Ahmad ibn Tulun
Ahmad ibn Tulun wurde am 20. September 835 n. Chr. geboren, als Sohn einer Sklavin namens Qasim oder Hashim. Seine Wurzeln reichen zurück zur türkischen Stämme der Taghuzghur. Er kam im damaligen Bagdad im Irak auf die Welt, das zu dieser Zeit die Hauptstadt des Kalifats war. Seine Familie war ursprünglich aus Buchara, und sein Vater war als Tulun bekannt.
Das Leben von Ahmad ibn Tulun
Ahmad ibn Tulun wurde als Sklave an Nuhi ibn Asad al-Samani, den Verwalter von Khurasan und Buchara, verkauft, der ihn später als Geschenk an den Kalifen al-Ma’mun sandte. Kalif al-Ma’mun war aufgrund von Ahmads Treue und Klugheit beeindruckt, was seinen Status am Hofe erheblich steigerte. Ahmad übernahm in der Folge verschiedene Ämter, die er erfolgreich ausübte, was schließlich dazu führte, dass er zum Chef der Wache ernannt wurde und den Titel „Prinz der Wache“ erhielt. Diesen Posten hatte er zwanzig Jahre lang inne. Ahmad ibn Tulun zeugte mehrere Kinder, darunter einen Sohn namens Ahmad, der den Beinamen Abu al-Abbas trug. Nach dem Tod seines Vaters heiratete seine Mutter den türkischen Prinzen Baikbak, der später von Kalif al-Mu’taz zum Gouverneur von Ägypten ernannt wurde.
Ahmad ibn Tulun in Ägypten
Ahmad ibn Tulun kam mit seiner Mutter und ihrem Ehemann Baikbak, der Gouverneur von Ägypten war, nach Ägypten. Später wurde ein weiterer türkischer Gouverneur, Barquq, ernannt, welcher der Schwiegervater von Ahmad ibn Tulun war. Barquq ernannte Ahmad ibn Tulun zu seinem Nachfolger als Gouverneur von Ägypten, und Ahmad beschloss, Ägypten zu einem unabhängigen Staat zu machen.
Errungenschaften von Ahmad ibn Tulun
Ahmad ibn Tulun hinterließ Ägypten zahlreiche bedeutende Errungenschaften, darunter:
Gründung des Tulunidischen Staates
Die Gründung dieses Staates verdankt sich Ahmad ibn Tulun, die als Tulunidisches Emirat oder Tuluniden-Staat bekannt ist. Es handelt sich hierbei um das erste islamische Emirat, das sich politisch vom abbasidischen Kalifat abspaltete und dessen Dynastie über die syrischen und ägyptischen Länder herrschte. Diese Staatsgründung erfolgte während einer Zeit, als die Türken an Einfluss gewannen und die abbasidische Regierung herausforderten, und stellte eine direkte Folge der wachsenden الشعوبية Tendenzen innerhalb des Staates dar.
Gründung der Stadt al-Qata’i
Ahmad ibn Tulun gründete die Stadt al-Qata’i zwischen den Bergen Yashkur und al-Muqattam und ernannte sie zur Hauptstadt des Tulunidischen Staates. Dort errichtete er einen großen Palast, Wohngebäude, eine Moschee, Krankenhäuser und andere Infrastruktur für die Emirate. Darüber hinaus wurde die Stadt in mehrere Sektoren unterteilt, darunter Segmente für das Militär, den Handel und Handwerker, was zur Bezeichnung „al-Qata’i“ führte. Heute befindet sich diese Stadt in Kairo, im Bereich von Sayyida Zaynab, der Zitadelle, sowie al-Hilmiyya und al-Darb al-Ahmar.
Bau des Palastes von Ahmad ibn Tulun
Der Bau des Palastes von Ahmad ibn Tulun begann im Jahr 870 n. Chr. Der Palast war eine imposante Struktur mit vierzig Türen, einschließlich der Tür für die Privaten, dem Tor zum Harem und dem großen Tor, das als Zugang für das Militär diente. Außerdem wurde der Bereich zwischen dem Palast und dem Berg in einen großen Platz umgewandelt, auf dem die Soldaten trainierten.
Bau der Moschee al-Tanur
Ahmad ibn Tulun errichtete eine Moschee auf dem Berg Yashkur, die als Moschee al-Tanur bekannt wurde. Die Moschee besaß einen Minarett, in dem nachts Feuer entzündet wurden, um den Menschen den Weg zu weisen. Es ist erwähnenswert, dass der Standort der Moschee ursprünglich der des alten Ofens des Pharaos war, der zum Zeichen des Einfahrens des Pharaos benutzt wurde, damit sich die Menschen auf dessen Ankunft vorbereiteten. Dieses Ofenstandort blieb bis zu seiner Zerstörung durch einen der Generäle von Ahmad ibn Tulun bestehen.
Bau der Ahmad ibn Tulun Moschee
Der bekannte christliche Ingenieur Said ibn Katib al-Farghani baute zwischen 263 und 265 Hijri die Ahmad ibn Tulun Moschee. Sie gilt als die älteste und größte Moschee in Kairo und Ägypten und blieb in ihrem ursprünglichen Zustand nahezu unverändert, abgesehen von wenigen in der mamlukischen Zeit vorgenommenen Ergänzungen. Ahmad ibn Tulun investierte 120.000 Dinar in den Bau, und die gesamte Fläche beträgt circa sechs und ein halbes Feddan. Besonders markant ist ihr einzigartiger Minarett, dessen quadratische Basis eine zylindrische Säule trägt, um die sich eine spiralförmige Treppe windet, die einen Durchmesser von 90 cm hat. Über dieser Säule befinden sich zwei oktogonale Stockwerke, zwischen denen ein hervorstehender Balkon mit Konsolen getragen wird, was den Gläubigen ein Gefühl der Ehrfurcht vermittelt.
Der Tod von Ahmad ibn Tulun
Ahmad ibn Tulun starb im Jahr 884 n. Chr. im Alter von nahezu fünfzig Jahren. Nach seinem Tod übernahmen seine Söhne und Onkel die Herrschaft, jedoch endete das Tulunidische Kalifat aufgrund interner familiärer Streitigkeiten, die um die Macht entbrannten.