Das Konzept der Migration
Migration, abgeleitet vom Verb „migrieren“, bedeutet das Verlassen eines Ortes. Dieser Begriff bezieht sich auf den Umzug einer Person oder Gruppe von ihrem aktuellen Wohnort zu einem anderen mit der Absicht, dort für einen längeren Zeitraum zu bleiben. Es gibt verschiedene Arten von Migration: die erzwungene Migration, die aufgrund von Gefahren wie Kriegen, Erdbeben oder Vulkanausbrüchen erfolgt, zwingt Menschen dazu, sichere Zufluchtsorte aufzusuchen. Auf der anderen Seite gibt es die freiwillige Migration, wie die ländliche Migration, bei der Menschen von ländlichen Gebieten in die Städte ziehen. Diese Art der Migration ist oft das Ergebnis zahlreicher Faktoren und motivationsbedingter Umstände, die insbesondere in Ländern mit Entwicklungsbedarf zur globalen Erscheinung geworden sind.
Gründe für die ländliche Migration
Armut
Die wirtschaftliche Situation ist einer der Hauptgründe für die ländliche Migration. In ländlichen Gebieten sehen sich die Bewohner oft mit einem niedrigen Einkommen konfrontiert, was in der Regel auf landwirtschaftliche Herausforderungen zurückzuführen ist. Diese Schwierigkeiten führen dazu, dass am Ende der Saison nicht genügend materielle Ressourcen erwirtschaftet werden. Daher wandern viele Landwirte aus, um in der Stadt Arbeit zu finden und ihre Familien zu unterstützen, die im Dorf leben. Zu den bedeutendsten landwirtschaftlichen Problemen gehören natürliche Bedingungen wie Sommerdürren und Winterfröste, mangelnde staatliche Unterstützung für Landwirte in Bezug auf die Vermarktung ihrer Produkte, sowie die generelle Preissituation für Agrarprodukte und fehlende Futtermittel für das Vieh.
Die niedrigen Löhne für Landarbeiter und die beschränkten landwirtschaftlichen Flächen, die sie bewirtschaften können, führen ebenfalls zu einem verminderten Einkommen. Zudem stellt die sinkende Bodenfruchtbarkeit ein erhebliches Problem dar, welches den Ertrag der landwirtschaftlichen Produktion negativ beeinflusst und letztendlich die Existenzgrundlage der Landwirte gefährden kann.
Mangelnde Infrastruktur
Einer der größten Wünsche der Menschen ist es, die Bedürfnisse ihrer Familien zu erfüllen. Ein Grund für die Migration aus ländlichen Gebieten liegt in der ungenügenden Gesundheitsversorgung. Oft gibt es keine oder nur weit entfernte Gesundheitszentren und Krankenhäuser, die angemessene medizinische Hilfe bieten können. Ferner sind Schulen und Bildungseinrichtungen in ländlichen Regionen häufig nicht vorhanden, was viele Menschen dazu bewegt, ihre Dörfer zu verlassen.
Zusätzlich leiden viele ländliche Gebiete unter einem Mangel an sauberem Trinkwasser und unzureichender Elektrizitätsversorgung – essentielle Bedürfnisse, die von den Regierungen sichergestellt werden sollten. Wasser und Elektrizität sind grundlegende Anforderungen, die die Menschen dringend benötigen.
Städtisches Wachstum
Städte bieten eine Vielzahl von Arbeitsmöglichkeiten, was viele Landbewohner anzieht. Das höhere Einkommensniveau in städtischen Gebieten sowie die Verfügbarkeit umfassender Dienstleistungen, wie Gesundheitsversorgung, Bildung und kulturelle Angebote, sind bedeutende Anziehungspunkte. Diese Faktoren führen dazu, dass viele Menschen den Wunsch haben, sich mit ihren Familien in der Stadt niederzulassen.