Farasan-Inseln
Die Farasan-Inseln bilden eine Gruppe von etwa 84 Inseln, die ein einzigartiges maritimes Archipel darstellen. Zu den bekanntesten gehören die große Farasan-Insel, die kleine Farasan-Insel, Saloia, Qumah, Damsaq, Dushak, Zafaf, Al-Suqaid und Kira. Diese Inseln sind Teil des Königreichs Saudi-Arabien und befinden sich vor der westlichen Küste des Landes im Roten Meer. Die größte Insel des Archipels hinsichtlich Flächenausdehnung und Einwohnerzahl ist die große Farasan-Insel. Die umliegenden kleineren Inseln dienen häufig als Brutstätten für Vögel und beherbergen eine Vielzahl von einheimischen Arabischen Rehen. Die Farasan-Inseln sind ein beliebtes Reiseziel für Naturliebhaber und Strandurlauber und bieten bezaubernde Küsten wie den Al-Isha-Beach, Al-Faqwah-Beach und Abyar-Beach sowie die Genabah-Bucht, die besonders bei Perlenliebhabern geschätzt wird.
Standort der Farasan-Inseln
Die Farasan-Inseln liegen im südlichen Roten Meer, unmittelbar gegenüber der saudischen Westküste und etwa 50 Kilometer von der Region Dschazan entfernt. Geographisch sind die Koordinaten der Inseln auf 16°46′21″ N und 41°58′ E festgelegt. Ihre Küstenlinie erstreckt sich über eine Gesamtlänge von etwa 216 km und umfasst bedeutende Inseln wie Farasan, Saloia, Qumah, Damsaq, Dushak, Zafaf, Al-Suqaid und Kira.
Geografie der Farasan-Inseln
Topografie
Die Topografie der Farasan-Inseln zeichnet sich durch flache, koralline Kalksteinoberflächen aus, die im Allgemeinen nur geringe Höhen über dem Meeresspiegel aufweisen. Die Höhenlage kann zwischen 10 und 20 Metern variieren und erreicht an einigen abgelegenen Stellen bis zu 40 Meter. Der höchste Punkt ist etwa 72 Meter hoch. Ein charakteristisches Merkmal der Inseln sind die Täler, die durch geologische Brüche entstanden sind und häufig mit Schluchten und Klippen an der Ostküste verbunden sind.
Die geologische Entstehung der Farasan-Inseln resultiert aus der Anhebung von miocänen Salzkörpern, die sich aus dem Meeresboden erhoben. Diese führten zur Bildung von Salzkuppeln, die die darunter liegenden kalkhaltigen Ablagerungen an die Oberfläche brachten. Die Risse, die durch die Ausdehnung des Roten Meeres im Pliozän entstanden sind, trugen dazu bei, die Inseln weiterhin anzuheben. Geologische Beweise deuten darauf hin, dass diese Prozesse vor Millionen von Jahren stattfanden, wobei das Alter der Farasan-Inseln auf etwa 3 bis 3,5 Millionen Jahre geschätzt wird.
Klimatische Bedingungen
Das Klima der Farasan-Inseln ist überwiegend warm, mit Temperaturen, die von April bis Oktober ansteigen, während der Zeitraum von November bis März ein mildes Wetter bietet. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt rund 30 Grad Celsius, und während der heißesten Monate liegt die Luftfeuchtigkeit zwischen 65% und 78%. In den milden Monaten variiert die Feuchtigkeit zwischen 70% und 80%. Niederschläge konzentrieren sich überwiegend im April, während es vergleichsweise unvorhersehbare Regenfälle in den restlichen Monaten des Jahres geben kann.
Tourismus auf den Farasan-Inseln
Die Farasan-Inseln sind ein gefragtes Touristenziel, das zahlreiche Besucher anzieht, die marine Aktivitäten, Perlenzucht und das Genießen der Korallenstrände suchen. Die saudi-arabischen Behörden haben dieser Region besondere Aufmerksamkeit geschenkt und notwendige Einrichtungen wie Hotels und Restaurants bereitgestellt, um den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Zu den auffälligsten Sehenswürdigkeiten gehören:
- Das Dorf Al-Qasar: Diese historische Siedlung beherbergt antike Überreste, die über 3000 Jahre alt sind, und ist Zeuge vergangener Zivilisationen wie der römischen und himyaritischen. Das Dorf ist bekannt für seine vielen Süßwasserquellen und Palmenhaine und zieht Einheimische Ende April an, nach dem Ende der Hridfischfangsaison.
- Der Mangrovenwald: Diese Wälder bestehen aus Schirmpalmen und anderen Mangrovenarten und befinden sich im Norden der Farasan-Inseln. Sie sind reich an natürlichen Wasserwegen und Buchten.
- Die Bucht Al-Hisisa: Diese saisonale Bucht wird im April von Fischern genutzt, die hier die Hridfische fangen. Sie liegt im Nordwesten der Farasan-Inseln.
- Der Najdi-Palast: Dieser historische Palast, der während des Höhepunkts des Perlhandels errichtet wurde, besticht durch eine einzigartige Architektur mit vielen außergewöhnlichen Ornamenten und Designs.
- Die osmanische Festung: Diese Festung, die strategisch im Norden der Farasan-Inseln zwischen Farasan und Al-Mesaila liegt, wurde aus Steinen und Gips errichtet, mit einem Dach aus Palmenstämme und Säulen aus Eisenbahnschienen.
- Das Al-Zailai-Museum: In einem kleinen Haus auf den Farasan-Inseln untergebracht, bietet dieses Museum eine beeindruckende Sammlung maritimer Kunstwerke, darunter Muscheln und Meereslebewesen, und zeigt ein 16 Meter langes Walskelett, Schildkröten, Korallen und andere präparierte Meereslebewesen.
- Das Rifa’i-Haus: Dieses Gebäude gehört dem berühmten Perlenhändler Ahmed Manour Rifa’i und ist ein architektonisches Meisterwerk im indischen und jemenitischen Stil. Es hat eine Höhe von 7 Metern, geschmückt mit Gipsornamenten, und hat Koranverse an der Wand des Sitzungssaals sowie ein poetisches Inschrift über der Tür.