Stressinkontinenz
Stressinkontinenz ist die häufigste Form der Inkontinenz bei Frauen. Sie tritt auf, wenn die Muskeln und Gewebe rund um die Blasenöffnung geschwächt sind, was zu einem unwillkürlichen Harnabgang führt, insbesondere bei Drucksituationen wie Husten, Lachen oder Niesen. Verschiedene Faktoren können zur Schwächung der Blasenmuskulatur beitragen, darunter Übergewicht, das zu einer Dehnung der Muskeln führt, sportliche Verletzungen sowie Schwangerschaft und Geburt.
Dranginkontinenz
Die Dranginkontinenz, auch als reflexartige Inkontinenz bekannt, wird häufig durch neurologische Störungen verursacht, wie z.B. Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose, sowie durch Blasenentzündungen (Cystitis).
Temporäre Inkontinenz
Temporäre Inkontinenz kann durch einige alltägliche Gewohnheiten, bestimmte Lebensmittel und Getränke, Arzneimittel oder gesundheitliche Probleme hervorgerufen werden. Hier sind einige der wichtigsten Faktoren:
- Bestimmte Getränke: Dazu gehören Alkohol, Koffein, Limonade und Sprudelwasser.
- Bestimmte Lebensmittel: Zum Beispiel scharfe Gewürze, Schokolade, künstliche Süßstoffe sowie stark gewürzte, zuckerhaltige oder saure Nahrungsmittel.
- Einige Medikamente: Hierzu zählen Muskelrelaxantien, Beruhigungsmittel, Herz- und Blutdruckmedikamente oder hohe Dosen von Vitamin C.
- Gesundheitliche Probleme: Zum Beispiel eine Harnwegsinfektion oder Verstopfung, da das Rektum in der Nähe der Blase liegt und sich viele Nerven überschneiden. Hartnäckiger Stuhl kann die Nervenaktivität der Blase übermäßig stimulieren und dadurch die Häufigkeit des Wasserlassens erhöhen.
Totale Inkontinenz
Die totale Inkontinenz wird in den meisten Fällen durch angeborene Fehlbildungen des Harnsystems, eine Verletzung des Rückenmarks, die die Nerven zwischen Gehirn und Blase schädigt, oder durch das Vorhandensein von Fisteln zwischen der Blase und benachbarten Organen wie der Vagina verursacht.