Ursachen von Epilepsie

Epilepsie

Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die durch wiederkehrende Anfälle oder Krampfanfälle gekennzeichnet ist. Diese Anfälle (im Englischen: Seizures) resultieren aus übermäßigen elektrischen Entladungen im Gehirn, die durch eine erhöhte Aktivität von Nervenzellen verursacht werden. Epilepsie kann in jedem Alter erstmals auftreten, jedoch tritt sie häufig in der Kindheit oder nach dem 60. Lebensjahr auf. In der Regel bleibt Epilepsie ein lebenslanges Krankheitsbild, das sich jedoch mit der Zeit allmählich verbessern kann. Mit der richtigen medikamentösen Therapie, die von einem Arzt verordnet wird, lässt sich die Häufigkeit der Anfälle reduzieren oder in einigen Fällen sogar vollständig eliminieren.

Ursachen von Epilepsie

Im Allgemeinen ist in etwa die Hälfte der diagnostizierten Epilepsiefälle die genaue Ursache unbekannt. Die verbleibende Hälfte kann jedoch verschiedenen auslösenden Faktoren zugeordnet werden. Hier sind einige der wichtigsten Ursachen:

  • Genetische Faktoren: Studien haben gezeigt, dass einige Formen von Epilepsie genetisch bedingt sind. Allerdings sind genetische Faktoren häufig nicht die alleinigen Ursachen, sondern erhöhen lediglich die Anfälligkeit der Betroffenen gegenüber umgebenden Faktoren, die Anfälle auslösen können.
  • Gesundheitliche Probleme im Gehirn: Erkrankungen wie Hirntumore und Schlaganfälle sind signifikante Auslöser von Epilepsie, insbesondere nach dem 35. Lebensjahr.
  • Infektionen: Bestimmte Arten von Infektionen, wie Meningitis, AIDS (akquired immunodeficiency syndrome) und virale Enzephalitis, können ebenfalls Anfälle hervorrufen.
  • Pränatale Schädigungen: Vor der Geburt ist das ungeborene Kind besonders anfällig für schädliche Einflüsse, wie Infektionen der Mutter, Mangelernährung oder Sauerstoffmangel, was sowohl zu einer Zerebralparese als auch zu Epilepsie führen kann.
  • Entwicklungsstörungen: Es wird angenommen, dass Epilepsie mit bestimmten Entwicklungsstörungen, wie Autismus und Neurofibromatose, in Verbindung stehen kann.
  • Traumatische Kopfverletzungen: Unfälle, wie Autounfälle, können zu Anfällen führen; daher sind Sicherheitsmaßnahmen wie das Tragen von Sicherheitsgurten und Helmen beim Radfahren und bei bestimmten Sportarten wichtig.
  • Vergiftungen: Anfälle können auch durch Exposition gegenüber toxischen Substanzen wie Blei und Kohlenmonoxid oder durch den Missbrauch von Drogen und Überdosierungen von Antidepressiva oder anderen Medikamenten auftreten.

Symptome der Epilepsie

Die Symptome der Epilepsie hängen von der Art der Anfälle ab, die bei der betroffenen Person auftreten. Typischerweise erlebt eine Person bei jedem Anfall den gleichen Typ. Einige häufige Symptome sind:

  • Vorübergehende Verwirrtheit.
  • Starren in den Raum für kurze Zeit.
  • Unkontrollierbare Zuckungen der Arme und Beine.
  • Verlust des Bewusstseins.
  • Psychische Symptome wie Angst und Furcht.

Arten von Anfällen bei Epilepsie

Die Anfälle werden basierend auf der Region des Gehirns, in der die abnormale Aktivität beginnt, klassifiziert und unterteilen sich in zwei Haupttypen: fokale oder partielle Anfälle (im Englischen: Focal or Partial Seizures) und generalisierte Anfälle (im Englischen: Generalized Seizures).

Fokale oder partielle Anfälle

Fokale Anfälle treten in nur einem Teil des Gehirns auf und machen etwa 60 % aller Anfälle aus. Dieser Anfallstyp wird in der Regel in drei Kategorien unterteilt:

  • Einfache partielle Anfälle: Bei diesem Anfallstyp wird ein kleiner Bereich des Gehirns betroffen, ohne dass es zu einem Verlust des Bewusstseins kommt. Es kann jedoch zu emotionalen oder sensorischen Veränderungen kommen, wie Halluzinationen von Gerüchen, Geschmäckern oder Geräuschen.
  • Komplexe partielle Anfälle: Diese Anfälle gehen häufig mit Veränderungen oder Verlust des Bewusstseins einher. Die betroffene Person kann verwirrt sein und Schwierigkeiten haben, auf Fragen oder Anweisungen zu reagieren.
  • Sekundär generalisierte Anfälle: Diese Anfälle beginnen in einem Teil des Gehirns und breiten sich dann auf den anderen Teil aus, d.h., sie beginnen als partielle Anfälle und entwickeln sich dann zu einem generalisierten Anfall.

Generalisierte Anfälle

Generalisierte Anfälle sind das Ergebnis abnormaler Gehirnaktivität, die in beiden Hemisphären des Gehirns beginnt. Dieser Anfallstyp wird in mehrere Unterkategorien unterteilt, darunter:

  • Abwesenheitsanfälle: Manchmal auch als „Petit Mal“-Anfälle bezeichnet, führen diese Anfälle zu kurzem Zucken der Augenlider oder Starren in den Raum für einige Sekunden.
  • Tonische Anfälle: Diese Anfälle verursachen eine Versteifung der Muskeln, insbesondere im Rücken, in den Beinen und Armen.
  • Atonische Anfälle: Im Gegensatz zu tonischen Anfällen führen diese zur Verlust der Muskelspannung, was dazu führt, dass die Person plötzlich zu Boden fällt, wobei Kopfverletzungen die Folge sein können.
  • Klonische Anfälle: Diese Anfälle sind durch wiederholtes Zucken der Muskeln auf beiden Körperseiten charakterisiert.
  • Myoklonische Anfälle: Sie äußern sich in plötzlichen Zuckungen oder Krämpfen der Muskulatur im Oberkörper oder in den Armen und Beinen.
  • Tonisch-klonische Anfälle: Auch als „Grand Mal“-Anfälle bekannt, sind sie mit Symptomen wie Schreien, Bewusstseinsverlust, Stürzen, Muskelsteifheit und wiederholtem Zucken der Arme und Beine verbunden. Nach einem tonisch-klonischen Anfall fühlen sich die Betroffenen häufig erschöpft und müde.

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