Einleitung
Die polnische Stadt Warschau, die Hauptstadt der Republik Polen, hat ihre Wurzeln im 14. Jahrhundert. Sie erhebt sich etwa 100 Meter über dem Meeresspiegel und befindet sich im östlichen Teil des Zentrums des Landes am Ufer der Weichsel. Warschau ist eine der zehn größten Hauptstädte und Städte Europas und zeichnet sich durch ihre kulturelle, wissenschaftliche und industrielle Bedeutung aus. Mit einer Bevölkerung von etwa 2 Millionen Menschen ist sie im Polnischen als ‚Warszawa‘ bekannt. Trotz verschiedener Besatzungen durch Deutsche, Preußen und Russen aufgrund von Weltkriegen und früheren Konflikten war Warschau über viele Perioden ihrer reichen Geschichte eine eigenständige Hauptstadt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt über sechs Jahre von Deutschland besetzt, was zu massiven Zerstörungen und einem dramatischen Rückgang der Bevölkerung führte.
Fläche der Stadt
Die Fläche Warschaus beträgt ungefähr 450 Quadratkilometer, was durch den Verlauf der Weichsel unterbrochen wird. Die Stadt ist reich an Parks, Büros, Museen, Ausstellungen und Theatern. Besonders bemerkenswert sind die architektonischen Sehenswürdigkeiten, wie die Kathedrale St. Johannes und die beeindruckenden Stadtmauern, die im 14. Jahrhundert während der Gründung der Stadt errichtet wurden.
Warschau als Hauptstadt
Im frühen 10. Jahrhundert befand sich an der Stelle des heutigen Warschau eine slawische Ansiedlung, die zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert als Wohnsitz des Herzogtums Masowien diente. Im Jahr 1596 wurde die Stadt unter der Herrschaft von König Sigismund III. offiziell zur Hauptstadt erhoben, als er seinen Regierungssitz von Krakau nach Warschau verlegte. 1656 wurde Warschau von schwedischen Truppen überrannt, was zu erheblichen Zerstörungen in Polen führte. Dennoch blieb Warschau die Hauptstadt der Polen bis 1795, als die Stadt unter der Kontrolle der Preußen fiel. Im Jahr 1807 wurde Warschau zur Hauptstadt des Herzogtums Warschau, das während der Zeit Napoleons Bonaparte gegründet wurde. Nach Napoleons Niederlage fiel Warschau in russische Hand, bis Polen nach dem Ersten Weltkrieg erneut ein unabhängiges Land wurde.
Der Zweite Weltkrieg
Der Zweite Weltkrieg brachte für die Bürger Warschaus große Prüfungen, während sie unter brutalem deutschen Besatzungsverhalten litten und viele in ihren Häusern eingeschlossen waren, was zu Hungertoten führte. Am Ende des Krieges erhoben sich die Warschauer gegen die Deutschen, doch die dringend benötigte Unterstützung der Alliierten ließ auf sich warten. Infolgedessen sprengten die Deutschen die Stadt über den Köpfen der Überlebenden, die nicht fliehen konnten. Im Juni 1945 befreiten die Sowjets Warschau von der Besatzung.
Historische Gebäude in Warschau
Warschau beherbergt eine beeindruckende Anzahl historischer Gebäude, darunter die Königliche Burg, die einen detaillierten Einblick in das königliche Leben vergangener Zeiten bietet, sowie das Nationalmuseum, das etwa 780.000 historische Artefakte bewahrt. Die Kathedrale St. Johannes war Zeugin wichtiger offizieller polnischer Ereignisse, einschließlich der Krönung von Königen und der Amtseinführung des ersten polnischen Parlaments im Jahr 1791. Unter den Museen in Warschau sind das Chopin-Museum zu erwähnen, das sich durch exquisite Musik auszeichnet und viele Originalwerke und Manuskripte beherbergt, sowie das Technologiemuseum, das spannende Einblicke in die technische Entwicklung bietet.