Gewichte der Muwashahat

Ein Überblick über die Formen der Muwashahat

Im Laufe der Jahrhunderte widmeten sich arabische Dichter intensiv dem metrischen Aufbau ihrer Gedichte. Die von Al-Khalil ibn Ahmad Al-Farahidi festgelegten Gedichtformen wurden als grundlegende Regeln betrachtet, die jeder Dichter in seinen Werken befolgen sollte. Ibn Rachiq bezeichnete diesen poetischen Rhythmus als das entscheidende Element der Dichtung. Mit der Entstehung der Muwashahat vollzog sich jedoch eine grundlegende Erneuerung der poetischen Formen, die besser auf die Musik und Melodien abgestimmt waren. Die Muwashahat blieben nicht vollständig treu den von Al-Khalil festgelegten rhythmischen Strukturen; einige Dichter hielten sich an diese Rhythmen, während andere erheblich davon abwichen. Das führte dazu, dass einige Muwashahat keinen erkennbaren Rhythmus hatten, was auf die Schwäche des Dichters und die geringe Qualität seiner Texte hinwies. Daher lassen sich die metrischen Formen der Muwashahat in zwei Hauptkategorien unterteilen: jene, die an die arabische Poesiegebunden sind, und jene, die keinen Rhythmus aufweisen.

Muwashahat mit traditionalem arabischem Rhythmus

Einige Muwashahat wurden in den traditionellen Rhythmen der arabischen Poesie verfasst, wobei der einzige Unterschied darin besteht, dass gelegentlich eine kleine Abweichung im Metrum auftritt – sei es ein Wort oder eine Silbe. Trotz der kritischen Anmerkungen von Ibn Sana Al-Malik, der diese Form als minderwertig einstufte und behauptete, dass nur schwache Dichter sie nutzen, gab es auch Ausnahmen. Dies gilt insbesondere für Muwashahat, die im weitgehend traditionellen Rhythmus verfasst wurden, jedoch geringfügige Variationen in den Reimen aufweisen. Zum Beispiel zeigt das Werk von Ibn Zahr, der in seiner Muwashahat folgende Zeilen verfasst hat:

أَيُّها الساقي إِلَيكَ المُشتَكى

قَد دَعَوناكَ وَإِن لَم تَسمَع

Der andere Typ von Muwashahat, die sich an die traditionellen arabischen Rhythmen halten, wird akzeptiert, da sie im Wesentlichen dem arabischen Metrum treu bleiben. Ibn Sana Al-Malik lobte diese Art in seinem Buch ‚Dar Al-Tiraz‘ und erwähnte das Beispiel von Ibn Baqi, der aus dem Metrum Al-Munsarikh mit den Wörtern ‚معذبي‘ und ‚كفاني‘ abweicht in seiner Eröffnung:

صبرتُ والصبرُ شيمةْ العاني

ولم أقل لمطيل هجراني

معذبي كفاني

Muwashahat ohne arabischen Rhythmus

Dieser Typ von Muwashahat weicht erheblich von den metrischen Strukturen ab, die von Al-Khalil festgelegt wurden. Dies ist die häufigste Form der andalusischen Muwashahat, die an Musik und Melodien angepasst ist. Ibn Sana Al-Malik erklärte diese Art von Muwashahat wie folgt: „Es gibt keinen Bezug zu den arabischen Rhythmen… Ich hatte vor, ein System zu schaffen, um sie zu kategorisieren, aber es erwies sich als unmöglich, da sie in ihrer Vielfalt nicht gefasst werden können, und ihr musikalisches Element überwiegt.“

Ibn Sana Al-Malik versuchte, verschiedene Arten dieser Abweichungen zu kategorisieren, doch aufgrund ihrer Vielzahl und der Notwendigkeit musikalischer Begleitung war dies nicht möglich. Das bedeutet, dass das Metrum der Muwashahat vom Melodischen abhängt, nicht nur vom Rhythmus allein. Trotzdem unterteilte Ibn Sana Al-Malik die Muwashahat, die von den arabischen Rhythmen abweichen, in zwei Hauptkategorien:

  • Erste Kategorie:

Hierbei werden die Verse und Strophen im gleichen Rhythmus verfasst, sodass die Rhythmen der Strophen identisch mit den Rhythmen der Verse sind. Ein Beispiel von Ibn Sana Al-Malik ist das Gedicht des blinden Al-Tattawi:

أحلى من الأمنِ

يرتاع من قربي و يَفرَقُ

في وجهِه سُنّة

يشجى بها العَذلُ و يشرَقُ

  • Zweite Kategorie:

Hierbei weichen die Rhythmen der Strophen von denen der Verse ab. Ein Beispiel hierfür ist folgende Zeilen:

الحُبُّ يجنيك لذّة العَذَل

واللّومُ فيه أَحلى من القُبَل

لكلّ شيء من الهوى سببُ

جدَّ الهوى بي و أصله اللّعِبُ

وأن لو كان جَد يُغني

كان الإحسانُ من الحُسن

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen