Einführung in den Kaulquappen
Die Kaulquappe (auf Englisch: Tadpole) ist die Larvenform des Frosches, die im Wasser lebt, und stellt die zweite Phase im Lebenszyklus des Frosches dar, nachdem sie aus dem Ei geschlüpft ist, welches die erste Phase repräsentiert.
Die Kaulquappe durchläuft einen Prozess namens Metamorphose, um zur erwachsenen Froschform zu gelangen. Dieser Wandel beinhaltet signifikante Veränderungen, die die Unterschiede zwischen der Kaulquappe und dem erwachsenen Frosch verdeutlichen. Dabei verschwindet der Schwanz, Beine entwickeln sich, und die Kiemen verwandeln sich in Lungen.
Die Phase der Kaulquappe dauert in den meisten Froscharten zwischen einem Monat und drei Monaten; jedoch kann sie in einigen Arten auf nur zwei Wochen beschränkt sein, während sie in anderen Arten bis zu drei Jahre andauern kann.
Morphologische Merkmale der Kaulquappe
Die Kaulquappe weist spezifische morphologische Merkmale auf, die sie von erwachsenen Fröschen unterscheiden. Zu den auffälligsten Merkmalen gehören:
- Ein kurzes, ovales Körperformat.
- Kiemen, die mit einem Kiemendeckel bedeckt sind.
- Ein kleiner Mund mit einer Reihe von Zähnen anstelle echter Zähne.
- Ein keratinisierter Schnabel.
- Ein muskulöser Schwanz mit Flossen.
- Ein knorpeliger Schädel und Skelett.
Verhaltensmerkmale der Kaulquappe
Die Kaulquappe zeigt eine Reihe von Verhaltensmerkmalen, die folgendes umfassen:
- Ihr Hauptinteresse gilt der Nahrungsaufnahme und der Vermeidung von Fressfeinden. Um dies zu erreichen, zeigt ihr Verhalten unter anderem:
- Sie wird aktiv auf Nahrungssuche gehen, um an Gewicht zuzunehmen und bereit für die Metamorphose zu sein, und reduziert ihre Aktivität, wenn sie Gefahr läuft, gefressen zu werden.
- Sie lebt in Gruppen, um mehr Nahrung zu finden und sich gegenseitig zu schützen.
- Während der Metamorphose vermindert sich ihr Appetit erheblich, bis sie das Fressen komplett einstellt. Diese Phase ist verbunden mit umfassenden Umgestaltungen des Verdauungstrakts, wobei der Darm sich verlängert und zusammenrollt, um die Nährstoffe der zukünftigen Nahrung optimal aufzunehmen.
- Die Kaulquappe kann potenzielle Fressfeinde durch folgende Verhaltensweisen meiden:
- Hineinflüchten in Verstecke.
- Am Boden des Gewässers still sitzen.
- Visuelle Signale und chemische Substanzen, wie Alarmchemikalien, zur Warnung ihrer Artgenossen abgeben, während sie auch die chemischen Signale von Raubtieren erkennen kann.
- Der Schwanz der Kaulquappe kann bei Bedrohung über einen längeren Zeitraum anwachsen, während der Körper kleiner wird. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass der Schwanz bei der Flucht hilft und die Aufmerksamkeit des Raubtiers von dem verletzlichen Körper ablenkt.
Atmungsweise der Kaulquappe
Die Kaulquappe atmet über Kiemen, jedoch ist die Sauerstoffaufnahme über die Kiemen in der Regel unzureichend für ihr Überleben. Daher nutzen die meisten Kaulquappen zusätzlich andere Atmungsarten, darunter:
- Hautatmung durch die dünne, gasdurchlässige Haut.
- Atmung über die großen Schwanzflossen, die ein großes Blutgefäßnetz aufweisen.
- Atmung durch Lungen, wobei die Kaulquappe an die Wasseroberfläche schwimmt, um Luft einzuatmen. Kleinste Kaulquappen können jedoch nicht sofort an die Oberfläche gelangen, weshalb sie eine einzigartige Methode zur Atmung entwickelt haben:
- Sie steigen auf, um der Wasseroberfläche nahe zu kommen.
- Senken ihren Mund zur Oberfläche und öffnen ihre Kiefer weit, um Luftblasen anzusaugen.
- Lassen die zuvor vorhandene Luft in den Lungen entweichen, um die neue Luft damit zu mischen.
- Schließen ihren Mund, wodurch die Luftblase in die Lungen gedrückt wird. Da die Blase oft größer ist als das Lungenvolumen, bleibt ein Teil der Luft im Mund und wird anschließend als kleine Blase an die Wasseroberfläche ausgestoßen.
Ernährungsweise der Kaulquappe
Nach dem Schlüpfen ernährt sich die Kaulquappe zunächst von dem Nährstoffvorrat im Ei, der reich an Nährstoffen ist. Anschließend sucht sie nach aquatischen Pflanzen, die sowohl als Nahrung als auch als sicheres Versteck dienen.
Generell gelten Kaulquappen als herbivor und ernähren sich von pflanzlichen Materialien wie Algen, Moosen, Blättern und Wurzeln von Pflanzen. Sollten nicht genügend Pflanzenstoffe zur Verfügung stehen, beginnt die Kaulquappe, kleine Beutetiere zu fangen, welche Folgendes umfassen:
- Mückenlarven.
- Kleine rote Würmer.
- Frosch- und Fischlaich.
- Überreste abgestorbener Tiere im Wasser.
- Andere Kaulquappen.