufwachen aus dem Schlaf achten sollte, darunter:
- Die Mund- und Zahnhygiene beim Aufstehen: Der Prophet (Friede sei mit ihm) verwendete den Siwak, wenn er zum nächtlichen Gebet aufstand.
- Das Abwischen des Schlafes von seinem Gesicht nach dem Aufwachen: Der Prophet (Friede sei mit ihm) pflegte dies beim Aufwachen für das Gebet zu tun und las anschließend die letzten zehn Verse der Sure Al-Imran.
- Allah (Erhaben sei Er) zu loben: Man sollte dafür danken, dass man aus dem Schlaf, der den kleineren Tod darstellt, wiederbelebt wurde. Eines der Gebete des Propheten nach dem Aufstehen war: „Lob sei Allah, der uns nach dem Tod wieder lebendig gemacht hat, und zu Ihm wird die Rückkehr sein.“
Empfohlene Lesungen vor dem Schlafen
Vor dem Schlafengehen sollte man die Ayat al-Kursi sowie die Suren Al-Ikhlas, Al-Falaq und An-Nas dreimal, die letzten beiden Verse der Surah Al-Baqarah und die Sure Al-Kafirun lesen. Es ist auch empfehlenswert, „Subhanallah“ dreiunddreißig Mal, „Alhamdulillah“ dreiunddreißig Mal und „Allahu Akbar“ vierunddreißig Mal zu sagen.