Ursachen für verminderten Urinfluss
Es gibt zahlreiche Faktoren, die zu einer verminderten Urinproduktion (medizinisch: Oligurie) führen können. Zu den häufigsten zählen:
- Dehydration: Dies ist die häufigste Ursache für verminderten Urinfluss und kann durch Erbrechen oder Durchfall entstehen, wenn die verlorenen Flüssigkeiten nicht ersetzt werden.
- Harnwegsobstruktion: Diese kann neben einer verringerten Urinausscheidung auch weitere Symptome wie Übelkeit, Schwellungen, Erbrechen, Fieber und allgemeine Körperschmerzen verursachen.
- Infektionen oder Verletzungen: Diese können zu einem Schock führen, der sich durch eine verminderte Blutversorgung der Organe äußert.
- Nierenerkrankungen: Zu diesen Erkrankungen zählt beispielsweise die Nephritis.
- Urethra-Verengung: Diese Verengung kann den Urinfluss behindern.
- Fehlgebrauch bestimmter Medikamente: Dazu gehören unter anderem bestimmte Antibiotika, nicht-steroidale Antiphlogistika sowie ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer).
- Herzinsuffizienz: Dies führt zu einer reduzierten Urinproduktion, da der Herzmuskel nicht ausreichend Blut zu den Organen pumpen kann.
- Prostatitis.
- Vergiftung durch Digoxin.
- Hämolytisch-urämisches Syndrom.
- Toxisches Megakolon.
Was ist Oligurie?
Oligurie ist ein wichtiges klinisches Zeichen, das häufig zu Beginn einer akuten Niereninsuffizienz auftritt. Es wird als eines der Kriterien zur Diagnose und Klassifizierung von akuten Nierenfunktionsstörungen verwendet. Oligurie wird definiert als eine Urinproduktion von weniger als 1 ml/kg/Stunde bei Säuglingen, weniger als 0,5 ml/kg/Stunde bei Kindern und weniger als 400 ml/Tag bei Erwachsenen.
Diagnose der Ursachen von Oligurie
Um die zugrunde liegenden Ursachen für die verminderte Urinproduktion festzustellen, wird der Arzt verschiedene Untersuchungen anordnen. Dazu gehören unter anderem:
- Blutuntersuchungen: Hierbei werden die Blutwerte überprüft, um Anzeichen für Harnwegsinfektionen, Nierenversagen, Anämie, Blutgerinnungsstörungen oder erhöhter chemischer Substanzen, die zur Nierensteinbildung führen können, zu identifizieren.
- Urinuntersuchung: Diese Analyse wird durchgeführt, um Proteine, Leukozyten oder Erythrozyten nachzuweisen, die auf eine Infektion in den Nieren oder der Blase oder auf eine Nierenentzündung hinweisen können.
- Urinanbau: Dieser Test dient der Identifizierung von Bakterien im Urin und damit dem Nachweis für eine Infektion in den Nieren oder der Blase.
- Computertomografie (CT) des Abdomens und Beckens: Diese kann dreidimensionale Bilder der Nieren sowie des Abdomens und Beckens liefern.
- Blasenspiegelung (Zystoskopie): Diese Untersuchung wird durchgeführt, um das Vorhandensein von Tumoren in der Gebärmutterschleimhaut oder andere Probleme festzustellen.
- Ultraschall: Mithilfe dieser bildgebenden Untersuchung kann festgestellt werden, ob es zu Krebsgeschwüren, gutartigen Tumoren oder Nierensteinen kommt.
- Intravenöses Pyelogramm: Dieses Verfahren wird durchgeführt, um Nierensteine oder Tumoren nachzuweisen.