Allgemeine Symptome von Epilepsie
Epileptische Anfälle lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen: generalisierte Anfälle (auf Englisch: Generalized seizures) und partielle Anfälle (auf Englisch: Partial seizures). Diese Klassifizierung basiert auf dem betroffenen Bereich im Gehirn und dem Ausmaß der Betroffenheit. Im Folgenden sind die allgemeinen Symptome von epileptischen Anfällen bei Kindern aufgeführt:
- Versteifung des Körpers.
- Zuckungen der Extremitäten.
- Blickstarre.
- Atemprobleme.
- Bewusstseinsverlust.
- Kurze Unreagierbarkeit auf akustische Stimuli.
- Unfähigkeit zur Kontrolle des Stuhlgangs und des Urinierens während des Anfalls.
- Phasen schnellen Augenzuckens, gefolgt von Phasen der Blickstarre.
- Plötzlicher Sturz zu Boden, insbesondere bei Bewusstseinsverlust.
Häufige Symptome bei Kindern
Epilepsie kann in verschiedene Untertypen unterteilt werden, wobei jeder Typ spezifische Symptome aufweist. Nachfolgend sind die Symptome der häufigsten Anfallstypen bei Kindern aufgeführt:
- Juvenile myoklonische Epilepsie (auf Englisch: Juvenile myoclonic epilepsy): Diese Form tritt bei Jugendlichen auf und ist gekennzeichnet durch plötzliche Klonusausschläge, insbesondere in den Händen und Schultern, die oft zu allgemeinen tonisch-klonischen Anfällen (auf Englisch: Generalised Tonic-Clonic Seizures) führen.
- Absence-Anfälle: Auch bekannt als kindlicher Absenten-Anfall (auf Englisch: Absence seizure); in diesem Zustand starrt das Kind für kurze Zeit und zeigt keinen Bewusstseinszeichen, was bis zu hundertmal täglich auftreten kann. Nach dem Anfall setzt das Kind seine Aktivitäten oft fort, ohne sich der Episode bewusst zu sein. Manchmal können auch Zuckungen in den Händen auftreten.
- Rolandische Epilepsie: (auf Englisch: Rolandic epilepsy): Diese Form betrifft Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren, kommt vor allem bei Jungen vor und äußert sich in nächtlichen Zuckungen im Gesicht sowie in Problemen bei der Muskelkontrolle und in der Sprachfähigkeit (auf Englisch: Aphasia). Einige Kinder können auch an tonisch-klonischen Anfällen leiden.
- Atonische Anfälle: (auf Englisch: Atonic seizures): Diese dauern in der Regel weniger als 15 Sekunden, können aber auch einige Minuten andauern. Zu den Symptomen gehören:
- Herabhängende Augenlider.
- Bewusstseinsverlust.
- Zuckungen.
- Plötzlicher Verlust der Muskelkontrolle.
- Unerwarteter Sturz auf den Boden ohne Bewegungsfähigkeit.
- Tonisch-klonische Anfälle: (auf Englisch: Generalized tonic-clonic): Diese Unterteilung umfasst fünf getrennte Phasen: Zuckungen des Körpers und der Extremitäten, gefolgt von Steifheit, Zuckungen, Muskelkontraktionen und -entspannungen. Schließlich scheint das Kind zu schlafen oder hat möglicherweise Sprach-, Sicht- oder Kopfprobleme sowie Müdigkeit.
Partielle Anfallsymptome
Partielle Anfälle können von Vorzeichen begleitet werden, wie z.B. starkem Angstgefühl oder Euphorie. Auch sensorische Veränderungen, wie Veränderungen des Hörens, Riechens oder Sehens, können vorkommen. Partielle Anfälle sind das Ergebnis einer Störung der elektrischen Funktionen im Gehirn, meist in einem bestimmten Bereich einer Hirnhälfte. Es gibt zwei Arten von partiellen Anfällen, jede mit eigenen Symptomen:
- Einfach partielle Anfälle: Die Symptome hängen vom betroffenen Gehirnbereich ab. Wenn z.B. der Sehbereich betroffen ist, kann das Kind Sehänderungen erfahren. Oft sind auch die Muskeln betroffen, und Symptome wie Schwitzen, Übelkeit oder Blässe können auftreten, ohne dass das Bewusstsein verloren geht.
- Komplex partielle Anfälle: Diese treten häufig in dem Bereich auf, der Emotionen und Gedächtnis steuert. Symptome können ungewöhnliches Verhalten umfassen, wie Laufen, Schreien, Lippenbeißen, Weinen oder Lachen. Manchmal kann auch Bewusstseinsverlust auftreten.
Komplikationen von Epilepsie bei Kindern
Die verschiedenen Arten von epileptischen Anfällen können zu verschiedenen Komplikationen führen. Zu den möglichen Komplikationen gehören:
- Kardiale Komplikationen: Dazu zählen Tachykardie, Herzinfarkt, Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen.
- Respiratorische Komplikationen: Wie Atemstillstand, Aspiration Pneumonie (auf Englisch: Aspiration pneumonia), Ateminsuffizienz und Hypoxie (auf Englisch: Hypoxia).
- Endokrine Komplikationen: Wie erhöhte Spiegel von Prolaktin und Cortisol.
- Neurologische Komplikationen: Wie z.B. zerebrales Ödem (auf Englisch: Cerebral edema) und neurologische Schäden, die ähnlich wie bei Sauerstoffmangel sind, sowie erhöhter intrakranieller Druck.
- Metabolische Komplikationen: Dazu gehören Hyperkaliämie, erhöhter Blutzucker gefolgt von einem Abfall, venöse Stauung und Hypovolämie.
- Sonstige Komplikationen: Dazu zählen Leukocytose, Nierenversagen, Erbrechen, vermehrtes Schwitzen, Fieber, Rhabdomyolyse (auf Englisch: Rhabdomyolysis) und Frakturen.
Quellen
- ^ A. B. Anne Fetterman, Joseph Campellone, Raymond Kent Turley, „Epilepsie und Anfälle bei Kindern“, www.urmc.rochester.edu, abgerufen am 17-3-2019. Bearbeitet.
- ↑ Colin Tidy (11-7-2015), „Epilepsie bei Kindern und Jugendlichen“, www.patient.info, abgerufen am 18-3-2019. Bearbeitet.
- ↑ „Atonische Anfälle“, www.aboutkidshealth.ca, 4-2-2010, abgerufen am 29-4-2019. Bearbeitet.
- ↑ „Generalisierte Anfälle“, www.chp.edu, abgerufen am 29-4-2019. Bearbeitet.
- ↑ „Risikofaktoren und Komplikationen des Status epilepticus“, www.news-medical.net, abgerufen am 15-8-2022. Bearbeitet.
- ↑ „Klinische Präsentation des Status epilepticus“, emedicine.medscape.com, abgerufen am 15-8-2022. Bearbeitet.
- ↑ „Status epilepticus“, www.ncbi.nlm.nih.gov, abgerufen am 15-8-2022. Bearbeitet.